Er möchte der Gemeinde etwas zurückgeben
29.09.2023 Tägerig, FreiamtThomas Mayer kandidiert bei der Ersatzwahl am 22. Oktober für den Gemeinderat
Thomas Mayer (SVP) ist gebürtiger Münchner und schaffte es im American Football bis in die Europa League. Seit 2011 wohnt der zweifache Vater in Tägerig, wo er sich in verschiedenen Vereinen ...
Thomas Mayer kandidiert bei der Ersatzwahl am 22. Oktober für den Gemeinderat
Thomas Mayer (SVP) ist gebürtiger Münchner und schaffte es im American Football bis in die Europa League. Seit 2011 wohnt der zweifache Vater in Tägerig, wo er sich in verschiedenen Vereinen engagiert und letztes Jahr eingebürgert wurde. Nun kandidiert er als Gemeinderat.
Dass Mayer ursprünglich aus Bayern kommt, ist immer noch unüberhörbar. Doch der 49-Jährige ist längst in der Schweiz angekommen. «Die Unterschiede zwischen Bayern und Schweizern sind nicht so gross, es sind beides Bergvölker. Der Unterschied ist nur, dass die Biergläser in Bayern grösser sind», scherzt Mayer beim Gespräch im Garten seines Hauses in Tägerig. «Die Mentalität ist ähnlich: traditionell, bodenständig, ehrlich», fügt er ernster hinzu. Daher habe er auch keine grossen Eingewöhnungsschwierigkeiten gehabt, als er 2006 als Berufsspezialist von der Swisscom in die Schweiz gerufen wurde. Heute ist der gelernte Kommunikationselektroniker Bereichsleiter bei einem Ingenieurbüro für Glasfasernetze in Zürich. In der «Reussbote»-Region lebt Mayer aber schon von Anfang an – zuerst für kurze Zeit in Mägenwil, dann in Niederrohrdorf. Seit elf Jahren wohnt der geschiedene Vater von zwei Buben (acht und zehn Jahre) in Tägerig und fühlt sich hier längst heimisch: «Es ist sehr familiär in Tägerig. Man kennt sich und grüsst sich. Im Dorf gefällt mir besonders der Zusammenhalt. Es ist ein schöner Ort mit vielen Vereinsaktivitäten», schwärmt Mayer, der selbst vielfältig engagiert ist – egal ob im Schützenverein, im Vorstand des Fasnachtsbeizlivereins oder in der Jugendkommission, wo er dieses Jahr im Organisationskomitee des Jugendfestes für die Finanzen zuständig war. Auch politisch ist Mayer aktiv. Seit 2021 ist er Mitglied der SVP: «Ich engagiere mich gern und die einzige Partei, die meinen traditionellen Werten entspricht, ist die SVP», erklärt Mayer.
Tägerig soll eigenständig bleiben
Seine Partei war es denn auch, die den Wahlschweizer ermutigte, in der Nachfolge von Gemeindeammann Beat Nietlispach für den Gemeinderat zu kandidieren, während Vizeammann Thomas Widmer (ebenfalls SVP) sich für das Amt des Gemeindeammanns bewirbt. «Ich bin schon sehr lange hier, fühle mich sehr wohl und bin auch hier eingebürgert worden – ich würde gerne etwas zurückgeben», begründet der Neu-Tägliger seine Kandidatur. Sein berufliches Know-how könne ausserdem in der Gemeinde genutzt werden, um etwas zu bewegen. «Es gibt genug Ressorts, wo man vielleicht eine andere Sichtweise reinbringen könnte», findet er. Einen Wunsch für ein ganz bestimmtes Ressorts hat er aber nicht, sollte er gewählt werden: «Vorstellen kann ich mir prinzipiell alles», sagt er auf Nachfrage. Ein bestimmtes Projekt oder Anliegen hat Mayer ebenfalls nicht in der Schublade. Wichtig ist ihm aber, dass Tägerig weiterhin seinen bisherigen Dorfcharakter erhält und eigenständig bleibt: «Ich bin dafür, dass das Dorf selbstständig und eigenständig bleibt und wir selbst bestimmen können», sagt er mit Blick auf frühere Fusionierungspläne mit Mellingen, die vom Souverän bachab geschickt worden waren. Als Juniorpartner sei man ausserdem immer in der schwächeren Position. Und wie steht er zum umstrittenen Gestaltungsplan Floss- und Stockacher? «Ich bin generell für die Überbauung, aber ich verstehe auch die Anwohner. Ich finde es auch nicht richtig, den Veloweg als Einfahrschneise für die Bebauung zu nehmen. Jeder hat das Recht, Einsprache zu erheben und wenn sie begründet ist, muss man das umsetzen», so Mayer.
Er ist der einzige Kandidat
Als einziger Kandidat stehen Mayers Chancen ziemlich gut, gewählt zu werden. Dass er gänzlich ohne Konkurrenz ins Rennen um den freien Sitz im Gemeinderat geht, bedauert Mayer fast ein wenig: «Ich finde es schade, dass kein anderer Kandidat antritt. Es gäbe genug Leute, die Zeit hätten und kompetent wären», findet er. Er selbst hat trotz eines 100-Prozent-Pensum keine Bedenken, nicht genug Zeit für das Amt zu haben: «Ich habe flexible Arbeitszeiten und kann mir einteilen, wann ich was mache» sagt er. Zeitintensive Hobbys hat Mayer, der in seiner Jugend 14 Jahre American Football spielte und es mit «Munich Thunder» sogar in die Europa League schaffte, ebenfalls nicht. Neben seinen Vereinsaktivitäten fährt er gerne mit dem Töff oder schwingt sich mit den beiden Söhnen und seiner Partnerin aufs Velo. Für das Amt und die Bürger will er sich in jedem Fall die Zeit nehmen. So kann er sich zum Beispiel regelmässige Sprechstunden des Gemeinderats vorstellen, will aber auch sonst nahbar für die Bevölkerung sein: «Ich möchte gerne für die Gemeinde greifbar sein. Es ist wichtig, dass man ansprechbar ist und die Leute mit Problemen zu einem kommen können», betont Mayer.
Michael Lux