Tiergeschichten von Rudolf Hug
Ich bin mit meinem Guide Roy auf dem Rio São Lourenço im Pantanal in Brasilien unterwegs. Wir suchen schon seit einiger Zeit die verspielten Riesenotter. Diese sind auf der Roten Liste als «stark gefährdet» eingestuft ...
Tiergeschichten von Rudolf Hug
Ich bin mit meinem Guide Roy auf dem Rio São Lourenço im Pantanal in Brasilien unterwegs. Wir suchen schon seit einiger Zeit die verspielten Riesenotter. Diese sind auf der Roten Liste als «stark gefährdet» eingestuft und dementsprechend selten. Die zunehmende Einschränkung ihres Lebensraumes, aber auch die frühere Bejagung haben die Bestände stark dezimiert. Im weitverzweigten Flusssystem des brasilianischen Schwemmlandgebietes finden sie heute glücklicherweise ideale Lebensbedingungen vor und so konnte eine kleine Anzahl Tiere überleben. Riesenotter sind im Gegensatz zum normalen Flussotter gigantisch, denn sie werden bis zu 1,8 Meter lang und können ohne weiteres 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Sie zu wägen dürfte aber schwierig sein, denn sie sind fast immer in Bewegung. Deshalb ist es auch nicht einfach, sie zu fotografieren. Doch plötzlich entdecke ich zwei brummelige alte Männchen, die für einen kurzen Augenblick innehalten. Sie erinnern mich an eine Szene aus dem Film «Ein seltsames Paar» («The Odd Couple») mit Walter Matthau und Jack Lemmon. Bevor ich aber richtig lachen kann, sind sie auch schon wieder untergetaucht.
RUDOLF HUG
Rudolf Hug (73) lebt in Oberrohrdorf. Nach seinen beruflichen und politischen Aktivitäten befasst er sich heute intensiv mit der Fotografie.
Neben mehreren Fotoexpeditionen pro Jahr publiziert er und hält Vorträge.
Die Bilder der Rubrik «Tiergeschichten» sind ausgewählt aus Hugs Buch «Tiergeschichten aus aller Welt»; erhältlich in Buchhandlungen, bei der Papeterie Calmart in Fislisbach oder bei Rudolf Hug direkt.
Informationen: rudolf-hug.ch