Am Seniorennachmittag gab es für die 130 Anwesenden nebst feinem Essen eine Überraschung
Frau Gemeindeammann Erika Schibli hat den Zeitpunkt bewusst gewählt. Sie gab ihren Rücktritt von ihrem Amt auf Ende Jahr am Senioren-Nachmittag bekannt.
Ich habe bewusst diesen ...
Am Seniorennachmittag gab es für die 130 Anwesenden nebst feinem Essen eine Überraschung
Frau Gemeindeammann Erika Schibli hat den Zeitpunkt bewusst gewählt. Sie gab ihren Rücktritt von ihrem Amt auf Ende Jahr am Senioren-Nachmittag bekannt.
Ich habe bewusst diesen Anlass gewählt, um meinen Rücktritt als Frau Gemeindeammann bekannt zu geben», sagt Erika Schibli. «Ich wollte, dass meine langjährigen Wählerinnen und Wähler es von mir hören und nicht aus der Zeitung erfahren müssen.» Schibli war 30 Jahre Mitglied des Gemeinderats, davon 26 als Frau Gemeindeammann. «Wie viele von ihnen wissen, hatte ich im Sommer 2022 einen Herzinfarkt und musste ins Spital», so Schibli. «Mein Arzt hat mir geraten, mein Leben ruhiger anzugehen.» Als erstes habe sie ihre Engagements in Vereinen und Kommissionen niedergelegt, um unter der Woche weniger Sitzungen zu haben. Auf Ende Jahr werde sie nun auch das Amt als Frau Gemeindeammann abgeben. «Ich haber mir das gut überlegt», sagte sie. «Ich will künftig mehr Zeit für mehr Bewegung – für das Turnen – und für meine Enkeltochter haben. Ich bin mir sicher, dass jeder im Gemeinderat meine Nachfolge antreten kann.» Der Zeitpunkt für den Rücktritt sei auch aus politischer Sicht gut gewählt. «Es stehen keine grossen Projekte in der Gemeinde an. Ich bin nach wie vor stolz auf unsere Gemeinde und lebe gerne hier.»
Bedauern über Rücktritt ist gross
Nach der Rede von Erika Schibli, ergriff Vizeammann Roger Aerne das Wort. Er sagte: «Du hast heute mit deinem Rücktritt alle überrascht. Der Gemeinderat respektiert deinen Entscheid und wünscht dir auf deiner letzten politischen Etappe alles Gute.» Schibli hatte nachhaltig die Gemeinde geprägt. Ihr Rücktritt war trotz des süssen Apfelkrapfen der Landfrauen bei den Anwesenden eine bittere Pille. Franz Bauer sagt: «Es ist nicht gut, dass sie zurücktritt. Sie hat ihr Amt gut gemacht. Trotzdem wird es für die Gemeinde weitergehen.» Mathilde Schuppisser meinte: «Ich kenne sie aus der Zeit, als ich vor vielen Jahren für Mägenwil Gemeinderätin war. Die Zusammenarbeit war immer sehr gut. Mit ihrem langjährigen Engagement als Frau Gemeindeammann hat sie mehr als ihre Pflicht getan. Trotzdem ist es schade, dass sie zurücktritt. Die Gesundheit geht aber vor und sie kann sich künftig mehr Freiheiten für ihr Leben rausnehmen.»
Viele genossen die Gespräche
Bevor Schibli ihren Rücktritt bekannt gab, genossen die Anwesenden ein feines Mittagessen aus der Küche des Alterszentrum Im Grüt. «Ich esse gerne süss-sauer. Es ist die Frage, ob das eine indirekte Werbung für das Alterszentrum ist», sagte Kurt Haldemann lachend. «Ich finde den Anlass sehr gut. Ich darf mit Jahrgang 1958 zum ersten Mal dabei sein.» Kurt Meyer und Hardy Stehli fügen an: «Man trifft immer bekannte Gesichter.» Der Landfrauenverein organisierte das Essen und war für den Service besorgt. «Das Essen ist von Küchenchef René Hauri und seinem Team. Obwohl Aschermittwoch ist, gibt es heute keine Gemüsesuppe», verriet Judith Füglistaller, Präsidentin der Landfrauen. Nach dem Essen gab es kleine Reden der Vertretungen von Spitex Rohrdorferberg, Pro Senectute und Alterszentrum. Für den passenden musikalischen Rahmen am Anlass sorgte Urs Rimann aus Fislisbach als «The Saxonizer». Die älteste Wohlenschwilerin Heidi Pfister (98) fand: «Die Musik gefällt mir. Für mich dürfte er etwas lauter spielen.»
Debora Gattlen