«Wenns ums Gebäude geht, sind wir zur Stelle»
26.01.2024 BellikonVor fünfeinhalb Jahren gründete Marco Frei seine eigene Firma in Wettingen. Sie ist spezialisiert auf Gebäudetechnik und hat ihren Sitz in Bellikon
Marco Frei aus Wettingen machte an seinem 28. Geburtstag seinen Traum wahr. Er gründete seine eigene Firma und liess diese ...
Vor fünfeinhalb Jahren gründete Marco Frei seine eigene Firma in Wettingen. Sie ist spezialisiert auf Gebäudetechnik und hat ihren Sitz in Bellikon
Marco Frei aus Wettingen machte an seinem 28. Geburtstag seinen Traum wahr. Er gründete seine eigene Firma und liess diese an seinem Geburtstag im Handelsregister eintragen. Am 1. März 2023 übernahm er die Sanitärabteilung der Belliker Firma Steger und Meier.
Marco Frei liebt sein Handwerk, das spürt man im Gespräch. Sein Handwerk sind Rohre, Schläuche, Kupplungen, Verbindungen u. v. a. m. Frei ist gelernter Sanitärmonteur. Die Lehrzeit absolvierte er bei der renommierten Wettinger Firma Huser. Danach folgten die Lehr- und Wanderjahre auf dem Beruf. Er nahm viele temporäre Einsätze an, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Neue Geschäftsfelder kamen hinzu: zum Beispiel der Modulbau mit der Vorfabrikation von Fertighäusern. Er war als Servicetechniker im Brandschutzbereich und auf Enthärtungsanlagen unterwegs. Frei bildete sich aber auch im kaufmännischen Bereich weiter, er machte in Baden das Handelsdiplom und drückte anschliessend während dreieinhalb Jahren in Zug die Schulbank. Sein Ziel war die Höhere Fachschule in Gebäudetechnik, die er mit Bravour abschloss. «Das war eine anspruchsvolle Zeit», blickt der 34-Jährige zurück. Tagsüber mit vielen Überstunden gearbeitet, nach dem Feierabend die Bücher studiert und freitags und samstags in Zug an der Schule. Marco Frei schloss die Weiterbildung mit Diplom ab und sagt: «Ich habe damals viel gearbeitet und zu wenig Wertschätzung gespürt. Ich spürte damals die Lust nach einer beruflichen Veränderung und ich war gewillt, eine neue Herausforderung anzunehmen.»
Schwieriger Start
Marco Fei machte sich selbstständig. An seinem 28. Geburtstag spazierte er ins Büro des Handelsregisteramts und liess seine Firma registrieren. Der Anfang war schwierig. «Ich hatte noch keinen Namen und startete als Jungunternhemer. Einen Kundenstamm hatte ich nicht.» Aber Marco Frei versteht sein Handwerk, das ist einigen Firmen nicht unentdeckt geblieben. Als Subunternehmer führte er viele Aufträge aus, so auch für die Belliker Firma Steger und Meier. Als sich die beiden Inhaber Gedanken über ihre anstehende Pensionierung machten, fanden sie in Marco Frei den idealen Partner. Thomas und Roland Steger übertrugen Marco Frei die Sanitärabteilung. Angedacht war auch die Übergabe der Heizungsabteilung. Doch diese ging an einen Mitbewerber. Frei stellt sich dieser Herausforderung, er ist nach wie vor auch im Bereich von Heizungssanierungen und Reparaturen tätig.
Die Übernahme der Sanitärabteilung führte dazu, dass Marco Frei seinen Firmensitz nach Bellikon verlegte. Im ehemaligen Postgebäude, unmittelbar beim Kreisel, führt er seine Firma, die inzwischen angewachsen ist. Er übernahm kürzlich die Firma Affentranger in Lengnau. An Arbeit fehlt es dem Jungunternehmer nicht, die Auftragslage ist gut. Frei distanziert sich jedoch vom Neubau-Geschäft. «Das überlasse ich den Grossen», sagt er. Sie hätten mehr «Manpower» und kalkulieren anders als KMU. Frei hat sich auf Reparaturen und Ersatz spezialisiert. Zum Beispiel im Bereich von Heizungen. Viele Liegenschaftsbesitzer sanieren jetzt ihre Heizungen. Zu 98 Prozent installieren sie Wärmepumpen. Eine günstige Alternative zu Öl und Gas. Daneben hat sich die Firma einen Namen gemacht, wenn es um die Sanierung von Badezimmern geht. Da kommt die grosse Erfahrung von Frei zum Tragen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, sagt der Unternehmer. Er hat sich «zuverlässig» und «engagiert» auf die Fahne geschrieben. Das sind seine Werte, die er lebt. «Sage ich einem Termin zu, dann wird er auch eingehalten. Wir suchen immer die beste Lösung für unsere Kundschaft. Geht es ums Gebäude, so sind wir zur Stelle. Das ist unser Handwerk, das wir lieben.» Frei installiert Photovoltaik-Anlagen, ersetzt Heizungen, Bäder und macht Küchenumbauten. Bolierentkalkungen, Enthärtungsanlagen und der Ersatz von Apparaten sind weitere Dienstleistungen. Inzwischen ist die Belegschaft auf drei Mitarbeiter angewachsen. Im nächsten Frühjahr stossen weitere drei Personen dazu.
Weshalb übernahm Marco Frei zwei Unternehmen? Diese wären ansonsten durch grosse Firmen übernommen worden, sagt er. Ziel ist es, junge Leute zu motivieren einen handwerklichen Beruf zu erlernen. «Wir haben zu wenig Fachkräfte», sagt der Unternehmer, der gerne Hand anlegt. Auch in einem handwerklichen Beruf hat man Aufstiegschancen. Freis Motto: «Im Leben kann man mit Fleiss und Wille alles erreichen, man muss es nur wollen. Zu meinen Angestellten verhalte ich mich nie wie ein Chef. Ich bin Teil eines Teams und trage so meinen Beitrag dazu bei. Die Mitarbeiter einer Firma sind das grösste Kapital. Das wird heute leider oft vergessen», sagt Marco Frei. (bn)