Von christlichen Gemeinden in Israel
26.09.2023 Tägerig, FreiamtPater Gregor Geiger erzählt im Rahmen einer Messe in der Kirche St. Wendelin von Christen in Israel
Pater Gregor Geiger, der in Jerusalem lehrt, berichtete vom Leben der Christinnen und Christen in Israel.
Pater Gregor Geiger besuchte kürzlich diverse Schweizer Pfarreien, ...
Pater Gregor Geiger erzählt im Rahmen einer Messe in der Kirche St. Wendelin von Christen in Israel
Pater Gregor Geiger, der in Jerusalem lehrt, berichtete vom Leben der Christinnen und Christen in Israel.
Pater Gregor Geiger besuchte kürzlich diverse Schweizer Pfarreien, darunter auch diejenige von Tägerig, um über Christinnen und Christen in Israel zu berichten. Er kam in die Schweiz auf Einladung des Hilfswerks «Kirche in Not» (ACN), welches sich im Heiligen Land engagiert. Als pastorale Bezugsperson des Seelsorgeteams begrüsste Alexandra Atapattu den Gast in Tägerig.
Der deutsche Theologe lebt seit bald 25 Jahren in Jerusalem, wo er als Professor am Institut «Studium Biblicum Franciscanum» tätig ist. Der Kreis der Studentenschaft bildet sich aus Theologinnen und Theologen, welche sich an dieser franziskanischen Hochschule zur Weiterbildung einschreiben lassen. Viele stammen aus Europa. – Lucia Wicki-Rensch stellte als Vertreterin des Hilfswerks dessen Wirkungskreis vor, welcher sich in mehr als 130 Ländern weltweit für rund 5000 christliche Projekte einsetzt, unter anderem für solche, die von Pater Gregor und seiner Ordensgemeinschaft in Israel geführt werden.
«Wenn man an das Heilige Land denkt, hat man biblische Orte und Stätten vor Augen. Es gibt jedoch noch mehr zu entdecken. Es sind lebendige kleine Steine, welche eine Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden bilden», so der Gast aus Israel. Die christlichen Gemeinden bilden in Israel kleine Minderheiten, welche rund zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die meisten Christen sind Araber. Sie sind sehr aktiv und arbeiten friedvoll zusammen. Ihnen gegenüber stehen als Mehrheit die jüdischen Gemeinden und die muslimischen Araber.
Die Kirche bemüht sich, durch die Führung hervorragender Schulen und ausgezeichneter Einrichtungen des Gesundheitssystems Arbeitsplätze zu schaffen und so den Menschen aller Ethnien und Glaubensrichtungen Lebenswichtiges anzubieten.
Lebendige Gemeinden und Pfarreien
Die christlichen Schulen sind dank ihrer Qualität bei allen Glaubensgemeinschaften sehr geschätzt. Für die Wahrnehmung dieser Aufgaben sind die Christen auf auswärtige Hilfen angewiesen. Besonders dankbar ist man für die Unterstützung durch das Hilfswerk «Kirche in Not». Ihre Gemeinden und Pfarreien sind lebendig, die Abhaltung von Gottesdiensten wichtig, ebenso die Betreibung kirchlicher Jugendeinrichtungen sowie die Führung von karitativen und sozialen Anlaufstellen für alle.
Die Christengemeinschaft in Israel pflegt den Nachwuchs durch Priesterseminare und Ordensgemeinschaften. Die Christen verstecken sich nicht und geben sich durch das Tragen christlicher Symbole zu erkennen, selbst wenn dies zu Anfeindungen führen kann. «Man sollte sich überall zur christlichen Kirche und der Botschaft Jesu bekennen», so der Gast. Oft kommt es leider zu Spannungen zwischen den verschiedenen religiösen Gruppen im Land. Religiöse Extremisten, wie die islamistische Hamas und nationalreligiöse jüdische Gruppen, zeigen kein Interesse an einer friedlichen Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. Dennoch gibt es auch Positives. Christen in Israel pflegen in der Regel gutnachbarschaftliche Kontakte zu anderen Gläubigen. Erfreulicherweise gibt es im Kleinen zahlreiche, überkonfessionelle Gemeinschaften, welche friedfertig zusammenleben und sich um den Frieden bemühen. Es gibt auch Friedensdörfer. Bekannt ist das jüdisch-arabisch-christliche Friedensdorf «Neve Shalom», wo die Bewohnenden das schaffen, was im Grossen immer noch fehlt und erstrebenswert ist: Frieden. (zVg)