Berufsluft schnuppern in Küche, Büro oder Stall
29.09.2023 Region ReusstalDer Gewerbeverein Rohrdorferberg und die Kreisschule Rohrdorferberg führten den 4. Berufsinfotag durch. Es gab viel zu entdecken
160 Schülerinnen und Schüler verschafften sich letzten Dienstag einen Einblick in das vielfältige Berufsangebot bei Firmen und Organisationen ...
Der Gewerbeverein Rohrdorferberg und die Kreisschule Rohrdorferberg führten den 4. Berufsinfotag durch. Es gab viel zu entdecken
160 Schülerinnen und Schüler verschafften sich letzten Dienstag einen Einblick in das vielfältige Berufsangebot bei Firmen und Organisationen in der Region.
Der Fachkräftemangel macht auch im Einzugsgebiet des «Reussbote» nicht halt. Umso wichtiger ist es, frühzeitig für bekannte und weniger bekannte Berufe zu werben. Der Gewerbeverein Rohrdorferberg führt daher zusammen mit der Kreisschule Rohrdorferberg bereits zum vierten Mal einen Berufsinfotag durch. «Die Idee ist, den Schülerinnen und Schülern der zweiten Oberstufe möglichst viele verschiedene Berufe zu präsentieren», sagt Felix Schüpbach, Präsident des Gewerbevereins und Inhaber von Schüpbach Ingenieure. «Natürlich hoffen wir, dass einige von ihnen nach der Schule eine Berufslehre absolvieren – vielleicht sogar in einem der angeschauten Betriebe.» Den Beweis, dass es sich als Betrieb lohnt beim Berufswahltag mitzumachen, liefert der Gasthof Linde in Fislisbach. Nach der Führung von Geschäftsführerin Isabelle Utiger durch den Betrieb – Küche, Restaurant, Bar, Weinkeller und Wäscherei wurden gezeigt – warben die Lernenden gleich selber für ihren Beruf. «Ich war vor zwei Jahren beim Berufsinfotag dabei. Im Anschluss bin ich als Restaurantfachmann schnuppern gegangen. Mir gefällt der Betrieb, das Team und den Kontakt zu den Gästen», sagt Tim Attiger (15, Niederrohrdorf). Nicht als Restaurantfachfrau oder Köchin will Clara Miranda (14, Niederrohrdorf) arbeiten. Sie will nach der Schule eine Lehre als Bäcker/Konditorin beginnen. «Ich kann mir gut vorstellen, nach der Lehre als Patissier in einem Betrieb wie der ‹Linde› zu arbeiten», sagt sie.
Traktor fahren mit Spassfaktor
Landwirt Samuel Peterhans führte zwei Gruppen Schüler durch den Landwirtschaftsbetrieb Agrino Busslingen. Er konnte damit punkten, dass sie Traktor fahren durften. Dass dieser gleich teuer wie ein Ferrari ist, bereitete gleich doppeltes Vergnügen. Mehr Überwindung brauchte es, um die 30 Jahre alte Pony-Stute und die Kühe zu streicheln. «Ich finde den Betrieb gut. Trotzdem will ich lieber nach der Schule Interactive Media Designer werden», sagt Brianny Guzmann Rosario (15, Oberrohrdorf) auf der Hoftour. Sara Füglistaler (14, Oberrohrdorf) fügt an: «Mir hat das Traktorfahren gut gefallen. Trotzdem will ich lieber Primarlehrerin werden oder einen Beruf im psychologischen Bereich ergreifen.»
Kreativer Touch im Beruf gefragt
Eine reine Männergruppe war bei der Schüpbach Ingenieure vor Ort. Inhaber Felix Schüpbach, erklärte ihnen anhand eines Schallungsplans, was der Beruf beinhaltet. «Wir sorgen dafür, dass das Haus nicht zusammenfällt. Das ist das gleiche Prinzip, wie bei einem Radiergummi, der zu stark gedehnt wird. Die Armierungseisen sorgen dafür, dass die Wände oder Decken eines Gebäudes keine Risse bekommen und einstürzen.» Aaron Gerteis (15, Oberrohrdorf) sagt: «Ich bin sehr interessiert am Beruf und werde definitiv schnuppern gehen. Am Computer entwerfe ich gerne 3-D-Gebäude.» Es sei sehr schön, wenn Jugendliche wissen, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Es sei aber auch schon gut, wenn sie durch den Berufsinfotag wissen, was sie nicht wollen, sagt Schüpbach. Dem stimmt Ben Federer (14, Bellikon) zu. Er sagt: «Ich hatte keine Ahnung, was ein Raumausstatter macht.
Ich habe mich daher dafür angemeldet. Am meisten interessiert mich aber Zeichner EFZ Architektur. Ich möchte etwas Kreatives als Beruf erlernen.» Die Schülerinnen und Schüler konnten aus einem äusserst vielfältigen Berufsangebot – aus 40 verschiedenen Berufen – vier auswählen. Unter anderem konnten sie sich einen Einblick als Detaillist, Fachfrau Gesundheit, Fleischfachmann Feinkost, Gerüstbauer, Logistikerin, Floristin oder Automobilfachmann verschaffen. «Es ist immer schön, wenn die Jugendlichen beim Berufsinfotag auch etwas Praktisches machen dürfen», führt Schüpbach aus. «Bei mir konnten sie mit einem 3-D-Programm selbst die Schulraumerweiterung gestalten. Selbstverständlich wurde der Rote Platz nicht überbaut. Ihren gestalteten Entwurf, durften sie mit nach Hause nehmen.
Debora Gattlen