Nach 25 Jahren gibt Claire Dubs die Leitung des Seniorinnenturnens ab
Claire Dubs und ihre Seniorinnen halten sich teilweise seit Jahrzehnten gemeinsam fit. Nach 25 Jahren gibt die 67-Jährige die Leitung ab. Dem Turnen bleibt sie aber – unter neuer Leitung von Rosmarie Meier ...
Nach 25 Jahren gibt Claire Dubs die Leitung des Seniorinnenturnens ab
Claire Dubs und ihre Seniorinnen halten sich teilweise seit Jahrzehnten gemeinsam fit. Nach 25 Jahren gibt die 67-Jährige die Leitung ab. Dem Turnen bleibt sie aber – unter neuer Leitung von Rosmarie Meier – treu.
ie lange sie selbst schon turnt, darüber muss Claire Dubs zuerst einmal kurz nachdenken. Sie sei damals wohl so um die 30 Jahre alt gewesen, rechnet sie nach: «Ich habe spät angefangen», lacht die heute 67-jährige Mellingerin. Allein 15 Jahre war sie beim Frauenturnverein aktiv. Und schon seit 25 Jahren leitet sie jetzt das Seniorinnenturnen von Pro Senectute – bis vor einigen Jahren zusammen mit Gret Koller, dann alleine. «Die Bewegung ist das A und O», findet Dubs. Das gilt nicht nur für das gemeinsame Turnen mit den Seniorinnen: «Ich gehe jeden Tag mindestens anderthalb Stunden laufen», berichtet die vierfache Grossmutter. Mit den rund 15 Seniorinnen, die sich jeden Mittwochnachmittag in der Turnhalle an der Bahnhofstrasse treffen, spielt sie ausserdem Korbball, Hockey, Soft-Tennis, Streetball oder macht Staffetten-Lauf. «Ich spiele für mein Leben gern», sagt Dubs. Neben dem Spielteil gibt es beim Seniorinnenturnen aber auch einen Kraftteil. «Der Gleichgewichtssinn ist bei älteren Leuten auch sehr wichtig», ergänzt Dubs.
Der Plausch gehört dazu
Mit ihren 67 Jahren ist Claire Dubs noch vergleichsweise jung. Denn die meisten turnenden Damen sind zwischen 70 und 80 Jahren – oder sogar älter. So wie beispielsweise Erika Buss (84), die es wie die anderen Teilnehmerinnen sehr schade findet, dass Dubs als Leiterin aufhört. Sie selbst ist ebenfalls schon seit 20 Jahren dabei: «Wir sind zusammen alt geworden», schmunzelt sie. Es gehe bei den wöchentlichen Treffen aber nicht ausschliesslich um den Sport: «Es ist ein Treffen für Ältere, die nach Mellingen kommen», sagt sie. Auch für Claire Dubs ist der gesellige Teil mit den anderen Frauen besonders wichtig: «Die Highlights sind unsere Weihnachtsfeiern und Ausflüge gewesen», sagt sie nach ihren persönlichen Highlights der letzten 25 gemeinsamen Jahre befragt. Sie seien dabei überall in der Schweiz herumgekommen. Auf ihre Frauen habe sie ausserdem auch abseits der Turnhalle jederzeit zählen können – zum Beispiel beim Kuchenbuffet am jährlichen Seniorentheater.
Ein wenig Wehmut ist dabei
Wenn sie so ins Erzählen kommt, wird Claire Dubs dann schon ein bisschen wehmütig: «Es ist ein lachendes und ein weinendes Auge», gibt sie in Bezug auf ihren Abschied zu. Und warum gibt sie dann die Leitung überhaupt ab? «Ich habe das Gefühl, es ist Zeit für etwas Neues», sagt sie. Sie wolle ausserdem etwas flexibler sein für andere Tätigkeiten. Damit meint sie nicht etwa das Enkel-Hüten. Denn die sind längst erwachsen. «Ich mache Freiwilligenarbeit im Altersheim, daran hänge ich sehr», verrät Dubs. Im Restaurant des Alterszentrums Im Grüt helfe sie beim Servieren aus. Doch bei aller Wehmut: Streng genommen ist es ja kein richtiger Abschied. Denn dem Seniorinnenturnen möchte Claire Dubs auch weiterhin treu bleiben. Mit Rosmarie Meier aus Nussbaumen hat sich ausserdem schon eine Nachfolgerin gefunden. Es kann also die nächsten 25 Jahre weitergehen. Nach dem Training ist schliesslich vor dem Training.
Michael Lux