Dominique Girod und Roman Hofer kreieren in der Zähnteschüür einen «Dialog zwischen konzeptueller und konstruktiver Kunst»
Sie gestaltet kleine, poetische Skulpturen aus Dingen, die am Boden liegen. Er malt mit Acryl auf Leinwand und zeigt in der ...
Dominique Girod und Roman Hofer kreieren in der Zähnteschüür einen «Dialog zwischen konzeptueller und konstruktiver Kunst»
Sie gestaltet kleine, poetische Skulpturen aus Dingen, die am Boden liegen. Er malt mit Acryl auf Leinwand und zeigt in der Zähnteschüür in Oberrohrdorf die Bewegungen des Lebens.
Die Badener Künstlerin Dominique Eliane Girod und der Künstler Roman Hofer kennen sich seit Jahrzehnten. Dass sie nun in diesem «schönen Raum», wie Girod an der Vernissage am Samstagabend erklärte, gemeinsam ausstellen können, sei ihnen eine besondere Freude. «Eine solche Gelegenheit hatten wir bisher nie.» Nach Oberrohrdorf eingeladen wurden sie von der Kulturkommission Zähnteschüür. Drei Wochen lang wird die Herbstausstellung «Dialog zwischen konzeptueller und konstruktiver Kunst» an den Wochenenden in der Zähnteschüür zu sehen sein.
Girods Freude am hohen Raum
Girod zeigt in Oberrohrdorf zahlreiche kleine Skulpturen, sogenannte «Sculpturettes». Dabei greift sie auf ihre grosse Sammlung unterschiedlicher Objekte, etwa Verpackungen oder industrielle Bruchstücke, zurück. In der kreativen Auseinandersetzung verlieren die Fundgegenstände ihre ursprüngliche Bestimmung. Girod arrangiert sie neu und lässt sie auch in neuer Form erscheinen. Ordnung oder Zufall? Auf beidem basieren ihre Werke und präsentieren sich entsprechend poetisch und verspielt.
Zu sehen ist in der Zähnteschüür ausserdem ihre Installation «Release» – ein Bewegungs-Loop mit Videoband, das sie bereits anlässlich der «Auswahl 17» im Kunsthaus Aarau zeigen konnte. Dominique Girod freut es besonders, dass diese Installation im hohen Raum erstmals wieder gezeigt werden kann. Hauswart Daniel Frei habe keine Mühe gescheut, den kleinen Motor hoch oben an einem Balken zu befestigen, bedankt sie sich. – Nötig war dafür immerhin eine Hebebühne.
Hofers «Gegensätze in der Machart»
An der Wand hängen die Arbeiten von Roman Hofer. Der Künstler befasst sich in seinem Werk mit der menschlichen Existenz in einem übergeordneten Rahmen: Er bezieht sich in seinem Schaffen auf seinen persönlichen Erfahrungsschatz. Als Quelle dienen ihm in der künstlerischen Auseinandersetzung aber auch Spiritualität und ganzheitliche Wissenschaft, etwa die Quantenphysik. Die grossflächigen, farbigen Gemälde – Hofer bezeichnet sie als «spontan mit dem Pinsel gemalte Bilder» zeigen die Bewegungen des Lebens auf. Von einem «Gegensatz in der Machart», spricht Hofer hingegen bei den runden Tafeln, die in der Zähnteschüür ebenfalls zu sehen sind. Diese Werke seien sehr «konstruktiv» und «kopflastig», meint der Künstler. Am besten würden sie sich in der kontemplativen Betrachtung erschliessen. Dazu haben die Besucherinnen und Besucher an den nächsten beiden Wochenenden, jeweils von Freitag bis Sonntag, Gelegenheit. Die Ausstellung wird in der Zähnteschüür bis am Sonntag, den 4. November, gezeigt.
Heidi Hess
Herbstausstellung Zähnteschüür bis am 4. November: Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 10.30 bis 17 Uhr (Ausnahme am 22. Oktober: von 10.30 bis 14.30 Uhr)