Auf dem Gelände zwischen Trotte und Tirolerhaus markieren drei lange Gebäude den Dorfeingang
In nächster Nähe zum historischen Ortskern gelten für das Trottenareal besondere Vorschriften. Jetzt zeigen ein Gestaltungsplan und Richtprojekte, wie mitten im Dorf gebaut ...
Auf dem Gelände zwischen Trotte und Tirolerhaus markieren drei lange Gebäude den Dorfeingang
In nächster Nähe zum historischen Ortskern gelten für das Trottenareal besondere Vorschriften. Jetzt zeigen ein Gestaltungsplan und Richtprojekte, wie mitten im Dorf gebaut werden kann.
Wie soll das Trottenareal im Zentrum von Oberrohrdorf bebaut werden? Heute parken zwischen Tirolerhaus und dem neuen Kreisel Autos, auf der Wiese zwischen dem Gebäude Trotte und dem Restaurant Bänkli weiden Tiere. Fest steht: Die drei Parzellen neben dem historischen Ortskern sollen besser genutzt und in Etappen bebaut werden. Aus diesem Grund wurde ein Gestaltungsplan mit einem Richtprojekt erarbeitet, der nun auf der Oberrohrdorfer Bauverwaltung bis zum 16. Juni öffentlich aufliegt.
Nach der kürzlich genehmigten Revision der Bauordnung und des Bauzonenplans wurde das Areal neu in die «Zentrumszone Z» umgezont: Diese Zone dient der baulichen Erneuerung und der Entwicklung des Ortskerns. Hier soll gewohnt werden, hier sind aber auch mässig störende Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe sowie Hotels und Restaurants möglich. Bauten und Freiräume müssen in der Zentrumszone hohen ortsbaulichen und architektonischen Anforderungen genügen. Das Trottenareal, respektive das «Zentrum Süd», ist Teil der Zentrumszone und unterliegt einer Gestaltungsplanpflicht.
«Niemand muss hier ausziehen»
Der Gestaltungsplan für das Trottenareal wurde im Workshopverfahren durch ein Planerteam, bestehend aus dem Aarauer Büro Frei Architekten und den Landschaftsarchitekten Zwahlen und Zwahlen erarbeitet, unterstützt durch ein Begleitgremium. Drei langgezogene Gebäude zeigt der Gestaltungsplan als Richtprojekte für das «Zentrum Süd» (vgl. nebenstehende Abbildung Gestaltungsplan). Aufgrund seiner Lage bildet das Trottenareal, historisch betrachtet , den Eingang zum Ortskern. Die Richtprojekte kommen dieser Funktion nach, weil sie nahe an die Strasse gebaut werden und eine gewisse Höhe aufweisen. Wichtig ist, dass auf dem Trottenareal in mehreren Etappen gebaut und die Erschliessung etappenweise abgeschlossen werden kann. In einer ersten Etappe wird das Haus Waage (Haus A), in welchem sich heute das Restaurant Bänkli befindet, ersetzt. Daneben, nahezu parallel, kann auf der heute freien, mittleren Fläche ein langes Gebäude (Haus B) erstellt werden. Gemäss Gestaltungsplan besteht die Möglichkeit für ein drittes Haus (Haus C1 und C2) – ohne Festlegung eines Zeitpunktes für dessen Realisierung.
Etappenweises Bauen ist auf dem Trottenareal deshalb wichtig, weil das in den 1990er-Jahren gebaute Tirolerhaus stehen bleiben soll. Jürg Attiger ist nicht nur Eigentümer dieser Parzelle, er wohnt auch selbst in einer Wohnung im Tirolerhaus. Attiger betont: «Niemand muss hier ausziehen.» Das Tirolerhaus sei dreissig Jahre alt, in gutem Zustand und könne problemlos noch viele Jahre stehen bleiben. Er jedenfalls habe kein Interesse an einem Abbruch des Mehrfamilienhauses.
Heidi Hess