Räume gesucht für eine neue Vogelpflegestation
15.09.2023 Region RohrdorferbergMehrere Vogel- und Naturschutzorganisationen möchten gemeinsam eine neue Vogelpflegestation aufbauen
Vogel- und Naturschutzvereine aus der Region möchten eine eigene Vogelpflegestation Heitersberg aufbauen. Zurzeit sucht eine Projektgruppe dafür geeignete Räume.
In ...
Mehrere Vogel- und Naturschutzorganisationen möchten gemeinsam eine neue Vogelpflegestation aufbauen
Vogel- und Naturschutzvereine aus der Region möchten eine eigene Vogelpflegestation Heitersberg aufbauen. Zurzeit sucht eine Projektgruppe dafür geeignete Räume.
In Lenzburg besteht in der Schlossscheune seit einigen Jahren die Vogelpflegestation Unteres Seetal. Dort berät ein Team von engagierten Freiwilligen bei Vogelnotfällen aller Art. Zu ihnen werden schwache, verletzte oder kranke Wildvögel gebracht – Hausrotschwänzchen, Spatzen, Mauersegler, auch einen verletzten Eisvogel hat das Team in Lenzburg schon gesund gepflegt. Die Station in Lenzburg betreut auch viele Vögel aus dem Reusstal oder vom Rohrdorferberg. Das Problem ist allerdings: Die Freiwilligen arbeiten über ihre Kapazitätsgrenze hinaus.
Aus diesem Grund möchten Birdlife und die Natur- und Vogelschutzvereine Mellingen, Künten/Stetten und Niederrohrdorf und Oberrohrdorf in ihrer Region eine eigene Vogelpflegestation aufbauen. Fest steht allerdings: Die beiden Stationen wollen eng zusammenarbeiten und sie sind auch stark verbunden mit Birdlife Aargau und der Vogelwarte Sempach. Beide Stationen werden sich vor allem auf einheimische Kleinvögel konzentrieren, weil für Greifvögel bereits genügend Pflegestationen existieren.
50 Quadratmeter, Strom und Wasser
Wie die Vereine mitteilen, sind sie zurzeit aber auf der Suche. Für die neue Vogelpflegestation Heitersberg benötigt die Projektgruppe geeignete Räumlichkeiten. Der Raum soll circa 50 Quadratmeter gross und verkehrstechnisch gut gelegen sein. Weil sich die Station auf die Region unteres Reusstal und unteres Limmattal konzentriert, sollte sie möglichst nahe beim Autobahnanschluss in Dättwil und möglichst gut mit dem öV nach Baden erschlossen sein. Es braucht ausserdem einen Wasser- und Stromanschluss und Toiletten in der Nähe. Mit Vorteil kann der Raum beheizt werden. Der Raum wird durch die Initianten ausgebaut und soll bereits im Frühling 2024 in Betrieb gehen. Nach Absprache kann auch ein Mietzins entrichtet werden.
Tierarzt Sandmeier ist im Kernteam
Initiiert haben die Idee einer zusätzlichen Vogelpflegestation in der Region Thomas Lang von Birdlife Mellingen sowie Christian Burger und Tierarzt Peter Sandmeier vom Natur- und Vogelschutzverein Rohrdorferberg. Tierarzt Peter Sandmeier, Spezialist im Bereich der Vogelmedizin, will dem künftigen Team der Pflegestation zur Verfügung stehen. Burger, Lang und Sandmeier informierten die umliegenden Vereine im letzten Dezember. Diese thematisierten die geplante Pflegestation an ihren Generalversammlungen.
Neben der Betreuung und der Pflege von verletzten Vögeln, wird sich die Vogelpflegestation Heitersberg generell für gefährdete Vögel, für Brutmöglichkeiten im Siedlungsraum und für die Verringerung von Gefahren für Vögel im Siedlungsgebiet einsetzen. Dazu wird sie Informationsanlässe organisieren und sie will auch mit Schulen zusammenarbeiten. (hhs)
Räume gesucht für Vogelpflegestation
Der Raum sollte etwa 50 Quadratmeter gross und verkehrstechnisch gut erreichbar sein. Nötig sind Wasser- und Stromanschluss sowie auch Toiletten. Wer über einen geeigneten Raum verfügt oder einen Raum kennt, kann sich bei christian-burger@bluewin.ch, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Rohrdorferberg, melden.
Die Projektgruppe führt ausserdem unter der gleichen E-Mail-Adresse eine Liste von interessierten freiwilligen Helfenden. (red.)
«Nachfrage ist da»
Christian Burger ist Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Rohrdorferberg und Mitinitiant der geplanten Vogelpflegestation.
◆ Herr Burger, regionale Naturschutzvereine planen eine weitere Vogelpflegestation. Ist das nötig?
Christian Burger: In Lenzburg werden jährlich rund 500 Vögel aufgepäppelt oder gesund gepflegt – ein Tropfen auf einen heissen Stein... Die Nachfrage nach einer weiteren Station ist da, vor allem von Frühling bis Herbst. Wir wollen uns in der Agglomeration um kleinere Wildvögel kümmern, die von Katzen, an Fensterscheiben oder auch auf der Strasse verletzt wurden. Das entlastet auch die Tierarztpraxen.
◆ Tierarzt Peter Sandmeier wird das Team unterstützen?
Er hat sich auf Vögel spezialisiert und wird in medizinischen Fragen die Verantwortung übernehmen – gewisse Aufgaben können nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Peter Sandmeier wird seine Fachkenntnisse einbringen und auch die Helfenden instruieren.
◆ War man sich rasch einig, dass eine solche Station Sinn macht?
Ja. Wir erhielten von den Vereinen begeisterte Reaktionen, viele möchten helfen. Eine Projektgruppe will den Lead übernehmen. Wir sind sicher, dass wir auch die nötigen Freiwilligen für die Station finden.
(hhs)


