Thomas Roth gewinnt die SRF-Kochsendung
27.01.2023 Mellingen, Region ReusstalDer 61-jährige Thomas Roth hat letzte Woche an der SRF-Kochsendung «Mini Chuchi – Dini Chuchi» teilgenommen
Der Hobbykoch Thomas Roth geht in der beliebten SRF-Kochsendung als Sieger hervor. Seine Frau hatte ihn kurzerhand angemeldet, nachdem Freunde ihn motiviert ...
Der 61-jährige Thomas Roth hat letzte Woche an der SRF-Kochsendung «Mini Chuchi – Dini Chuchi» teilgenommen
Der Hobbykoch Thomas Roth geht in der beliebten SRF-Kochsendung als Sieger hervor. Seine Frau hatte ihn kurzerhand angemeldet, nachdem Freunde ihn motiviert hatten, sich doch zu bewerben.
Das Ehepaar Snjezana und Thomas Roth wurde von ihren gemeinsamen Freunden angesprochen, ob Thomas nicht Lust hätte, an der beliebten SRF-Kochsendung «Mini Chuchi – Dini Chuchi» mitzuwirken. Roth winkte ab. Schlussendlich war es dann aber Snjezana, die ihren Mann vergangenen Spätherbst überraschend als Kandidaten (fast heimlich) angemeldet hatte.
Noch an jenem Anmeldetag wurde der 61-Jährige von der TV-Redaktion spontan angefragt, ob er nicht zusätzlich ein Kurzvideo einreichen könnte und ob er nicht Zeit hätte für ein Interview. Roth hatte Zeit. Ein bereits angemeldeter Kandidat war kurzfristig abgesprungen, was sich als Chance für den Mellinger erwies. «Innert ein paar Stunden sah ich mich konfrontiert mit meiner Teilnahme an der Vorabend-Kochsendung von SRF und begriff kaum, wie mir geschah», so der etwas verdutzte Mellinger. Er hatte kaum Zeit, sich vorzubereiten oder gar etwas zu üben, geschweige denn – probe zu kochen. In den nächsten zwei Wochen fanden bereits die Drehtage statt. Vorab musste Roth zwei Menüvorschläge einreichen, bestehend lediglich aus einem Hauptgang, ohne Vorspeise und Dessert. Das Kochmotto der Sendung wurde ebenfalls bekanntgegeben: «Öppis mit Schuss», war die Themenvorgabe und ein Budget von 300 Fr. wurde für den Lebensmitteleinkauf zur Verfügung gestellt. Mit ins Kochrennen stiegen zudem drei weitere Kandidatinnen und ein Kandidat, alle aus dem Aargau.
Mediterrane Küche geht immer
Anfang November war es soweit. Am frühen Nachmittag installierte sich eine komplette TV-Crew-Entourage mit Licht, Kamera und Tonequipment in Roths Küche. Obschon er es gar nicht mag, wenn ihm in die Töpfe und über die Schulter geschaut wird, musste sich der Mellinger filmen lassen, musste nach Regieanweisungen handeln, sich positionieren, lächeln und vorkochen. Während einer Nachmittagspause wurde Roth zu seinem Hobby interviewt. Als Sommelier ist das Thema Wein sein stetiger Begleiter. Auf das Hobby angesprochen, dekantierte er seine letzte Flasche Château Pape Clément 1996. Auch das Kamerateam durfte diesen feinen Tropfen geniessen.
Beim Eintreffen der Mitbewerber am späteren Nachmittag wurden diese paarweise interviewt und auf den bevorstehenden Abend eingestimmt. Es sei ziemlich hektisch gewesen, an diesem Drehtag, denn die Aufzeichnungen dauerten bis gegen 22.30 Uhr und «danach brauchten meine Frau und ich zwei Tage, um wieder aufzuräumen.» Und was tischte Roth seinen Mitstreiterinnen und seinem Mitstreiter denn überhaupt auf? Da er die mediterrane Küche liebt, war die Sache «mit dem Schuss» ziemlich schnell gefunden. Zum Apéro servierte er einen Riesling x Silvaner aus Mellingen. Als Hauptgang präsentierte er den vier Gästen flambierte Riesencrevetten sowie eine Jakobsmuschel an einer leckeren Weissweinsauce, zudem Risotto mit einem Birnentopping. «Übrigens, den Tipp mit den Birnen gab mir vor der Aufzeichnung mein Bruder. Als fundierter Sommelier habe ich zum Gericht einen schönen Sancerre serviert.»
Den Sieg nach Mellingen geholt
Nach dem Essen wurden die Kandidatinnen und der Kandidat, getrennt voneinander, interviewt und um ihre Bewertung von 1 bis 10 Punkten gebeten. Von möglichen 40 Punkten hat der Mellinger doch tatsächlich von seinen Mitstreiterinnen und seinem Mitstreiter 39 Punkte erhalten und geht als klarer Sieger aus diesem Rennen. «Der Gewinner-Electrolux-Gutschein von 1000 Franken wird bei uns bestens investiert werden», verrät Roth. Mit seinem ehemaligen «Kochtrüppli» steht Roth seit dem gegenseitigen Kennenlernen in regem Austausch. «Wir haben eine Whatsapp-Chatgruppe gegründet und die Abschlusssendung, letzten Freitag, haben wir uns alle gemeinsam angeschaut. Das war toll.»
Mit etlichen Berühmtheiten in Kontakt gekommen
Der 61-Jährige hat eine Lehre als Koch gemacht. Die SRF-Teilnahmeregeln sehen klar vor, dass Kandidaten nicht beruflich vorbelastet sein dürfen. «Seit mehr als 40 Jahren stehe ich aber schon nicht mehr in der Küche. Von daher war mein ursprünglich erlernter Beruf also kein Hinderungsgrund. So konnte ich an der Kochsendung mitmachen», so Thomas Roth. Vor seiner Kochausbildung absolvierte Roth eine Servicefachlehre im berühmten «Dolder Grand», früher Dolder Grand Hotel, in Zürich. Während seiner Ausbildung durfte er etliche Berühmtheiten persönlich verwöhnen, wie die Schauspielerin Sophia Loren und ihren Mann Carlo Ponti, Heinz Rühmann, 007-Darsteller James Bond alias Roger Moore (u. a. «Moonraker»), den früheren Aussenminister der USA Henry Kissinger und den damaligen Prinzen of Wales, heutigen König Charles III. von Grossbritannien, um nur einige zu nennen. Und was hat Roth sonst noch so für Projekte im Köcher? «Ich habe die Möglichkeit erhalten, an einem internationalen Weincontest in Istrien in der Jury mit dabei zu sein», berichtet er. «Das ehrt mich sehr». Und auf was für ein bewegtes Leben der dynamische Mellinger zurückblicken kann, das wird er in naher Zukunft in seinen Memoiren veröffentlichen. Ein entsprechendes Buch ist nämlich bereits in Planung. Auch sonst ist der Sommelier offen für allfällige Projekte und ist für fast alles zu haben. Man darf also gespannt sein, welche Abenteuer künftig noch auf ihn warten. Falls jemand das leckere Sieger-Menü nachkochen möchte: Das entsprechende Rezept kann auf der SRF-Webseite heruntergeladen werden.
Isabel Steiner Peterhans