Für drei Wochen hatte Tägerig wieder eine Dorfbeiz
23.02.2024 Tägerig, Freiamt«Reussbote»-Redaktorin Debora Gattlen mit einer Umfrage aus der Fasnachtsbeiz in Tägerig. Braucht es eine Beiz im Dorf oder nur zur Fasnacht?
Es geht jeweils hoch her in der Fasnachtsbeiz am Lindenplatz. Das halbe Dorf kommt regelmässig vorbei. Das hat sich auch mit den ...
«Reussbote»-Redaktorin Debora Gattlen mit einer Umfrage aus der Fasnachtsbeiz in Tägerig. Braucht es eine Beiz im Dorf oder nur zur Fasnacht?
Es geht jeweils hoch her in der Fasnachtsbeiz am Lindenplatz. Das halbe Dorf kommt regelmässig vorbei. Das hat sich auch mit den neuen Betreibern, dem Verein Fasnachtsbeiz, nicht geändert.
Die Stimmung in der Fasnachtsbeiz in Tägerig ist legendär. Für drei Wochen wird sie zum beliebten Dorftreffpunkt. Viele nutzen die Gelegenheit, sich mit Freunden und Bekannten im gemütlichen Ambiente zu treffen. Manche kommen fast täglich. Die Tägliger geniessen, dass es während der Fasnacht wieder eine Beiz im Dorf hat. Heuer sind zum ersten Mal die «Neuen» am Ruder. Nach 15 Jahren gab letztes Jahr das bisherige Betreiber-Team bekannt, dass es seine letzte Saison ist. Gemeindeammann Thomas Widmer machte daraufhin Nägel mit Köpfen. Kurzerhand gründete er am «Schmutzigen Donnerstag» den Verein Fasnachtsbeiz und sorgte so dafür, dass die Beiz weiter besteht. Die Vereinsmitglieder konnten nun das erste Mal unter Beweis stellen, dass Wirten etwas mit Herzblut zu tun hat. Die Umfrage vom «Reussbote» bei den Besucherinnen und Besuchern vor Ort zeigt, dass auch mit leicht angepasstem Konzept, die Stimmung und das Essen bestens ist. Das bestätigt auch die kürzlich stattgefundene erste GV. Präsident Thomas Widmer sagte: «Das erste Vereinsjahr von unserer Fasnachtsbeiz haben wir hinter uns. Es war ein cooles aber auch herausforderndes Jahr. Ich bin sehr stolz, was wir alles zusammen erreicht haben.» Nach 15 Jahren wurde die Fasnachtsbeiz erneuert. Dank Elementbauweise ist die Beiz nun schneller auf- und abgebaut. Für die Planung und Ausführung waren Thomas Notter und Markus Sturzenegger zuständig. «Die alte Fasnachtsbeiz war extrem aufwendig zum Auf- und Abbauen», führt Notter aus. Die neuen Elemente haben einen weiteren Vorteil. Sie sind besser isoliert – die Temperaturen in der Fasnachtsbeiz waren auch deutlich wärmer. Das schlug sich auch im Konsum von Bier nieder. Die Fasnachtsbeiz ist noch bis am 24. Februar geöffnet. Danach müssen sich die Tägliger ein Jahr gedulden, bis sie wieder eine Beiz im Dorf haben. Bereits wurde das Datum wieder festgelegt.
Debora Gattlen
André Seiler und Thomas Notter, Tägerig
Wir sind zusammen mit unseren Frauen währen zwei Tagen in der Fasnachtsbeiz im Einsatz. Es funktioniert alles bestens. Viele Besucherinnen und Besucher schätzen sehr, dass die Fasnachtsbeiz dank der Vereinsmitglieder weiterbesteht. Beim Team Notter und Seiler kam «Gehacktes und Hörnli» auf den Tisch. Petra Seiler kochte dafür fünf Kilo Gehacktes und Hörnli am Nachmittag vor. In der Fasnachtsbeiz musste Notter dieses nur noch aufwärmen. Zusätzlich grillierte er aber im Akkord Bratwürste und frittierte Pommes.
Dani und Nathalie Meier, Tägerig
Leider gibt es in Tägerig keine Beiz mehr. Früher gab es noch zwei im Dorf. Wenn es schon wieder eine Beiz an der Fasnacht hat, muss man das auch unterstützen. Am letzten Freitag waren wir bereits als Vereinsmitglieder im Einsatz. Wir haben Fischknusperli serviert, zusätzlich waren wir auch hinter der Bar. Die Stimmung war super. Heute sind wir als Gäste hier. Zusätzlich hat mein Mann Dani beim Bau der neuen Fasnachtsbeiz und beim Aufstellen geholfen. Wenn es zeitlich drin liegt, werden wir nochmals kommen.
Thomas Widmer, Tägerig
Wir vom Verein Fasnachtsbeiz sind sehr zufrieden. Die Leute haben Freude, dass wir die Beiz weiter betreiben. Die Rückmeldungen sind positiv. Und das beste Lob für uns ist, wenn viele die Fasnachtsbeiz besuchen. Die Stimmung ist nach wie vor bestens. Obwohl die Vereinsmitglieder keine Erfahrung für den Betrieb der Beiz hatten, können wir bereits sagen, dass die Saison sehr gut verläuft. In den ersten zwei Wochen haben wir bereits 100 kg Pommes und in einer Woche 300 Liter Bier verbraucht. Wir haben daher weitere 600 Liter bestellt.
Andy Keller, Tägerig
Ich war früher und auch dieses Jahr sehr viel in der Fasnachtsbeiz. Die Stimmung ist immer sehr gut. Sie wird besser, je länger der Abend dauert. Es bietet zudem eine gute Gelegenheit Leute vom Dorf zu treffen. Da wir keine Beiz mehr im Dorf haben, ist das unter dem Jahr nicht möglich. Das ist auch schön für Vereine, die nach der Probe zusammen gemütlich etwas trinken und zusammensitzen wollen. Das Essen ist sehr gut. Ich habe bereits fast die ganze Auswahl ausprobiert. Schade ist, dass es keine Militärkäseschnitten mehr gibt.
Doris Jenni, Mellingen
Mein Mann Kurt und ich kommen seit es die Fasnachtsbeiz gibt zum Essen nach Tägerig. Das gehört einfach dazu. Wir finden es sehr gut, dass die Fasnachtsbeiz nun von einem Verein weitergeführt wird. Die Stimmung ist hier immer sehr gut und man trifft viele Bekannte aus dem Dorf. Da es keine Beiz mehr im Dorf gibt, kommen auch viele Vereine, um nach den Proben etwas zu trinken. Man muss so etwas unterstützen. Wir kommen mehrmals. Man muss dann auch zu Hause weniger kochen. Die Menü-Auswahl ist sehr gut.
Guido Widmer, Opfikon
Der neue Verein Fasnachtsbeiz macht es sehr gut. Bis anhin konnte ich die Zeit in der Fasnachtsbeiz nicht als Gast geniessen, da ich immer alleine für die Küche der Beiz zuständig war. Ich hatte im Akkord grilliert und frittiert. Dies für vier Wochen und erst noch nebst der «normalen» Arbeit. Nun geniesse ich es umso mehr, als Gast hier zu sein und auch mit Bekannten zu sprechen. Seit der Eröffnung bin ich bereits zum sechsten Mal hier. Diese Woche werde ich wieder kommen. Es freut mich sehr, dass die Fasnachtsbeiz weitergeführt wird.
Richi Plank, Wohlen
Ich kam bereits als Adi Fischer im Team der Fasnachtsbeiz war jedes Jahr mindestens sechs Mal zum Essen. Dies, seit es die Beiz gibt. Ich kam jeweils alleine, um die legendären «Chuttle» zu geniessen und für die Fischknusperli kam ich mit meiner Frau. Doch nicht nur das Essen war gut, sondern auch die Stimmung und das Ambiente. Adi hatte beim Servieren immer «faule» Sprüche für die Gäste parat. Mir gefällt aber auch das neue Konzept vom Verein. Es ist zwar etwas anders, aber immer noch gut. Zudem gibt es mehr Menüs.
Stephanie Gloor, Tägerig
Ich stamme aus einer Gastronomie-Familie. Darum würde ich es begrüssen, wenn es im Dorf wieder ein Restaurant hätte. Es ist aber sicherlich schwierig, dieses zu betreiben, wenn man darauf angewiesen ist. Will man in Tägerig auswärts essen, muss man nach Mellingen gehen. Leider sind dort fast alle Restaurants am Sonntag geschlossen. Deshalb ist es schön, dass wir in Tägerig wenigstens die Fasnachtsbeiz haben und hier zwischendurch Freunde und Bekannte treffen können. Das Essen und die Stimmung sind hier immer gut.
Adi Fischer, Tägerig
Ich bin einer der Gründer der Fasnachtsbeiz. Ich geniesse es, nach 15 Jahren als Gast hier zu sitzen und kann nun die Fasnachtsbeiz einfach ohne zu arbeiten geniessen. Zu dritt hatten wir die Fasnachtsbeiz jeweils für vier Wochen betrieben. Und das nebst unserer Arbeit. Das war eine sehr schöne, aber auch anstrengende Zeit. Wir haben daher nach so langer Zeit die Fasnachtsbeiz gerne weitergegeben. Der Verein Fasnachtsbeiz hat es für die erste Saison sehr gut gemacht. Da ich nahe wohne, bin ich bereits drei Mal zum Essen gekommen.
Marina Dort, Tägerig
Meine Freundin Andrea und ich waren am Mittwoch mit unseren Männern zum ersten Mal in der Fasnachtsbeiz. Es waren extrem viele Leute da. Wir hatten Glück, dass wir noch einen Platz bekamen. Die Stimmung war super. Meine Freundin und ich haben uns spontan entschlossen am Freitag ohne Männer nochmals hinzugehen und einen Mädelsabend zu machen. Das letzte Mal haben wir Älplermagronen gegessen. Jetzt fangen wir mit einem Kafi fertig an. Das gehört zur Fasnacht dazu. Nachher werden wir noch «Ghackets und Hörnli» bestellen.
Roland Neuenschwander, Tägerig
Ich komme immer vorbei, wenn die Fasnachtsbeiz offen ist. Ich bin froh, dass sie durch den Verein weitergeführt wird. Ich fand die Fasnachtsbeiz bereits mit dem alten Team gut. Die Vereinsmitglieder machen es nun etwas anders, es ist aber trotzdem gut. Alle sind sehr freundlich. Schön ist, dass man hier Leute antrifft, die man ansonsten das ganze Jahr nicht sieht, weil wir im Dorf kein Restaurant mehr haben. Ich würde es begrüssen, wenn wir wieder eine Beiz hätten, wo sich auch Vereine treffen können.