Sie winden dem Beruf ein Herz mit 6000 Rosen
20.02.2024 Niederrohrdorf, Region Rohrdorferberg22 Floristiklernende fertigten auf dem Piz Gloria das grösste Blumenherz Europas an. Mitten unter ihnen Milena Amsler
Milena Amsler dekorierte zusammen mit anderen Floristiklernenden ein gigantisches Rosenherz auf dem Schilthorn. Sie machten mit der Aktion Werbung für ihren ...
22 Floristiklernende fertigten auf dem Piz Gloria das grösste Blumenherz Europas an. Mitten unter ihnen Milena Amsler
Milena Amsler dekorierte zusammen mit anderen Floristiklernenden ein gigantisches Rosenherz auf dem Schilthorn. Sie machten mit der Aktion Werbung für ihren Beruf.
Das ist sehr gute Werbung für unseren Beruf», sagt Milena Amsler (17), Floristiklernende im 2. Lehrjahr bei Blumen Flückiger in Niederrohrdorf. Und fährt fort: «Ich habe noch nie so viele Rosen auf einmal gesehen.» 6000 Rosen warteten in Kartons verpackt auf die Ankömmlinge auf dem Schilthorn. 22 Floristiklernende waren aus der ganzen Schweiz angereist, um an der vom Floristikverband organisierten Aktion mitzumachen. So auch Milena Amsler aus Wyden.
Bereits um 5.30 Uhr war sie am Dienstag, den 13. Februar, unterwegs, um ins Berner Oberland zu reisen. Um die Bahnfahrt zu verkürzen, verabredete sie sich spontan mit einer anderen Teilnehmerin aus Sins. «Wir kannten uns vorher nicht. Da wir die gleiche Leidenschaft zu Blumen teilen, fanden wir aber sofort den Draht zueinander.» Das war auch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern so. Nach dem Eintreffen auf dem Gipfel wurde sofort losgelegt. Ein rund 300 Kilogramm schweres, drei Meter hohes und zwei Meter breites Herz wurde für den Valentinstag mit Rosen geschmückt. «Es war nicht ganz einfach auf der Leiter die Rosen in das Gitter zu stecken», sagt sie. «Dafür konnte ich zusätzlich die wunderschöne Rundumsicht auf die Berge geniessen.» Die Aktion habe ihr sehr gut gefallen, so Amsler.
Rosenherz ist Besuchermagnet
Während des ganzen Aufbaus war das Blumenherz bereits ein Touristenmagnet – die Schilthornbesuchenden knipsten unzählige Fotos. «Ein Tourist sagte auf englisch zu uns, dass er und seine Frau den 30. Hochzeitstag feiern würden. Das Herz passe daher wunderbar. Das hat mich sehr berührt», sagt Amsler. Die lobenden Worte der Touristen, spornten die Jungfloristinnen und -floristen zusätzlich an. Nur widerwillig machten sie gestaffelt im Restaurant Piz Gloria eine Mittagspause. Dank des grossen Einsatzes war bereits um 16 Uhr das ganze Herz mit Rosen bestückt – der offizielle Fototermin für die Presse folgte. Danach ging es mit vielen positiven Eindrücken im Gepäck mit der Seilbahn zurück ins Tal und wieder nach Hause. Für das Herz wurden 4000 Rosen verarbeitet. Den Rest banden die Lernenden zu Sträussen, die am Valentinstag an die Besucherinnen und Besucher des Schilthorns verschenkt wurden. Auch die Lernenden durften Rosen mit nach Hause nehmen. Das Rosenherz auf dem Schilthorn hält, solange die Temperatur unter null Grad liegt. «Die Rosen sind so konserviert», so Amsler. «Sobald es wärmer wird, verwelken sie.»
Sie würde wieder mitmachen
Würde Milena Amsler wieder am Anlass teilnehmen? «Ja», sagt die junge Frau. «Es gibt nicht so viele Gelegenheiten, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, die meine Passion zu diesem Beruf teilen.» Sie werde mit einigen über die sozialen Medien in Kontakt bleiben. Vielleicht werde man sich später wieder treffen.
Einen Wermutstropfen verspürte sie dennoch. Wegen dieser besonderen Aktion konnte sie in ihrem Lehrbetrieb in Niederrohrdorf nicht mithelfen, Sträusse für den Valentinstag zu binden. Bekanntlich ist an diesem Tag Hochsaison bei den Floristen. «Es war sehr schön, dass ich trotzdem von meinem Lehrbetrieb für den Anlass freigestellt wurde», sagt sie. Irène Müller, Geschäftsführerin von Blumen Flückiger, fügt an: «Wir sind stolz, dass Milena bei der Aktion mitmachen konnte und dadurch Botschafterin für unseren Beruf ist.»
Traumberuf Floristin
Für Milena Amsler ist ihr Beruf Passion. Sie wolle auch nach der Lehre im Beruf arbeiten. Vielleicht werde sie später in die Eventfloristik wechseln. «Mir gefallen die Arbeit mit Blumen und der Kundenkontakt», sagt sie.
Debora Gattlen


