Die Jungtierschau vom 13. und 14. Mai in der Kräutergärtnerei Bottlang muss wegen eines tödlichen Kaninchen-Virus abgesagt werden
Franziska Huber muss die Jungtierschau absagen. An mehreren Orten im Aargau wurde bei Kaninchen ein tödliches Virus festgestellt.
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Die Jungtierschau vom 13. und 14. Mai in der Kräutergärtnerei Bottlang muss wegen eines tödlichen Kaninchen-Virus abgesagt werden
Franziska Huber muss die Jungtierschau absagen. An mehreren Orten im Aargau wurde bei Kaninchen ein tödliches Virus festgestellt.
Mitte letzte Woche hatte Franziska Huber, Präsidentin des Kleintierzüchter-Vereins Rohrdorf, die schlechten Nachrichten vom kantonalen Veterinärdienst erhalten: «Verbot von Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen mit Kaninchen im Kanton Aargau per sofort und bis zum 31. Mai.» Daraufhin benachrichtigte Huber das OK sowie Züchterinnen und Züchter und sagte die geplante Jungtierschau vom 13. und 14. Mai in der Kräutergärtnerei Bottlang ab. Schweren Herzens, wie sie sagt. Eine Wahl hatte sie allerdings nicht.
Starke, ungeklärte Häufung
Grund für das Ausstellungsverbot ist ein Virus, von welchem Wild- und Hauskaninchen betroffen sind. In den letzten zwei Wochen seien im Kanton Aargau fünf Fälle der Viralen Hämorrhagischen Krankheit (VHK-2) entdeckt worden. Die Fälle ereigneten sich unabhängig voneinander in Oberlunkhofen, Lenzburg, Wittwil, Klingnau und Brugg. «Allen gemeinsam ist, dass es sich um hobbymässige Kleinsthaltungen mit nur wenigen Kaninchen handelte, ohne erkennbaren Kontakt zu anderen Kaninchenhaltungen. Der Ansteckungsweg konnte nicht eruiert werden», hält Kantonstierärztin Barbara Thür in einem Schreiben an Franziska Huber fest. Das Verbot von Ausstellungen, Schauen und ähnlichen Veranstaltungen mit Kaninchen begründet der Aargauer Veterinärdienst mit der «starken und über den ganzen Kanton verteilten, ungeklärten Häufung von VHK-2-Fällen». Ziel ist, der Ausbreitung einer Tierseuche entgegenzuwirken. Die Seuche, die für den Menschen nicht gefährlich ist, ist für die Tiere hochansteckend. Sie kann von Tier zu Tier übertragen werden, indirekt durch kontaminierte Gegenstände, durch den Menschen und sogar durch Insekten. Wenige Tage nach der Ansteckung führt die Krankheit bei den Tieren in der Regel zum Tod. Kantonstierärztin Thür erklärt, das Virus sei aus diesem Grund bei Kaninchenzüchtern und auch in der landwirtschaftlichen Kaninchenhaltung zu Recht gefürchtet.
Nicht nur in Stetten muss die Mitte Mai geplante Jungtierschau abgesagt werden, Jungtierschauen finden aktuell in der ganzen Schweiz statt. Zwar werden ausgestellte, adulte Zuchtkaninchen grundsätzlich gegen die Seuche geimpft. Dies ist bei Jungtieren aufgrund ihres geringen Alters – zwischen vier und acht Wochen – in der Regel nicht möglich.
Die Kinder hätten Freude gehabt
Auch im Hasenstall von Franziska Huber liegen in zwei Strohnestern zwei Wochen alte Kaninchen. Ihre winzigen Häschen der Rasse Dalmatiner-Rex hätte sie gerne am Familienanlass gezeigt, sagt mit einem Bedauern Franziska Huber: «Die Kinder hätten Freude an ihnen gehabt.» Dennoch trägt die Präsidentin des Kleintierzüchter-Vereins Rohrdorf die Absage mit Fassung. Es sei jedenfalls nicht so, dass sie deswegen Schwarz trage.
Heidi Hess