Ernüchterung zu Floss- und Stockacher
19.09.2023 Tägerig, FreiamtInsgesamt 16 Einwendungen liegen gegen den überarbeiteten Gestaltungsplan Floss- und Stockacher vor
Auch im zweiten Anlauf bleibt der Weg ein schwieriger. Der befürchtete Mehrverkehr am Gheidweg und auf dem Grütweg bereitet Sorgen und bringt viele Einwendungen.
Das ...
Insgesamt 16 Einwendungen liegen gegen den überarbeiteten Gestaltungsplan Floss- und Stockacher vor
Auch im zweiten Anlauf bleibt der Weg ein schwieriger. Der befürchtete Mehrverkehr am Gheidweg und auf dem Grütweg bereitet Sorgen und bringt viele Einwendungen.
Das Ergebnis ist ernüchternd», sagt auf Anfrage Rolf Meier, Gemeindeschreiber in Tägerig. Seit zehn Jahren ist der Gestaltungsplan Floss- und Stockacher in Planung. Es handelt sich um ein Gebiet mit viel Entwicklungspotenzial: 20 000 Quadratmeter sollen hier überbaut werden. Aber Tägerig kommt bei dieser Entwicklung nicht vom Fleck. Der Gestaltungsplan war nach einer Planbeschwerde im Frühling 2021 überarbeitet worden. Zwei Jahre später, im Frühling 2023 lud die Gemeinde zu einem weiteren Mitwirkungsverfahren ein. Vor rund einem Monat legte sie das angepasste Erschliessungskonzept erneut öffentlich auf.
Seit dem 11. September ist die Eingabefrist für den Gestaltungsplan Flossund Stockacher verstrichen. Wer nun allerdings gehofft hatte, dass die neuen Vorschläge im zweiten Anlauf gefallen und der überarbeitete Plan von den Anwohnenden akzeptiert wird, wurde eines Besseren belehrt.
Erschliessungskonzept gefällt nicht
Auch nach der zweiten Runde ist man im Quartier unzufrieden. Das angepasste Erschliessungskonzept – zusätzliche Zufahrt über den Gheidweg – gefällt weder den Tägligerinnen und Tägligern am Gheidweg noch gefällt es jenen am Grütweg.
Insgesamt 16 Einwendungen wurden eingereicht. Zwölf Einwendungen kommen von Betroffenen am Grütweg, zwei Eingaben betreffen Anwohnende am Gheidweg: Alle wehren sich weiterhin gegen den Durchgangs- oder Mehrverkehr, den das geplante Quartier mit sich bringen dürfte. Zwei weitere Einwendungen betreffen Landabtretungen, die für den Ausbau der Erschliessungsstrasse nötig sind. Neu ist beim überarbeiteten Gestaltungsplan eine zusätzliche Erschliessungsstrasse: Sie soll von der Mellingerstrasse über die heutige Veloroute Gheidweg in das künftige Quartier Floss- und Stockacher führen. Zwar entsprechen Gemeinderat und Planer mit dieser Lösung einem Wunsch der Anwohner vom Grütweg. Gleichzeitig hält der überarbeitete Plan aber an der Öffnung des Grütweges fest. – Heute endet der Grütweg als Sackgasse mit Wendeplatz: Ein schmaler Pfad führt durch eine Wiese zum Gheidweg. Dahinter soll das neue Quartier Flossund Stockacher entstehen.
Schon zu einem früheren Zeitpunkt hatte Gemeindeschreiber Rolf Meier erklärt, Sackgassen mit Wendeplätzen an den jeweiligen Enden der beiden Quartierstrassen wolle der Tägliger Gemeinderat auf keinen Fall. Nicht bei der neuen Quartierstrasse und auch nicht beim bestehenden Grütweg.
Wenigstens Diskussionsgrundlage
Nun zeigen die jüngsten Einwendungen, dass das Hauptanliegen der Anstösser unverändert bleibt: Der Grütweg soll nicht an die neue Quartierstrasse angebunden werden. Vielmehr soll die Zufahrt zur Überbauung im Floss- und Stockacher ausschliesslich über die Wohlenschwiler- und die Mellingerstrasse via Gheidweg erfolgen.
«Immerhin», meint Rolf Meier, «wären die Grütweg-Anwohner unter einer Bedingung bereit, einzulenken.» Verkehrsberuhigende bauliche Massnahmen – an der Sanierung der Werkleitungen im Grütweg führt ohnehin kein Weg vorbei – müssten so gestaltet werden, dass kein Mehrverkehr duch den Grütweg führt. Meier meint mit einem Anflug von Hoffnung: «Hier haben wir zumindest eine Diskussionsgrundlage.» Und mit diesem Diskusssionsansatz wird es nun in die Einwendungsverhandlungen gehen.
Fraglich bleibt allerdings, ob das Geschäft – wie ursprünglich geplant – bereits an der nächsten Gemeindeversammlung vorgelegt werden kann.
Heidi Hess