Fasnachtsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin mit der «Bänkli-Clique», die den Gottesdienst auf keinen Fall verpassen wollte
Fasnacht in der Kirche? Ja, das geht. An einem lustigen und fröhlichen Gottesdienst war auch die «Bänkli-Clique» mit von der ...
Fasnachtsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin mit der «Bänkli-Clique», die den Gottesdienst auf keinen Fall verpassen wollte
Fasnacht in der Kirche? Ja, das geht. An einem lustigen und fröhlichen Gottesdienst war auch die «Bänkli-Clique» mit von der Partie.
Ganz so wach waren sie vielleicht noch nicht alle, die rund 30 ausschliesslich männlichen Mitglieder der bunten Fasnachts-«Bänkli-Clique» vergangenen Sonntag morgen. «Am Vorabend wurde es wieder ein bisschen spät» ergänzt Clique-Präsident Yves Godat. Es erstaunt nicht, denn seit Mitte Januar ist die Clique «on Tour» in der nahen Umgebung, feiert Fasnacht und nimmt an Umzügen teil. «Aber den Gottesdienst wollten wir auf keinen Fall verpassen. Müde hin oder her», ergänzt Godat augenzwinkernd. Der Auftritt in der Kirche sei inzwischen fast zum Highlight der jährlichen Fasnachtstour geworden.
Kirche und Fasnacht. Das passt …
Bereits zum dritten Mal führte der Pastoralraum in der katholischen Kirche St. Martin diesen Fasnachtsgottesdienst durch und die allesamt positiven Rückmeldungen der Kirchgängerinnen und Kirchgänger zeigt, dass Kirche und Fasnacht zusammenpassen. So baute Pfarrer Jarosław Płatun´ski, das Thema Fasnacht galant in seine rund 15-minütige Sonntagsrede ein. Diese kam in Form einer Geschichte zum Thema «Fasten» daher. Er trug sie zusammen mit dem Sakristan Leonardo Fiumefreddo vor. Die Fastnacht habe aus dem IV. Jahrhundert eine christliche Tradition. Sie leite sich vom Wort Carnevale ab und bedeute «Lust des Fleisches». Die Menschen wollten sich während der Zeit zwischen Weihnachten und der Fastenzeit immer erfreuen.
Auch Witze im Gottesdienst
Pfarrer Płatun´ski erzählte auch den einen oder anderen Witz und sorgte für fröhliches Gelächter und Schmunzeln in den Kirchenbänken. Eine Kostprobe gefällig? – Fragt der Pfarrer im Religionsunterricht die Kinder, wie und wer überhaupt die Menschen erschaffen habe. Kein Schüler weiss die Antwort. Gott habe Adam und Eva aus einer seiner Rippen gemacht, erzählt der Pfarrer. Anderntags will der kleine Hansli nicht zur Schule und klagt über Seitenstechen. Als seine Mutter fragt, was denn los sei, sagt er: «Ich bekomme wohl Eva».
Wie eine grosse Familie
Zwischen den Witzen sorgte die «Bänkli-Clique» musikalisch für heitere Stimmung. Die Besuchenden klatschten mit und es gab sogar Standing Ovations. Am Gottesdienst nahmen auch einige Mitglieder der «Polterzunft» aus Staretschwil sowie der «Sofa-Clique» teil. «Zusammen mit den Oberrohrdorfer ‹Sumpfberghüülern› sind wir drei Vereine wie eine grosse Familie», freut sich Roli Schürmann von der «Polterzunft». «Fast Ehrensache, dass wir am Gottesdienst auch dabei sind.» Auch Ruth Irniger aus Niederrohrdorf ist vor Ort. «Ich war bereits letztes Jahr hier und bin überrascht ab der Heiterkeit und den Witzen. Es dürfte gerne jedes Mal so sein», ergänzt sie. Der fröhliche Gottesdienst hat eindrücklich gezeigt, dass man Fasnacht durchaus mit dem Glauben verbinden und so einen besonderen Rahmen für eine gemeinschaftliche Feier schaffen kann.
Isabel Steiner Peterhans
Weitere Fasnachtsgottesdienste diesen Sonntag, 11. Februar: In der Kirche Heiligkreuz in Künten, um 10.30 Uhr mit der Guggemusig «MumäFäger». – In der Katholischen Kirche in Niederwil um 10.30 Uhr mit der «Schränzer-Clique». Wer möchte, soll fasnächtlich gekleidet mitfeiern.