Vom 8. bis 10. September finden in der Kleinen Kirchgasse 44 die Italienischen Kulturtage der «Associazione Italia Nostra Mellingen» statt
Herzstück der Italienischen Kulturtage ist eine Fotoausstellung, die sich mit den teils schwierigen Anfängen der italienischen ...
Vom 8. bis 10. September finden in der Kleinen Kirchgasse 44 die Italienischen Kulturtage der «Associazione Italia Nostra Mellingen» statt
Herzstück der Italienischen Kulturtage ist eine Fotoausstellung, die sich mit den teils schwierigen Anfängen der italienischen Einwanderer beschäftigt. Fröhlich zu und her geht es beim Kalabresischen Volksfestabend am Samstag, 9. September. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Die Mitglieder der «Associazione Italia Nostra Mellingen» leben teilweise schon in der zweiten oder gar dritten Generation in der Schweiz und sind längst in der Region verwurzelt. An die «Leiden und Opfer» der ersten Generation, die überwiegend Anfang der 1950er-Jahre eingewandert ist, soll im Rahmen der diesjährigen Italienischen Kulturtage eine Ausstellung mit Fotosammlungen – unter anderem aus dem Buch «Destinazione Gränichen» von Brigitt Lattmann – erinnert werden. Auch Vereinspräsident Giuseppe Rondinelli, der 1966 mit 17 Jahren als Saisonier nach Mellingen kam, um auf dem Bau zu arbeiten, erinnert sich an die schwierigen Anfänge. Viele Einwanderer hätten in Holzbaracken gelebt: «Wir haben Glück gehabt, dass der Bauunternehmer schon eine Unterkunft in der Gheidstrasse 17 gebaut hatte», erinnert er sich. Ideal waren die Zustände dort allerdings ebenfalls nicht: «In einem Zimmer haben fünf Leute geschlafen», so Rondinelli. Für 30 bis 40 Personen habe es nur zwei Küchen gegeben. «Ich wollte den Jungen die Geschichte mitgeben, dass man das nicht vergessen soll», sagt er mit Bezug auf die Ausstellung. Das ist ihm gerade auch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine wichtig: «Wie sind selbst auch einmal Migranten gewesen», betont er.
Kalabresischer Volksfestabend
Zur Vernissage der Fotoausstellung am Freitag, 8. September, wird es einen kleinen geschichtlichen Vortrag zur italienischen Einwanderung in die Schweiz geben, deren Anfänge bereits auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Damals wurden die grossen Eisenbahntunnel Gotthard, Simplon und Hauenstein gebaut. Zur Ausstellungseröffnung hat sich sogar die italienische Konsulin angekündigt. Auch für das leibliche Wohl ist mit einem Apéro riche gesorgt. Darüber hinaus wird am Freitag und Sonntag abends in der Kleinen Kirchgasse leckere Pizza gebacken. Am Samstag steht dann alles im Zeichen der Region Kalabrien aus der laut Rondinelli die meisten italienischstämmigen Mellinger kamen. In einem Vortrag erfahren Interessierte zunächst Wissenswertes aus der Region. Lukullisch dreht sich ebenfalls alles um die Region: Es gibt verschiedene kalabrische Vorspeisen und als Hauptgang eine spezielle Teigspeise mit Sugo al Salsiccia. Und es wäre kein italienischer Anlass, wenn nicht auch gesungen werden dürfte.
Michael Lux