Eine Fotovoltaikanlage für die Schulanlage wurde auf der letzten Gemeindeversammlung vorgeschlagen
Urs Schuppisser regte an der Gemeindeversammlung im Juni an, eine Fotovoltaikanlage auf der Mehrzweckhalle zu prüfen. Gegenüber dem «Reussbote» betont er das grosse ...
Eine Fotovoltaikanlage für die Schulanlage wurde auf der letzten Gemeindeversammlung vorgeschlagen
Urs Schuppisser regte an der Gemeindeversammlung im Juni an, eine Fotovoltaikanlage auf der Mehrzweckhalle zu prüfen. Gegenüber dem «Reussbote» betont er das grosse Potenzial für die Schulanlage.
Die Thematik sei in seinen Augen schon länger relevant, sagt Urs Schuppisser, Rechtsanwalt und Mitglied der Finanzkommission in Tägerig, nach seinem Vorstoss auf der Gemeindeversammlung befragt. Durch die enorme Kostenreduktion der Hardware sei die Technologie nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch interessant: «Der Preis von Fotovoltaikmodulen ist seit 2010 um etwa 90 Prozent gesunken, der Wirkungsgrad hat sich etwa verdoppelt», so Schuppisser. Hinzu käme dass die Stromproduktion aus Fotovoltaik (PV) kaum Betriebskosten kenne, da es keinen Brennstoff gebe, den man einkaufen müsse. «Wenn wir die in der Energiestrategie 2050 beschlossenen und mit dem CO2-Gesetz bekräftigten Ziele erreichen wollen, dann müssen wir Fotovoltaik ausbauen», so Schuppisser, der bereits in einem Leserbrief im «Reussbote» vor einem Jahr auf das grosse Potenzial zur Gewinnung von Solarstrom auf den Gemeindeliegenschaften hingewiesen hatte.
Ideale Bedingung für Solaranlage
Laut Schuppisser ist eine Fotovoltaikanlage vor allem dann wirtschaftlich interessant, wenn es sich um eine ausreichend grosse Fläche handelt und man einen grossen Eigenverbrauch erzielen kann: «Bei der Schulanlage ist beides gegeben», findet er. Zwar sei das alte Schulgebäude selbst aus verschiedenen Gründen nicht ideal, wohl aber das Dach der Mehrzweckhalle: «Die Mehrzweckhalle, mit der riesigen Dachfläche die leicht geneigt ist, ist hochinteressant». Schuppisser verweist auf die online verfügbare Solarkatasterkarte des Kantons, welche für jedes einzelne Hausdach anzeigt, wie hoch das jeweilige Solarenergiepotenzial ist. Darüber hinaus wird die mögliche Stromproduktion simuliert. Demnach ist die Südwestseite des Daches der Mehrzweckhalle «sehr gut» geeignet. Bei einer Fläche von rund 274 m2 läge die jährliche Stromproduktion allein hier bei knapp 59 000 kWh. Mit einer Fläche von rund 530 m2 würde selbst auf der weniger gut geeigneten Nordostseite des Daches eine jährliche Stromproduktion von mehr als 82 000 kWh möglich. Zum Vergleich: Laut dem Bundesamt für Energie liegt der Jahresstromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts bei rund 5000 kWh. An der Gemeindeversammlung wurde Schuppissers Vorschlag zur Prüfung aufgenommen. Die Fotovoltaikanlage werde aber nicht als Einzelprojekt angesehen, so Gemeindeammann Beat Nietlispach: «Wir werden das im Projektverlauf Schulhaussanierung einbeziehen und diesbezügliche Entscheidungen treffen», sagte er auf Nachfrage des «Reussbote». Falls die Gemeinde selbst nichts unternehmen wolle, gebe es laut Urs Schuppisser noch die Option, das Dach einem Energieversorger oder Investoren zur Verfügung zu stellen. So wie in Fislisbach, wo sich 2012 eine Genossenschaft gründete, um eine PV-Anlage auf dem Dach der Turnhalle Leematten zu realisieren: «Das wäre theoretisch natürlich auch eine Option für Tägerig», so Schuppisser.
Michael Lux