Der Kanton wies der Gemeinde aus der kantonalen Asylunterkunft eine siebenköpfige Familie zu
Sie kamen am Mittwoch in Birrhard an. Die Wohnung passte der asylsuchenden Familie nicht. Sie verweigerte vorerst den Bezug.
Die Gemeinde Birrhard hat ein Abkommen mit Hausen, um die ...
Der Kanton wies der Gemeinde aus der kantonalen Asylunterkunft eine siebenköpfige Familie zu
Sie kamen am Mittwoch in Birrhard an. Die Wohnung passte der asylsuchenden Familie nicht. Sie verweigerte vorerst den Bezug.
Die Gemeinde Birrhard hat ein Abkommen mit Hausen, um die Aufnahmepflicht für Asylsuchende zu erfüllen. Um zusätzlich Asylsuchende aufzunehmen, wurde im Mai eine 3 ½-Zimmer-Wohnung gemietet. Sie verfügt über zwei Schlafzimmer mit Etagenbetten. Zusätzlich gibt es ein Bad/WC, ein separates WC, ein Wohnzimmer, eine Wohnküche und zwei Balkone. «Alles ist zweckmässig eingerichtet», sagt Ressortvorsteher Gaudenz Lüchinger. Der Bezug der Wohnung durch Asylsuchende stand auch schon bisher unter keinem guten Stern. Der Kanton hat bereits zweimal eine Familie zugeteilt. Es kam aber kurzfristig zu Absagen. Bei der einen Familie war die Grossmutter verunfallt, für die anderen war Birrhard zu ländlich. Bei der aktuellen Familie aus dem Irak war der Stein des Anstosses, dass die Wohnung nur über zwei Schlafzimmer verfügt. Das gehe nicht. Eltern, Töchter und Söhne müssten ein eigenes Zimmer haben. Kurzerhand verliess die Familie die Wohnung und setzte sich vor der Liegenschaft in die Wiese. Vizeammann Gaudenz Lüchinger und Gemeindeschreiberin Jennifer Steinlechner konnten die Familie auch zwei Stunden später nicht dazu ermuntern, die Wohnung doch noch zu beziehen. Der Fahrer vom Kanton – er brachte das Gepäck – fragte bei seinen Vorgesetzten nach, was zu machen sei. Der Kommentar: Die Gemeinde sei jetzt zuständig und habe dafür zu sorgen, dass die Familie einziehe. Die Frage war nur wie. «Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Wohnung offen zu lassen und zu hoffen, dass die Familie doch noch einzieht», sagte Lüchinger. Trotzdem schaute er nach anderen Optionen. So bot er als Verstärkung den für den Bezirk zuständigen Grossrat Miro Barp auf. «Er hat sich der Familie vorgestellt und betont, dass es nur diese und keine andere Wohnung gibt», so Lüchinger. Das zeigte Wirkung. Wenig später sammelte die Familie ihr Gepäck ein und begab sich in die Wohnung. «Der Kantonale Sozialdienst (KSD) war vor Ort, ist weiterhin in Kontakt mit der Gemeinde und steht ihr beratend zur Seite», schreibt Michel Hassler, Leiter Kommunikation vom Departement Gesundheit und Soziales (DGS) auf Anfrage. «Dem DGS ist bekannt, dass es bei Verlegungen zuweilen zu Unzufriedenheit kommt. (dg)