Die Band Clou 82 und die Seniorentheatergruppe «Herbschtrose» präsentierten ein klassisches Lustspiel

In der brechend vollen Aula Annex sorgte am Mittwoch die Theatergruppe «Herbschtrose» aus der Umgebung von Brugg mit dem Stück «Lieber ledig und frei» für grosse Heiterkeit.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Die drei eingefleischten Junggesellen Franz, Göpf und Hansjakob Hürlimann erben unerwartet 3 Millionen Franken von Grosstante Annemarie. Doch wie so vieles im Leben hat die Sache einen dicken Haken: innert Jahresfrist muss einer der drei sich «opfern» und heiraten, sonst ist die Erbschaft futsch und der Verein für rumänische Welpen erbt das ganze schöne Geld. Man ahnt es schon: ein Trauerspiel ist das Stück der Seniorentheatergruppe mitnichten. Zumal sich die Verwicklungen im Laufe der Handlung häufen. Denn ausser dem tumben Hansjakob, der Nachbarin Rosemarie liebt, sich aber allzu dumm anstellt, wollen die Gebrüder Hürlimann partout nicht unter die Haube. Dabei sind ihnen die Damen schon dicht auf den Fersen – angefangen bei der «Pöschtlerin», über eine vermeintlich zufällig hereingeschneite Zürcherin bis hin zur Dame vom Schweizer Fernsehen. Denn als zwei der Brüder unabhängig von einander die Sendung «Bauer sucht Frau» für den anderen anschreiben, ist das Chaos perfekt.

Die Stühle reichten nicht
Mit sichtlichem Genuss verfolgten die zahlreichen Zuschauer in der Aula Annex, wie die drei Männer verzweifelt versuchten, sich ihrem unvermeidlichen Schicksal zu entziehen und sich dadurch natürlich noch tiefer im Netz der Damenwelt verstrickten. Denn wie heisst es im Stück so schön: «Es ist verdächtig, wenn eine Frau einem fremden Mann die Socken stopft». Solche und ähnliche Sprüche kamen beim Publikum gut an, das an manchen Stellen buchstäblich Tränen lachte – und die Schauspieler gleich mit. Von Anfang an war die Stimmung im brechend vollen Saal ausgelassen. Die Band Clou 82, die den Anlass organisiert hatte und das Publikum vorab musikalisch auf Touren brachte, musste alles an Tischen und Stühlen heranschleppen, um dem Besucheransturm gerecht zu werden. «Wäre das eine Gemeindeversammlung, wären wir voll beschlussfähig», scherzte ein Besucher. Das Urteil der «Versammlung» fiel am Ende jedenfalls einstimmig positiv aus, wie der lang anhaltende Applaus der Zuschauer am Ende zeigte. (ml)