Töfflibuebe brechen zur Tour de Suisse auf
11.08.2023 Region ReusstalDie «Töfflibuebe Freiamt Reusstal» sind auf Jubiläumstour. Sie fahren in einer Woche 1150 Kilometer
Die Töfflibuebe Freiamt Reusstal starten am Samstag zu ihrer Jubiläumstour. Mit ihren 2-Taktern fahren sie in einer Woche rund um die Schweiz. Mit von der Partie ...
Die «Töfflibuebe Freiamt Reusstal» sind auf Jubiläumstour. Sie fahren in einer Woche 1150 Kilometer
Die Töfflibuebe Freiamt Reusstal starten am Samstag zu ihrer Jubiläumstour. Mit ihren 2-Taktern fahren sie in einer Woche rund um die Schweiz. Mit von der Partie ist auch Garagist Dani Müller.
Bereits laufen die Vorbereitungen. Die Töffli werden sorgsam für die Jubiläumstour gewartet und auf Hochglanz poliert. Sie müssen gut in Schuss sein, denn die Tour hat es in sich. «Wir düsen rund um die Schweiz», führt Dani Müller, Mitglied der Töfflibuebe Freiamt Reusstal, aus. In sieben Tagen legen die neun Töfflibuebe 1160 Kilometer und 15551 Höhenmeter zurück. «Das wird ein geniales Erlebnis, ist aber bei sechs Stunden reiner Fahrzeit pro Tag sicherlich knüppelhart.» Wichtig ist aber bei allen Ambitionen die Kameradschaft und die Freude an den Zwei-Taktern. Für die Jubiläumstour wird nichts dem Zufall überlassen. Bereits vor zwei Jahren fuhren zwei Mitglieder die ganze Tour ab – für die Etappenziele sind Unterkünfte reserviert. Da heisst es sich regenerieren und kleinere Defekte zu beheben. Jeder Teilnehmer hat Ersatzteile und Werkzeuge im Gepäck. «Wir haben keinen Besenwagen dabei. Kann etwas nicht repariert werden, müsste man improvisieren», so Müller. «Wir sind aber guter Dinge, dass alles klappen wird. Wir freuen uns sehr, am Samstag zu unserer Jubiläumstour aufzubrechen.» Gefahren wird hart an der Schweizer Grenze. Zweimal wird diese nach Italien und einmal nach Deutschland überfahren.
Start ist um 5 Uhr in Mellingen
Die Teilnehmer düsen am Samstag vor Morgengrauen mit ihren Töffli zum Treffpunkt in Mellingen. Um fünf Uhr wird mit Geknatter zur ersten Etappe aufgebrochen. Und die hat es mit 220 Kilometern in sich. Sie ist die Längste und dauert neun Stunden. Sie führt zum Rheinfall, Bodensee Rheintal und dem Lutzisteg nach Landquart. Gefahren wird, wenn möglich, auf Velowegen und Nebenstrassen. Bei den beschaulichen Tempi bleibt Zeit, die vorbeiziehenden Landschaften zu geniessen.
Radlerhosen schonen Sitzleder
Wie hält man die neun Tage im Sattel aus? «Die meisten tragen unter den Hosen Radlerhosen», verrät Dani Müller. Der erste Zwischenstopp der Tour erfolgt am Rheinfall. «Der eine oder andere wird sich als Stärkung für die Weiterfahrt einen Kaffee Lutz und ein Gipfeli genehmigen», sagt er. Müller selbst nimmt seit der Gründung des Vereins vor 10 Jahren an jeder Töfflitour teil. «Ich gehöre zum harten Kern», sagt er lachend. Gefahren wird durchschnittlich mit 40 km/h. Bei Passstrecken ist das anders. Da wird das Tempo an die unterschiedlichen Töffli angepasst – schnellere fahren vorab, langsamere hinten nach. Der Treffpunkt ist jeweils auf dem Pass. «Wir fallen mit unseren Töffli auf», erzählt Müller. «Viele freuen sich, duzen uns und erzählen von ihren Töffli, die sie früher gefahren haben.» Doch nicht nur bei der Bevölkerung sind die Töfflibuebe beliebt. «Viele Wirte machen von uns Fotos und stellen sie auf ihre Homepages», sagt er.
Jubiläumsfahrt ist die Längste
Die Töfflibuebe hoffen für ihre Tour de Suisse auf gutes Wetter. Das nach dem Motto: «Wenn einer eine Reise tut, lacht der Himmel.» Natürlich gehört für einen richtigen Töfflibueb nicht nur der authentische Zwei-Takter, sondern auch das passende Outfit dazu. «Es braucht einen rockigen Touch. Trotzdem sind wir Softies», sagt Müller. Er fährt wie die anderen Teilnehmer mit dem Töfflibuebe-Jubiläums-Hoodie, einer ärmellosen Jeansjacke und kurzer Lederhose. Was er immer auf den Ausfahrten dabei hat: Schnupftabak. «Ich habe ein Gerät einwickelt, das mir erlaubt, auch auf dem Töffli eine Prise zu nehmen», so Müller. «Ich gebe das Gerät jeweils auch an die Kollegen weiter.» Denn das wichtigste ist das gemeinsame Erlebnis und die Freude, auch heute noch ein Töfflibueb zu sein.»
Debora Gattlen
Der «Reussbote» hat einen direkten Draht zur Tour und wird darüber berichten.


