An der Gemeindeversammlung geht es um eine Kältemaschine und um das Budget 2024

Vor einem Jahr lehnte der Souverän die Kühlung des Gemeindehauses ab. Im Haus aber ist es im Sommer zu heiss. Über die Kühlung muss nun erneut diskutiert werden.

Es geht nicht anders. Auch das Brugger Büro Riggenbach kam, wie zuvor die Effen Ingenieure aus Wohlen, zum Schluss, dass im Gemeindezentrum die Wärmebelastung so hoch ist, dass der Einbau einer aktiven Kühlung gerechtfertigt sei. Der Gemeinderat hat deshalb den Kredit für eine aktive Kühlung erneut traktandiert. Das bedeutet, dass sich die Niederrohrdorfer Stimmberechtigten mit einem Geschäft befassen, das ihnen bereits vor einem Jahr nicht passte.
Im November 2022 hatten sie den Betrag von 225 000 Fr. für den Einbau einer aktiven Kühlung im Gemeindezentrum an der Einwohnergemeindeversammlung aus dem Budget zurückgewiesen. Der Gemeinderat ordnete daraufhin eine gründliche Prüfung an. Denn in den heissen Sommermonaten geraten die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gemeindezentrum mächtig ins Schwitzen – sommerlicher Wärmeschutz war im Jahr 2001 bei der Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses noch kein Thema. Im Gemeindehaus ist der Gemeinderat untergebracht, die Gemeindeverwaltung, das Regionale Betreibungsamt, die Regionalpolizei sowie Blaser Baumanagement oder Encontrol. Laut Arbeitsgesetz soll die Temperatur am Arbeitsplatz 26 Grad nicht überschreiten und bei der Regionalpolizei sogar noch tiefer sein – gerade mal 24 Grad – wegen spezieller Kleidervorschriften. Massnahmen wie Sonnenschutz auf Verglasungen und Storen, Ersatz von Halogenleuchtmitteln durch LED-Leuchten und eine passive Nachtauskühlung wurden ausgereizt. Diese Massnahmen aber reichen nicht aus. Im Gemeindehaus bleibt es im Sommer zu heiss. Die Fachbüros sehen daher als einzige Möglichkeit den Einbau einer aktiven Kühlung. Denkbar sind zwei Varianten: Split-Klimageräte mit Innengeräten an den Wänden und Aussenaggregaten auf dem Dach oder eine Kältemaschine im Untergeschoss, welche die Kälte über die Bodenheizung verteilt. Bevorzugt wird von den Experten die Kältemaschine, weil sie weniger Lärm macht, der bauliche Eingriff ist kleiner und auch der Wartungsaufwand fällt geringer aus. Diese Maschine soll mit erneuerbarer Energie, respektive mit einer 70 Quadratmeter grossen Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeindesaals betrieben werden. Für die Erstellung einer aktiven Kühlung beantragt der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von 259 000 Franken.

Ein Plus im Budget
Traktandiert ist zudem die Kreditabrechnung Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland. 2015 hatte die Gemeindeversammlung dafür zunächst 220 000 Fr. genehmigt, gefolgt von einem Zusatzkredit von 180 000 Fr. im Jahr 2019. Die Kosten belaufen sich auf rund 373 000 Fr., die Kreditunterschreitung beträgt knapp 27 000 Franken. Vom Kanton erhält die Gemeinde Subventionen von rund 40 000 Fr., woraus eine Nettoinvestition von rund 332 000 Fr. resultiert.
Im Budget 2024 steht einem Aufwand von 21,697 Mio. Fr. ein Ertrag von 21,721 Mio. Fr. gegenüber. Niederrohrdorf budgetiert ein Plus von rund 24 000 Franken. Dank guten Steuereinnahmen, was auf das Bevölkerungswachstum und auch auf die verbesserte Steuerkraft zurückzuführen ist. Der Steuerfuss soll unverändert 97 Prozent betragen.

Heidi Hess

Einwohnergemeindeversammlung, am Freitag, 24. November, um 19.30 Uhr in der Aula Hüslerberg

Eine Kühlung für das Gemeindehaus?

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