Drei Kandidaten, ein erfreulicher Coup
10.10.2023 Mellingen, Region ReusstalWer folgt auf Evelyne Wernli? Wer stellt sich der Wahl? Diese drei Kandidaturen sind ein gutes Zeichen
Nach der Demission von Evelyne Wernli waren die Erwartungen eher klein: Wer will für den freien Sitz antreten? Diese drei Kandidaten erklären, warum sie dieses politische Amt in ...
Wer folgt auf Evelyne Wernli? Wer stellt sich der Wahl? Diese drei Kandidaturen sind ein gutes Zeichen
Nach der Demission von Evelyne Wernli waren die Erwartungen eher klein: Wer will für den freien Sitz antreten? Diese drei Kandidaten erklären, warum sie dieses politische Amt in Mellingen reizt.
Wer hätte das gedacht? Am Freitagmittag, 12 Uhr, haben bei der Gemeindekanzlei in Mellingen fristgerecht drei Kandidaten ihr Interesse für die Ersatzwahl in den Mellinger Gemeinderat am 19. November angemeldet. Namentlich: Felix Blank (SVP), Jahrgang 1968, wohnhaft an der Farnstrasse 4, von Seelisberg, Uri; Daniel Brand (parteilos), Jahrgang 1965, wohnhaft Im Geerig 59, von Ursenbach, Bern sowie Hanspeter Koch (Mitte), Jahrgang 1959, wohnhaft an der Allmendlistrasse 4, von Wohlen, Aargau.
Alle drei interessieren sich für den frei werdenden Sitz für den Rest der Amtsperiode 2022/2025. Blank, Brand und Koch kandidieren für die Nachfolge von Evelyne Wernli (Mitte), die Ende August ihr Demissionsgesuch per 31. Oktober eingereicht hatte. Ihren Entscheid begründete die Frau Vizeammann einerseits mit «einem unerwarteten Anstieg der Belastung im Gemeinderat» – Wernli ist zuständig für die Ressorts Sozialwesen, Vormundschaftswesen, Gesundheit, Alter, Regionalverkehr und Ortsplanung. Zusätzlich hätten aber auch Differenzen und Diskussionen im Gemeinderat eine zielführende Zusammenarbeit erschwert.
Dass sich nun gleich drei Kandidaten zur Ersatzwahl stellen, wertet Gemeindeschreiber Erich Probst, der nach seiner Pensionierung in der Verwaltung Mellingen eingesprungen ist, als gutes Zeichen. Probst will so lange in der Verwaltung bleiben bis Stabilität im Haus eingekehrt ist. Das brauche Zeit, meint er. Vor allem aber braucht es Leute, die sich einsetzen. Ein erster Kandidat habe sich bereits vor zehn Tagen gemeldet, sagt Probst, zwei weitere seien einen Tag vor Ablauf der Frist hinzu gekommen. «Diese drei Kandidaturen zeigen, dass man sich für Mellingen engagieren will.»
Die Motivation der Kandidaten
Was ist die Motivation von Felix Blank, Daniel Brand und Hanspeter Koch als Gemeinderäte zu kandidieren?
Felix Blank, der seit 25 Jahren auf der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Aargau arbeitet, erklärt auf Anfrage, dass er eigentlich schon bei den letzten Wahlen im Herbst 2021 für den Gemeinderat kandidieren wollte. Damals habe der Zeitpunkt nicht gepasst. Nach der Demission von Evelyne Wernli habe er nun seinen Entschluss gefasst. Blank tritt für die SVP an und will gegen Jugendkriminalität vorgehen – in Mellingen bedeutet das, nächtlichen Ruhestörungen ein Ende setzen. Für lösungsorientierte Ansätze, betont er, sollen auch die Jugendlichen einbezogen werden.
Daniel Brand ist seit 38 Jahren schweizweit als Lastwagen-Chauffeur unterwegs. Er hat sich gemeldet, weil er «nicht nur reden, sondern auch machen will». Und das auf kommunaler Ebene. Wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell stehe man vor einem grossen Umbruch. Ihn interessieren Themen rund um Energie und Umwelt. «Unsere Generation hinterlässt den jungen Leuten einen riesigen Scherbenhaufen». Es sei die Aufgabe seiner Generation, der Jugend einen Weg in die Zukunft zu ebnen, ist er überzeugt.
Der dritte Kandidat, Hanspeter Koch, engagiert sich als Mitglied der Mellinger Mitte (ehemals CVP) auf Gemeindeebene schon sehr lange in der Politik. Er meint zunächst: «Meine Kandidatur passt einfach gut in unsere Lebensplanung.» Der Historiker und Kantonsschullehrer wurde vor Kurzem pensioniert. Was seine Kandidatur betreffe, sei ihm vor allem wichtig, dass die Mellingerinnen und Mellinger eine geeignete Auswahl aus unterschiedlichen Kandidaturen hätten. Der Mitte-Kandidat möchte zudem auf die lokale FDP zugehen und Wege finden, um verhärtete Fronten aufzubrechen. Es sei für das Städtchen wichtig, betont er, dass man wieder gemeinsam an konsensfähigen Lösungen arbeite.
Silvan Herzig als Vizeammann
Für das Amt des Vizeammanns hat sich Mitte September Silvan Herzig gemeldet. Herzig erzielte im Herbst 2021 als bestgewählter Gemeinderat ein hervorragendes Resultat. Der mit 25 Jahren jüngste Gemeinderat ist zuständig für die Ressorts Schulen, Schulanlagen, Jugend, Bibliothek, Kinderhort, Feste, Vereine, Polizei, Militär, Feuerwehr und Zivilschutz.
Heidi Hess



