Die schnelle Eingreiftruppe des Fischereinvereins Reuss im Einsatz
Das Wurzelwerk einer Eiche an der Reuss wurde so lange unterspült, bis der Baum mit Getöse ins Wasser klatschte. Das rief den Kanton und den Fischereiverein auf den Plan, der mit seiner schnellen Eingreiftruppe ...
Die schnelle Eingreiftruppe des Fischereinvereins Reuss im Einsatz
Das Wurzelwerk einer Eiche an der Reuss wurde so lange unterspült, bis der Baum mit Getöse ins Wasser klatschte. Das rief den Kanton und den Fischereiverein auf den Plan, der mit seiner schnellen Eingreiftruppe ausrückte.
Der Alarm ging Anfang Woche beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt ein. Am Reussufer, auf der Höhe der ehemaligen Sägerei in Mellingen, sei ein grosser Baum umgestürzt und in die Reuss gekippt. Der Baum drohe mitgerissen zu werden.
Diese Meldung wurde weitergegeben an die Abteilung Jagd und Fischerei. Die wiederum setzte sich mit dem Fischereiverein Reuss in Mellingen in Verbindung. Präsident Reto Lindinger nahm sich der Thematik persönlich an und nahm einen ersten Augenschein. Tatsächlich war auf der Höhe der ehemaligen «Sagi» eine ungefähr 14 Meter hohe Eiche mit einem Stammdurchmesser von etwa 1.20 Meter «ausgerissen» und teilweise in der Reuss gelandet. Was tun?
Lindinger: «Die Experten vom Kanton rieten uns, den Baum festzumachen und zu sichern, damit er auf keinen Fall beim nächsten starken Hochwasser die Reuss runtertreibt.» Nicht der Gefahren wegen, sondern vielmehr als Schutz für die Jungfische und als Brutplatz.
Ein besonderer Kraftakt
Aber wie sichert man einen solchen Baum, der mit dem nassen, mit Schlamm und Sand durchsetzten mächtigen Wurzelwerk tonnenschwer ist? Ganz einfach: Mit einem Seil. Aber woher nehmen? Kein Problem. Die Abteilung Jagd und Fischerei wurde beim Suchen in den eigenen Materialbeständen fündig. Sie lieferte ein 50 Meter langes und 30 Millimeter dickes Hanfseil auf einer Rolle. Am letzten Samstag rückte die schnelle Eingreiftruppe des Fischereivereins mit Reto Lindinger und Beni Wehrli an die Reuss aus. In unwegsamem Gelände gelang es den beiden, das sperrige und gewichtige Seil durchs Dickicht und über Hindernisse hinweg so auszulegen, dass sie den teilweise ausgerissenen Wurzelstock umfassen konnten. Mit viel Krafteinsatz und Geschicklichkeit gelang es den beiden vom Fischereiverein, das Seil weiter hinten um einen dicken Buchsbaum zu schlaufen und die gefallene Eiche zu sichern. Reto Lindinger: «Ich denke, das wird sicher bis zum nächsten grossen Hochwasser mit mindestens 600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde reichen. Vielleicht auch länger. Wir werden sehen.» Lindinger und Wehrli wollen den Baum im Auge behalten und allenfalls auch mal nachjustieren, wenn es nötig würde.
Beat Gomes