Erschliessung «Ja», aber nur mit Einbahn
28.04.2023 Tägerig, FreiamtDas Mitwirkungsverfahren zum Gestaltungsplan Floss- und Stockacher ist abgeschlossen
Es zeichnete sich bereits bei der Infoveranstaltung im März ab. Was damals rege diskutiert wurde, spiegelt sich nun in sieben Vorschlägen beim Mitwirkungsverfahren wider. Ein zentraler Punkt ist ...
Das Mitwirkungsverfahren zum Gestaltungsplan Floss- und Stockacher ist abgeschlossen
Es zeichnete sich bereits bei der Infoveranstaltung im März ab. Was damals rege diskutiert wurde, spiegelt sich nun in sieben Vorschlägen beim Mitwirkungsverfahren wider. Ein zentraler Punkt ist nach wie vor die gerechte Verkehrsverteilung.
Die sieben eingegangenen Vorschläge beim Mitwirkungsverfahren stammen alle von Anwohnerinnen und Anwohnern der Gheidstrasse und des Grütwegs. «Es sind hauptsächlich Anstösser, welche mit den Auswirkungen des Gestaltungsplans leben müssen», führt Gemeindeschreiber Rolf Meier aus. «Niemand ist grundsätzlich gegen das Projekt.» Am 21. April lief die Frist für das Mitwirkungsverfahren ab. In einem nächsten Schritt wird der Gemeinderat die Eingaben prüfen und danach die wichtigsten Ergbenisse in einem Mitwirkungsbericht zusammenfassen. Der Gestaltungsplan Floss- und Stockacher ist seit zehn Jahren in Planung. 20 000 Quadratmeter sollen überbaut werden. «Vor fünf Jahren fand das erste Mitwirkungsverfahren statt», so Meier. Damals wurde eine Einwendung, die den Gestaltungsplan betraf, nach der Auflage an den Kanton weitergezogen und gutgeheissen. Der Kanton forderte vom Gemeinderat eine Neubeurteilung der Erschliessung für den motorisierten Individualverkehr am Grütweg.
Das wollen Gheidstrasse-Anwohner
Aktuell prüft der Gemeinderat die eingegangenen Vorschläge. Sie kommen aus zwei verschiedenen Lagern. «Alle wollen eine gerechte Verteilung der Auswirkungen durch den Anstösserverkehr. Die Anwohner im Bereich der Gheidstrasse machen sich stark für einen Einbahnverkehr», sagt Meier. Mit einer Einbahnregelung würde der Durchfahrtsverkehr an der Gheidstrasse deutlich reduziert.
Vorschläge für den Grütweg
Zum andern kommen Vorschläge von Anwohnern des Grütwegs. Neben gestalterischen Detailmassnahmen, wie Weglassen des gelb aufgemalten Aargauer Trottoirs, wird ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen gewünscht. Fakt ist, auch ohne Überbauung muss der Grütweg in nächster Zeit saniert werden, da er in die Jahre gekommen ist. Bereits an der Infoveranstaltung gab es dazu Voten. Der Tenor damals: Weshalb muss der Grütweg auf 6,50 Meter ausgebaut werden? Dieser sei gleich breit wie die Mellingerstrasse. Dort müssten aber im Gegensatz zur Quartierstrasse zwei Postautos kreuzen. Es sei unverständlich, dass in der heutigen Zeit noch so breite Strassen gebaut und öffentliche Räume zugepflastert würden.
Die Grütweg-Anstösser zielen mit ihren Eingaben nun in die gleiche Richtung: Auf das geplante Aargauer Trottoir könne verzichtet werden, wenn die Fahrbahn nicht auf sieben Meter ausgebaut würde. Weitere Vorschläge betreffen Auswirkungen in der Bauphase der Überbauung. Anwohner des Grütwegs befürchten, dass die Quartierstrasse als Baustellenzufahrt genutzt wird und verlangen ein Durchfahrtsverbot für den Bauverkehr.
Baustart auf wackeligen Beinen
Für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner der Gheidstrasse und des Grütwegs dürfte es essenziell sein, wie der Gemeinderat auf ihre Vorschläge eingeht. Andernfalls steht ihnen offen, während der Auflagefrist eine Einsprache zu machen. «Die Auflage wird in den nächsten Wochen stattfinden», so Meier. Nach Ablauf der Auflage wird der Gemeinderat diese prüfen und einen Entscheid fällen. Der Gemeinderatsentscheid könnte wiederum beim Kanton angefochten werden.
Sollte die Auflage ohne Einwendungen über die Bühne gehen, könnte nach zehn Jahren Planung endlich die Realisierung der Bauarbeiten der Überbauung geplant werden. Andernfalls dürfte es zu weiteren Bauverzögerungen kommen. Meier sagt: «Die erforderliche Gemeindeinfrastruktur ist vorhanden, zumal eine Sanierung des Schulhauses ohnehin ansteht.» Zudem dürfte sich der Zuwachs an neuen Einwohnern auch positiv auf die Gemeindefinanzen auswirken.
Debora Gattlen