«Hypi» ist grundsolide unterwegs
23.01.2024 Region ReusstalHypothekarbank Lenzburg informierte über das Geschäftsjahr 2023, der Jahresgewinn steigt um 13.5 Prozent
Die Hypothekarbank Lenzburg steigerte den Jahresgewinn um 14 Prozent. Die Aktionäre sollen mit einer Dividendenerhöhung von 5 Fr. pro Aktie am Erfolg beteiligt ...
Hypothekarbank Lenzburg informierte über das Geschäftsjahr 2023, der Jahresgewinn steigt um 13.5 Prozent
Die Hypothekarbank Lenzburg steigerte den Jahresgewinn um 14 Prozent. Die Aktionäre sollen mit einer Dividendenerhöhung von 5 Fr. pro Aktie am Erfolg beteiligt werden. Der Gewinn steigt um auf 21,2 Mio. Franken.
Das Zinsengeschäft war im vergangenen Jahr der Haupttreiber für die Verbesserung des Geschäftsergebnisses der Hypothekarbank Lenzburg. Dabei profitierte die Bank zum einen von höheren Zinseinnahmen, war aber auch mit einem höheren Zinsaufwand konfrontiert, nachdem sie die Zinsen für Spareinlagen und Vorsorgegelder im letzten Jahr mehrfach angehoben hatte.
Der Zinsertrag konnte um 80 Prozent auf über 100 Mio. Fr. gesteigert werden. Neben den Zinseinnahmen haben sich vor allem die höheren Zinserträge für Hypothekarkredite positiv ausgewirkt. So hat die Bank die Hypothekarforderungen im vergangenen Jahr um 217 Mio. Fr. auf 4,7 Mia. Fr. gesteigert, wobei die neuen Ausleihungen und Verlängerungen zu besseren Zinskonditionen als in den Jahren zuvor abgeschlossen werden konnten.
Erfreulicher Geldzufluss
Prozentual gesehen noch stärker war der Zinsänderungseffekt auf der Aufwandseite zu spüren. Der Zinsaufwand ist 2023 mit der Zunahme von 3,2 Mio. Fr. im Vorjahr auf 22,8 Mio. Fr. deutlich angestiegen. Die Kundeneinlagen haben sich um 274 Mio. Fr. auf 5,3 Mia. Fr. erhöht. Mit Blick auf das konjunkturell herausfordernde Umfeld hat die Bank 2,7 Mio. Fr. für ausfallbedingte Wertberichtigungen im Kreditgeschäft zurückgestellt, nachdem im Vorjahr nicht mehr benötigte Wertberichtigungen aufgelöst werden konnten. Die Risikovorsorge ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich derzeit speziell Unternehmenskunden mit einer höheren Zinslast, einem starken Schweizer Franken und generell gestiegenen Kosten konfrontiert sehen.
Zinsgeschäft ist die wichtigste Ertragsquelle
Netto verzeichnete das Zinsgeschäft der Hypothekarbank Lenzburg im vergangenen Jahr eine Zunahme um 37 Prozent auf 83,7 Mio. Franken. Das Zinsgeschäft war damit die stärkste Ertragsquelle der Bank. Das Wertschriftengeschäft bemisst sich am Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft der Bank. Dieser hat sich 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 15,5 Mio. Fr. verbessert. Zur positiven Geschäftsentwicklung haben zum einen die Aktienmärkte beigetragen, die das Jahr nach einem Auf und Ab im positiven Bereich abschliessen konnten. Zudem hat die Lancierung der Trading-Dienstleistung «neon invest» für die Kundschaft des Fintech-Partnerunternehmens Neon die Geschäftsentwicklung im Wertschriftenbereich begünstigt.
Cybersicherheit und Rechenzentrumstabilität ausgebaut
Beim Geschäftsaufwand machten sich, wie schon im Vorjahr, Investitionen in die strategische Neuausrichtung der Bank bemerkbar. Dazu kamen Kosten für die Umsetzung aufsichtsrechtlicher Anforderungen und für den Ausbau des Informatikbereichs, insbesondere hinsichtlich Cybersicherheit und Rechenzentrumstabilität. So hat die Bank in verschiedenen Abteilungen 2023 rund 40 neue Vollzeitstellen geschaffen. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich insgesamt um 17 Prozent auf 68 Mio. Franken. Die Abschreibungen auf Investitionen belaufen sich auf 7 Mio. Franken.
Durch das positive Ergebnis konnte die Substanz der Bank weiter gestärkt werden. Die Zuweisung an die Rückstellungen in der Höhe von 11,4 Mio. Fr. haben zu einem grossen Teil Reservecharakter. Die Rückstellungen werden vorsorglich für generelle Risiken im Bankgeschäft getätigt.
Jahresgewinn steigt
Alles in allem konnte der Jahresgewinn im 2023 um 13,5 Prozent auf total 21,2 Mio. Fr. gesteigert werden. Das Eigenkapital der Bank erhöht sich vor Gewinnverteilung auf 510,8 Mio. Franken.
Mit einer Gesamtkapitalquote von 18,3 Prozent (gesetzlich erforderlich wären nur 12,4 Prozent) und einer ungewichteten Eigenmittelquote von 7,4 Prozent (gesetzlich erforderlich wären hier 3 Prozent) ist die Bank solide finanziert.
Dividendenerhöhung und Mutationen im Verwaltungsrat
Aufgrund des erfreulichen Ergebnisses wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Erhöhung der Dividende von 115 auf 120 Fr. beantragen.
Zudem hat der Verwaltungsrat entschieden, Marianne Wildi der kommenden Generalversammlung zur Wahl in den Verwaltungsrat der Bank vorzuschlagen. Sie wird Therese Suter ersetzen, die sich nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung stellen wird.
Mit dem Wechsel in den Verwaltungsrat der Bank wird Marianne Wildi den Vorsitz der Geschäftsleitung abgeben. Bezüglich Nachfolgeregelung wird die Hypothekarbank Lenzburg in den kommenden Wochen informieren. (zVg)