Der Kunstrasen-Spielplatz auf dem Schulhausareal Kleine Kreuzzelg soll eingezäunt werden

Ein Zaun samt abschliessbarer Türe soll künftig verhindern, dass der Kunstrasenplatz ausserhalb der Nutzungszeiten betreten wird. Anwohner hatten regelmässig über Lärmbelästigung geklagt. Ein richterliches Verbot und Kontrollen fruchteten nicht.

Nicht ideal gewählt» sei die Lage des Kunstrasen-Spielplatzes, gibt die Gemeinde in einer entsprechenden Mitteilung zu. Der Platz liegt neben dem 2021 eingeweihten neuen Schulhaus, nur durch einen Fussweg und eine Hecke getrennt vom benachbarten Wohnquartier. Dessen Anwohner beanstandeten wiederholt eine hohe Lärmimmission durch die dort spielenden Kinder und Jugendlichen – sowohl am Abend wie auch an Feiertagen. Im Sommer bei schönem Wetter sei der Platz auch noch nach 22 Uhr frequentiert worden, erklärt Gemeindeschreiber Erich Probst. «Es ist ein Problem. Der Platz ist nahe an der Wohnzone», bestätigt er. Es habe am selben Ort zuvor schon einen kleinen Fussballplatz mit normalem Rasen gegeben, sagt er zur Standortwahl befragt. Offensichtlich ziehe der Kunstrasenplatz, der bei jedem Wetter genutzt werden kann, aber deutlich mehr Jugendliche an, auch über Mellingen hinaus. Aufgrund der sich häufenden Reklamationen, die bei der Gemeindeverwaltung eingingen, entschied man sich schliesslich, die Nutzung des Platzes mit einem richterlichen Verbot zeitlich einzuschränken. Wie auf einem entsprechenden Verbotsschild zu lesen ist, ist die Nutzung nur noch an Werktagen von 7 bis 19 Uhr erlaubt. An Sonntagen ist sie ganz verboten. Die bewilligten Zeiten seien allerdings nicht eingehalten worden. Dies trotz Kontrollen und erhöhter Präsenz des Sicherheitsdienstes und der Regionalpolizei, die aufgrund der jüngsten Probleme mit randalierenden Jugendlichen rund um Alterszentrum, Reuss, Post und Kleiner Kreuzzelg verstärkt im Einsatz waren. Es seien Personen kontrolliert und weggewiesen worden, so Probst: «Eine Kontrolle durch die Repol ist aus Kapazitätsgründen nicht täglich möglich», gibt er zu bedenken. Aus Kostengründen könne auch der Sicherheitsdienst nicht täglich im Einsatz sein.

Verbot nicht durchsetzbar
Forderungen in den sozialen Medien nach einem generellen richterlichen Verbot für das gesamte Schulhausareal nach 22 Uhr steht Probst skeptisch gegenüber: «Es gilt die Platzordnung und die gesetzlich vorgegebene Nachtruhe. Ein richterliches Verbot nützt genauso viel wie auf dem Kunstrasenplatz», sagt er auf Anfrage. Eine Kameralösung sei ausserdem nicht zulässig. Denn diese sei nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, wie etwa schwerem Vandalismus möglich: «Dazu sind die Vorschriften des Datenschutzes einzuhalten. Es muss ein Konzept erarbeitet und der Datenschutzbeauftragten zur Genehmigung eingereicht werden. Zudem müssten die Kosten (Kameras, Software, IT-Hardware, Elektrik, Berechtigungen) abgeklärt werden. Darüber hinaus brauche es auch jemanden, der die Kamerabilder auswerte. Bleibt scheinbar nur die etwas drastische Lösung durch einen Zaun, der ausserhalb der Nutzungszeiten abgesperrt werden kann. Wie dieser genau aussehen soll und wie hoch die Kosten sein werden, kann der Gemeindeschreiber noch nicht sagen: «Es ist eine individuelle Lösung. Der Hauswart holt mehrere Offerten ein.» Durch das jahreszeitlich bedingte schlechte Wetter und die frühe Dunkelheit dürfte sich das Problem aktuell etwas entschärfen. Bis im Frühling solle die Umzäunung dann parat sein, so Probst.

Michael Lux

Ein Zaun als letztes Mittel gegen Lärm

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