Pro Natura lud unter dem Motto «Unterwegs im Biberrevier» zu einer Exkursion ein
Rund 20 Interessierte trafen sich im Naturschutzgebiet von Niederrohrdorf, um viel Wissenswertes über einen prominenten Nager zu erfahren: den Biber.
Das Wetter zeigte sich launisch an ...
Pro Natura lud unter dem Motto «Unterwegs im Biberrevier» zu einer Exkursion ein
Rund 20 Interessierte trafen sich im Naturschutzgebiet von Niederrohrdorf, um viel Wissenswertes über einen prominenten Nager zu erfahren: den Biber.
Das Wetter zeigte sich launisch an diesem Sonntag, als die Exkursionsleiterin Marianne Rutishauser den Rundgang mit interessanten Infos zum Biber eröffnete – etwa warum er in der Schweiz vor 150 Jahren ausgerottet wurde. Es war nicht etwa wegen der Biberschäden, sondern wegen seines Fleisches, das auf dem Teller landete. Aus dem Fell wiederum wurden Hüte, eine Art Zylinder, gemacht. Und letztlich wurde der Biber auch wegen des Bibergeils gejagt, das er in seinen Drüsen produziert. In frühen Zeiten wurden dem Sekret besondere Heilkräfte nachgesagt. Und auch als Potenzmittel war das Bibergeil beliebt, so Rutishauser.
Das Versteck unter Wasser
Die Besucher erfuhren weiter, dass der Biber in unseren Breitengraden erst ab 1958 wieder ausgesetzt wurde – und dass er Bäume fällt, um daraus Burgen und Dämme zu bauen und die Rinde zu fressen. Doch warum solche Dämme? Auch darauf hatte die Expertin von Pro Natura eine Antwort: Sie erklärte, wie der Biber Fliessgewässer staut, um mit dem höheren Wasserspiegel den Eingang seines Baus zu verstecken.
Die Teilnehmenden konnten noch ein Biberfell und einen Schädel mit seinen markanten Zähnen betasten. Danach zog die Gruppe weiter in die Nähe eines Biberbaus. Sie betrachtete den Ort jedoch nur von der Ferne. Überhaupt fanden sich bei den Weihern im Torfmoos an diesem Tag nicht so viele offensichtliche Spuren des Bibers, wie sich einige Teilnehmer wohl erhofft hatten. Statt auf reihenweise abgesägte Baumstämme stiess die Gruppe vor allem auf dezente Hinweise. Zum Beispiel ein unscheinbares Häufchen von Ästen: Rutishauser erkannte es sofort als von Biberhand gemacht.
Ein frisch abgenagter Ast
Zudem gab es einen kurzen Abstecher in die Welt des Sports. Die Teilnehmenden erfuhren, wie auf dem Weiher früher noch Eishockey gespielt wurde. Und gegen Ende des informativen Rundgangs konnten sie schliesslich doch noch einen frisch abgenagten Ast begutachten – woran vor allem die jungen Naturfreunde ihre helle Freude hatten. Ein gelungener Abschluss.
Marko Lehtinen