Der Gemeinderat sorgt vor, damit in der Gemeinde auch in Zukunft genügend Wasser vorhanden ist
Die Sommer werden immer trockener, das Wasser knapper. Da heisst es vorsorgen. Mellingen setzt nicht nur auf Wasser 2035, sondern auch auf Wasser aus Baden.
Drei Beine bieten einen ...
Der Gemeinderat sorgt vor, damit in der Gemeinde auch in Zukunft genügend Wasser vorhanden ist
Die Sommer werden immer trockener, das Wasser knapper. Da heisst es vorsorgen. Mellingen setzt nicht nur auf Wasser 2035, sondern auch auf Wasser aus Baden.
Drei Beine bieten einen sichereren Stand, als nur ein Bein», sagt Ressortvorsteher Beat Gomes. Vorausschauend gleisten Gomes und der Gemeinderat für die nächsten Jahrzehnte eine sichere Versorgung für Trinkwasser auf. «Mit 6200 Einwohnern reicht die eigene Trinkwasserversorgung bei weitem nicht mehr», führt er aus. Der Hauptanteil des Trinkwassers bezieht Mellingen bis anhin vom Pumpwerk Esp in Fislisbach. Der Rest stammt aus dem Pumpwerk im Grüt und von der Quellfassung Himmelrich. Zu Spitzenzeiten wurde auch bis anhin Wasser aus Baden geliefert. Der Vertrag stammt aus dem Jahr 2004. Nun konnte der Gemeinderat das Wasserkontingent auf maximal 2000 m3 Liter Wasser pro Tag für Notsituationen erhöhen. Der von der EW-Kommission vorbereitete neue Wasserliefervertrag mit der Regionalwerke AG Baden wurde geprüft und genehmigt. Die Laufzeit des Vertrags beträgt 25 Jahre. Er tritt ab 1. Januar 2024 in Kraft.
Trinkwasser ist ein Lebensmittel
«Wir haben Richtung Baden nur eine Hauptleitung für Trinkwasser», sagt Gomes. «Nicht auszudenken, wenn die Leitung bei einer Havarie nicht innert Tagesfrist repariert werden könnte.» Die Versorgungssicherheit wird in Zukunft Wasser 2035 garantieren. «Wir setzen daher auf eine dreibeinige Wasserstrategie», so Gomes. Wichtig sei, die Preispolitik transparent zu halten. Da Trinkwasser ein Lebensmittel ist, werden Preiserhöhungen vom Preisüberwacher angeschaut. «Das Wasser, das bei Notsituationen aus Baden bezogen wird, ist teurer. Der Preis ist aber gerechtfertigt», sagt Gomes. Wie hoch schlussendlich der Wasserpreis in Mellingen nach dem Anschluss an Wasser 2035 sein wird, wird sich weisen. «Alles wird teurer. Das ist auch beim Trinkwasser so», sagt Gomes. Der Kanton fordert, dass immer mehr Tests gemacht werden müssen. Zudem muss das Wasser mit einer UV-Filteranlage behandelt werden. Das schlage sich auch im Wasserpreis nieder. «Die Gemeinde muss nicht am Trinkwasser verdienen, sie soll aber auch nicht drauflegen. Vor 2026 wird es in Mellingen aber zu keiner Preiserhöhung kommen.» Der Preis werde in der nächsten Zeit von der zuständigen Kommission und dem Brunnenmeister analysiert und anhand der neuen Verträge festgelegt. «Wichtig ist, dass Mellingen dank vorausschauender Strategie in den nächsten Jahren auch in den Sommermonaten über genügend und gutes Trinkwasser verfügt», sagt Gomes. Dank dem Anschluss an Wasser 2035 und des neuen Wasserliefervertrags mit Baden wird dies gewährleistet. Ein zusätzlicher positiver Aspekt ist, durch die Mischung von verschiedenem Wasser, wird sich die Qualität erhöhen. So auch bei den Chemiechemikalien PHAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, der «Reussbote» berichtete). Die erhöhten, sich aber im Toleranzbereich der Schweiz befindenden Werte, dürften dadurch eine deutliche Verbesserung erfahren.
Debora Gattlen