Bereits zum dritten Mal gastiert der Arabas Cirque Jeunesse im Städtli – am Freitag, 18. August ist Publikums-Premiere

«Bonbonbastisch» heisst das diesjährige Programm des Arabas Cirque Jeunesse, in dem insgesamt 40 Kinder und Jugendliche aus der Region Bremgarten ihre tollkühnen Kunststücke vorführen.

Es ist noch früh am Morgen, doch schon jetzt tönt Musik aus dem Zirkuszelt, das seit gut einer Woche hinter der Hevo AG aufgestellt ist. Die Proben sind heute, einige Tage vor der geschlossenen Premiere am Samstag, noch in vollem Gange. Von Oktober bis Juli üben die Artistinnen und Artisten im Alter von sieben bis 20 Jahren ausschliesslich in der Turnhalle. Erst eine Woche vor den eigentlichen Vorstellungen geht es ab in die Manege. Dort sind gerade die Trapezkünstlerinnen in luftiger Höhe zugange und machen «bella figura». Angst scheinen sie überhaupt nicht zu haben. Kein Wunder, schliesslich sind fast alle schon «alte Hasen», das heisst, sie sind mindestens schon zum zweiten Mal dabei.

Externe Profis braucht es nicht mehr
Vor über 25 Jahren wurde der Arabas Cirque Jeunesse von zirkusbegeisterten Kindern und Eltern als Verein gegründet. Anfangs wurden diese noch von professionellen Artisten unterstützt. Längst ist der Zirkus aber ein Generationenprojekt, bei dem die Älteren ihr grosses Wissen an die Jüngeren weitergeben: «Das ist der Unterschied, dass alle Altersgruppen zusammen trainieren. Es ist wie eine Familie», erklärt der 21-jährige Joel Demierre, der zusammen mit der aus Fislisbach stammenden Nina Hegnauer (23) mittlerweile sogar zum Zirkusdirektor aufgestiegen ist. «Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem alle Trainer ehemalige oder aktive Zirkusleute sind», erklärt er. Die meisten Kinder und Jugendlichen kommen über ihre älteren Geschwister oder Freunde zum Zirkus: «Wir haben ganz in der Nähe gewohnt und sind immer schauen gegangen und dann wollten wir auch selber mitmachen», erzählt die 18-jährige Elena, die am Trapez und am Masten turnt. Darüber hinaus macht sie Jonglage, Akrobatik und ist selbst Trainerin. Als Artistin brauche es viel Training, Kraft und Ausdauer, sagt sie. «Man muss noch nichts können am Anfang. Das Wichtigste ist, motiviert zu sein», beruhigt jedoch die 16-jährige Lynn. Ausserdem können die Kinder und Jugendlichen unter den zahlreichen Zirkus-Nummern selbst auswählen – ganz nach ihren Fähigkeiten und Vorlieben. Die Bandbreite ist sehr vielfältig. Vieles sind «Luftnummern», etwa am Trapez, am Chinesischen Masten oder auf dem Seil. Es gibt aber auch Einradkunststücke, Diabolo oder Akrobatik mit Tanzeinlagen. Jedes Jahr werden die Nummern in ein neues Thema und eine Handlung eingebunden.

Nachts in der Süssigkeitenfabrik
Das diesjährige Programm heisst: «Bonbonbastisch». «Die Idee ist, dass wir in einer Süssigkeitenfabrik sind. Es ist eine Gruppe, die auf einer Führung verloren geht und über Nacht eingesperrt wird», erklärt Patrick Honegger, einer der wenigen Erwachsenen im Raum. Zusammen mit Theaterpädagogin Brigitte Brun-Singer führt er Regie. Bei der Umsetzung des Themas hatten die Kinder und Jugendlichen das Szepter aber selbst in der Hand. Sie erstellten das Skript und erarbeiteten gemeinsam die Nummern und Übergänge. Hinter den Kulissen werkeln allerdings noch 60 bis 70 weitere helfende Hände – darunter viele Eltern – an Kostümen und Kulissen. Auch wenn diese bei der Probe noch nicht zum Einsatz kommen, ist eines klar: Wenn bei der Premiere die Süssigkeiten zum Leben erwachen, wird es ganz sicher «Bonbonbastisch».

Michael Lux

Vorstellungen

Die Publikums-Premiere im Zirkus Arabas Cirque Jeunesse findet am 18. August statt. Danach, bis 10. September, wöchentlich von Freitag bis Sonntag. Vorverkauf und Infos unter: arabas.ch.