Die Bundesfeier in der Mehrzweckhalle Kleine Kreuzzelg war gut besucht. Rednerin war Barbara Ducceschi, Präsidentin des AGFs
Es war ihre erste Bundesfeier-Rede. Trotzdem konnte Barbara Ducceschi die rund 320 Mellingerinnen und Mellinger in ihren Bann ziehen. Ihr Votum: «Engagieren ...
Die Bundesfeier in der Mehrzweckhalle Kleine Kreuzzelg war gut besucht. Rednerin war Barbara Ducceschi, Präsidentin des AGFs
Es war ihre erste Bundesfeier-Rede. Trotzdem konnte Barbara Ducceschi die rund 320 Mellingerinnen und Mellinger in ihren Bann ziehen. Ihr Votum: «Engagieren Sie sich für die Freiwilligenarbeit.»
Ohne Freiwilligenarbeit geht nichts», betonte Barbara Ducceschi, Präsidentin des Dachverbands Aargauische Gemeinnützige Frauenvereine (AGF). «Engagieren Sie sich dafür. Diese Arbeit ist der Kitt der Gesellschaft.» Mit Geld könne man sich zwar viel kaufen, es sei aber nicht das, was die Gesellschaft zusammenhalte.
Die Schweiz feiere heute das 175-Jahre-Jubiläum der Bundesverfassung. «Unsere Vorfahren haben die Infrastruktur aufgebaut», sagte die Festrednerin. Mehr oder weniger freiwillig habe man das damals, trotz Unterschiede und Vielfalt der Bevölkerung, unter einen Hut gebracht. Das sei auch heute noch so. Das Gemeinnützige spiele dabei eine übergeordnete Rolle. «Das ist auch das Kredo beim Gemeinnützigen Frauenverein», führte sie aus. Der Name der Organisation sei auch 135 Jahre nach der Gründung nicht veraltet oder aus der Zeit gefallen. «Aus dem Verein sind viele andere Strukturen entstanden, wie Kitas, Pflegeausbildungen, Spitex oder auch die Pro Juventute», sagte Ducceschi.
Freiwilligenarbeit bereichert
«Das Engagement für andere Menschen ist zeitintensiv und braucht eine hohe Bereitschaft», so Ducceschi weiter. «Doch das ist auch sehr bereichernd und erfüllend.» Letztendlich sei es doch das, was die meisten Menschen möchten: dazugehören. Die Freiwilligenarbeit biete eine schöne Art, neue Bekannt- und Freundschaften zu schliessen. Das könne sie aus eigenen Erfahrungen sagen. «Wissen Sie, wie viel die Sektionen des AGFs in den letzten 26 Jahren gesammelt haben?», fragte Ducceschi die anwesenden Mellingerinnen und Mellinger. «14 Millionen Franken! Geld, das unter anderem an Kitas, Kindergärten, Tagesstätten für Demenzkranke, an Sozialämter, Altersheime, Ludotheken, Asylsuchende oder Behinderteneinrichtungen verteilt wurde.» Dieses Geld hätte dadurch das Gemeinwesen nicht aufwenden müssen. Und das hätte vielen Institutionen den Betrieb erleichtert oder ein Extra geboten. «Wir, unser Staat, unsere Gemeinschaften können gar nicht ohne Freiwillige, ohne Gemeinnützige Arbeit existieren», so Ducceschi. Ihr Votum: «Engagieren Sie sich – falls Sie es nicht schon tun – freiwillig. Gehen Sie aufeinander zu, wie es seit jeher eine Schweizer Tradition ist, lernen Sie sich kennen und arbeiten Sie gemeinsam am Kitt unserer Gesellschaft.»
Risotto kochte die Männerriege
Für die musikalische Umrahmung der 1.-August-Feier sorgte eine dreiköpfige ad hoc-Band. Das Trio begleitete auch die gemeinsam gesungene Nationalhymne. Frau Gemeindeammann Györgyi Schaeffer betonte an der Feier: «Es ist nicht wichtig, was wir nicht brauchen, sondern das, was jemand anderes braucht.» Glücklich mache nicht das, was man mit Geld kaufe um die Leute, die man nicht mag, zu beeindrucken. Glücklich mache das, was man Mitmenschen von Herzen zu Gute kommen lasse.
Nach dem offiziellen Teil wurde zum gemütlichen Teil gewechselt. Die Männerriege ist seit Jahrzehnten für die Verpflegung zuständig. Dieses Jahr wurden am Morgen zwei verschiedene Risottos frisch zubereitet. 24 Kilo Reis, acht Kilo Tomaten, ein halbes Kilo getrocknete Pilze, 80 Liter Bouillon und zehn Liter Weisswein wurden dazu benötigt. Der Frauenturnverein sorgte für das beliebte Kuchenbuffet.
Debora Gattlen