Mellingen: Ja zur Sanierung Bahnhofstrasse
28.11.2023 Mellingen, Region ReusstalMehrere Strassenstücke und Werkleitungen sind in naher Zeit zu korrigieren und zu sanieren. Sichere Versorgung, Rücksicht auf Benützer wie Radfahrer, Schüler, ältere Menschen, verbesserte Zufahrt für das Gewerbe. Nebst der Bahnhofstrasse werden die ...
Mehrere Strassenstücke und Werkleitungen sind in naher Zeit zu korrigieren und zu sanieren. Sichere Versorgung, Rücksicht auf Benützer wie Radfahrer, Schüler, ältere Menschen, verbesserte Zufahrt für das Gewerbe. Nebst der Bahnhofstrasse werden die Birrfeldstrasse, die Bremgarten- und Lenzburgerstrasse genannt. Planung braucht seine Zeit, aber man muss mal irgendwo beginnen. Mit dem Projekt Bahnhofstrasse hat uns der Kanton eine vorteilhafte Vorlage gegeben, die es als Gesamtprojekt wahrzunehmen gilt. Andere Projekte sind eher nur der Gemeinde obliegend, auch was die Kostentragung anbelangt. Und mangels Kostenbeteiligung des Kantons dann auch teurer. Ganz besonders beim Projekt Bahnhofstrasse entlastet uns der Kanton von eigenen künf tigen Kosten. Wer dies ignoriert, sorgt für spätere unumgängliche Mehrkosten von geschätzt 1 Mio. Fr. zulasten der Gemeinde.
Der nun beantragte Kredit von 3,65 Mio. Fr. enthält 20 Prozent Kreditrisiko/Reserve. Er bildet den 35 prozentigen Gemeindeanteil an den Gesamtkosten. Der Kanton hält die Kosten im Rahmen üblicher entsprechend ausgewogener und sachlich begründeter Massnahmen. Ein Abtun als Vergoldung ist reine Polemik. Zu solcher Fehlbeurteilung zähle ich auch den Leserbrief in der «AZ», der von 5 Mio. Fr. Kosten spricht und (bewusst oder mangels Kenntnis?) die in näherer Zukunft sowieso nötige Werkleitungssanierung vergisst.
Klare Folge der Ablehnung des Kredites ist der Rückzug des Kantons, es wird also nichts mehr geschehen (als dass die spätere Sanierung der Werkleitungen nötig, aber teurer wird). Und auch die gewünschte Priorisierung anderer Projekte wird dadurch nicht schneller nachfolgen.
Der Lärm des Verkehrs auf dem sanierungsbedürftigen Belag bliebe den Anwohnern unvermindert erhalten, auch im Falle einer Schliessung der Städtlidurchfahrt. Denn es bleiben der Busverkehr und vor allem der Verkehr um die Altstadt herum über Stetterstrasse, Bahnhofstrasse in Richtung Baden als blosse Verlagerung statt Umfahrung, vor allem für Lastwagen. Auch der Bedarf für Sicherheit am Zentralplatz und im Städtli würde bleiben statt korrigiert. Da müsste eigentlich auch das Gewerbe ein Interesse haben.
Selbstverständlich sind weitere Massnahmen im Gesamtverkehr sehr notwendig. Dass dies gefordert wird, ist legitim. Und möglich, wenn der Gemeinderat in Einigkeit oder zumindest in Mehrheit als Kollegialbehörde sich rasch daran macht. Ich hoffe nicht, dass nun ein weiterer Koch am Ratsherd den Brei einer notwendigen Denkgemeinschaft verdirbt. Die Lebensqualität hängt davon ab.
Der Kanton hat mit der Projektauflage die Möglichkeit gegeben, Einwendungen gegen das Projekt einzureichen, nachdem in der Vorphase sogar Mitbürger als Begleitgruppe mitdiskutieren konnten (worin das Gewerbe auch, aber still, vertreten war). Die Einwendungen werden bis November 2024 bearbeitet, samt Gesprächen und Lösungsfindung mit den Betroffenen. Da sind also noch Korrekturen möglich.
Deshalb ein JA für Mellingens Zukunft.
Werner Haas, Mellingen