Das Team mit Rhönradturnerin Cheyenne Wietlisbach hat an den Weltmeisterschaften Silber gewonnen
Von Silber wagten sie kaum zu träumen. Umso grösser ist die Euphorie beim Schweizer Team nach diesem Medaillengewinn.
Cheyenne Wietlisbach aus Stetten hat nur wenig Zeit. ...
Das Team mit Rhönradturnerin Cheyenne Wietlisbach hat an den Weltmeisterschaften Silber gewonnen
Von Silber wagten sie kaum zu träumen. Umso grösser ist die Euphorie beim Schweizer Team nach diesem Medaillengewinn.
Cheyenne Wietlisbach aus Stetten hat nur wenig Zeit. «Fünf Minuten», sagt sie im Chat über Whats-App. Die Rhönradturnerin ist im Aufbruch begriffen: Von Cleveland geht es nach Muskegon, Milwaukee und danach zurück nach Chicago. Dort hat Wietlisbachs Roadtrip im Norden der Vereinigten Staaten vor knapp zwei Wochen begonnen – nach New York und rund um die grossen Seen. Ein Trip mit Freunden, der einer grossartigen sportlichen Leistung das Krönchen aufsetzt.
Zuvor hatte Cheyenne Wietlisbach an den Rhönrad-Team-Weltmeisterschaften in Chicago als Mitglied des Schweizer Teams mit Chiara Lenzo, Fabrice Schubert, Leonie Botta und Simon Rufener am 15. Juli die Silbermedaille gewonnen. Die Schweiz platzierte sich hinter den Siegern aus Deutschland und vor den Drittplatzierten aus Japan. Noch hört man die Euphorie in Wietlisbachs Stimme: «Es war mega spannend, ein mega Kopf-an-Kopf-Rennen.» Die Stimmung in der Halle in Chicago sei fantastisch gewesen, schwärmt sie.
Ihr Team habe sich zum Ziel gesetzt, Dritte zu werden. «Auf keinen Fall wollten wir den vierten Platz.» Am Schluss reichte es für Silber. Davon hätten sie kaum zu träumen gewagt. Am Abend des 15. Juli aber stehen fünf Schweizer Turnerinnen und Turner in Chicago auf dem Podest, alle eine Silbermedaille um den Hals. Sie strahlen über das ganze Gesicht. Dieser Podestplatz ist keineswegs selbstverständlich. Vier Teams starteten in der Kategorie Senioren – vor ihnen zeigten die Junioren ihr Können in den Disziplinen Gerade, Spirale und Sprung. Die Senioren-Teams aus Deutschland, Japan, Österreich turnen alle auf ähnlich hohem Niveau. Es sei an einem sehr langen Wettkampftag sehr eng geworden, sagt Wietlisbach. Erst in der letzten Runde sei die Entscheidung gefallen (zu sehen ist ein Zusammenschnitt auf youtube unter Rhönrad Weltmeisterschaft 2023.
Silber brachte dem Team Euphorie, eine After-Wettkampfparty und für Wietlisbach auch einen Roadtrip.
Heidi Hess
Wietlisbach vor dem Sprung
Rhönrad: Ein Sport, der enormes Radgefühl verlangt
Das Rhönrad besteht aus zwei gleich grossen Stahlreifen, verbunden durch sechs Sprossen. Der Durchmesser variiert je nach Körpergrösse der Turnenden und je nach Disziplin. Die Faszination und Schwierigkeit besteht darin, das Rhönrad einzig durch Gewichtsverlagerungen in Bewegung zu bringen.
International werden folgende Disziplinen geturnt: Beim Geradeturnen rollt das Rad auf beiden Reifen – geturnt werden verschiedene Elemente. Beim Spiraleturnen bewegt sich das Rad in einem Neigungswinkel bis zu 60 Grad auf nur einem Reifen im Kreis. Für die Disziplin Sprung (Cheyenne Wietlisbachs Spezialdisziplin) wird das Rad in Bewegung gesetzt. Die Turnerin oder der Turner springen mit Anlauf auf das Rad und anschliessend vom Rad auf die Landematte. (red.)