Anonymer Spender macht es möglich
26.03.2024 Oberrohrdorf-Staretschwil, Region RohrdorferbergDie Waldhütte Staretschwil soll erneuert werden. Das entsprechende Baugesuch liegt jetzt auf
Rund 500 000 Fr. soll der Ersatzneubau der Waldhütte Staretschwil kosten, die im Besitz der Ortsbürgergemeinde ist. Vorbedingung des Kantons: Die Waldhütte Oberrohrdorf muss im ...
Die Waldhütte Staretschwil soll erneuert werden. Das entsprechende Baugesuch liegt jetzt auf
Rund 500 000 Fr. soll der Ersatzneubau der Waldhütte Staretschwil kosten, die im Besitz der Ortsbürgergemeinde ist. Vorbedingung des Kantons: Die Waldhütte Oberrohrdorf muss im Gegenzug weg.
Es klang alles so schön. 2022 trat ein Einwohner der Gemeinde an die Ortsbürgerkommission heran und bot an, die in die Jahre gekommene Waldhütte Staretschwil zu modernisieren, da ihm diese sehr am Herzen liege. Dem edlen Spender, der anonym bleiben möchte, schwebte ein Neubau mit sanfter Erweiterung vor. Gemeinderat und Ortsbürgerkommission standen der Idee positiv gegenüber. Doch ein schriftliches Voranfragegesuch beim Kanton brachte Probleme ans Licht.
Der Ersatzneubau einer Waldhütte sei ohne forstliche Nutzung «grundsätzlich nicht bewilligungsfähig», hiess es vonseiten der zuständigen Behörde. Da die 1964 gebaute Waldhütte, die 1984 mit Elektrizität, Cheminée-Heizung und WCs ausgestattet wurde, vor 1968 entstanden sei, sei sie jedoch in ihrem Bestand geschützt. «Heutzutage wären ein Neubau und solche Umbauten wie in den 1980er- und 1990er-Jahren nicht mehr möglich», erläutert Gemeindeschreiber und Mitglied der Ortsbürgerkommission Thomas Busslinger.
Der Wald soll profitieren
Seit dem Zusammenschluss 2008 besitzt die Ortsbürgergemeinde Oberrohrdorf-Staretschwil noch eine weitere Waldhütte: Die Waldhütte Oberrohrdorf wurde 1955 gebaut und später ebenfalls ausgebaut. Auch hier stünden kostenintensive Investitionen an. Für die Modernisierung beider Hütten fehlt jedoch das Geld. Daher zeigte sich die Ortsbürgergemeinde bereit, gegebenenfalls die Waldhütte Oberrohrdorf zurückzubauen und das umliegende Gelände zu renaturieren. Im Gegenzug stellte der Kanton einen positiven Entscheid bezüglich des Ersatzneubaus der Waldhütte Staretschwil in Aussicht, da so insgesamt die Belastung des Waldes abnehmen würde.
Dass gerade die Waldhütte Oberrohrdorf weichen soll, hat laut Busslinger mit der ungünstigeren Lage an einer Strasse zu tun. Ausserdem habe der Spender, der alle Kosten für den Neubau übernimmt, ausdrücklich den Erhalt der Waldhütte Staretschwil gewünscht. Nachdem die Ortsbürgerversammlung dem Vorschlag im Sommer 2023 zugestimmt hat, liegt nun das Baugesuch auf, das parallel allerdings nochmals vom Kanton geprüft und endgültig bewilligt werden muss.
Hütte mit eigener Wasserversorgung
Die aktuellen Pläne, die Gemeinderat, und Ortsbürgerkommission mit dem Spender erarbeitet haben, sehen vor, die bestehende Hütte bis auf das betonierte Untergeschoss abzutragen. Der Neubau des Erdgeschosses wird aus einer gedämmten Holzverschalung bestehen. «Wichtig ist, dass die thermische Isolation den Vorgaben entspricht», erläutert Bauverwalter Bernhard Haller. Das EG soll ausserdem 30 Prozent grösser ausfallen als bisher, das Dach wird in gleicher Optik wiederhergestellt. Beheizt wird die Hütte mit einem neuen Cheminée-Ofen. Darüber hinaus werden Küche und Toiletten erneuert. Letztere sollen künftig auch behindertengerecht sein.
Allein 110 000 Fr. kostet die neue Trinkwasserversorgung, die über eine rund 350 Meter lange Leitung zum Reservoir Ramsig erfolgt. Bislang kam das Wasser von einer eigenen Quelle. Bei starker Trockenheit musste der Werkdienst jedoch eigens Wasser heranschaffen. Wie die Renaturierung an der Waldhütte Oberrohrdorf aussehen wird, ist noch nicht klar. «Wir werden das mit dem Forstbetrieb Heitersberg anschauen», so Busslinger. Zunächst muss das Baugesuch bewilligt werden. Die Auflagefrist endet am 19. April.
Michael Lux

