Jugendliche tauchen in die Welt der Berufe ab
01.03.2024 Mellingen, Region ReusstalDer Berufsinfotag für Schülerinnen und Schüler der Bezirksschule fand bei 16 verschiedenen Firmen statt
83 Schülerinnen und Schüler der Bez Mellingen nahmen vor einer Woche am Berufsinfotag teil. In den Betrieben erhielten sie nicht nur spannende Einblicke in die ...
Der Berufsinfotag für Schülerinnen und Schüler der Bezirksschule fand bei 16 verschiedenen Firmen statt
83 Schülerinnen und Schüler der Bez Mellingen nahmen vor einer Woche am Berufsinfotag teil. In den Betrieben erhielten sie nicht nur spannende Einblicke in die verschiedensten Berufe, sondern konnten auch selbst Hand anlegen.
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Da macht es Sinn, Jugendliche möglichst früh für einen Beruf zu begeistern. Um die Berufswahl nicht nur in der Theorie, sondern den Jugendlichen praktisch in Betrieben der Region zu zeigen, veranstaltet die Bez Mellingen jeweils für die 2.-Bezler den Berufsinfotag. Dieses Jahr machten 16 Betriebe aus der Region mit. Berufe wie Automobil-Mechatroniker, Gärtner, Optiker, Informatiker, Fachangestellte Gesundheit oder KV wurden auf spannende Art und Weise vorgestellt. Aus diesem Angebot konnten die Jugendlichen zwei Berufe auswählen, die sie dann besuchen konnten. «Mit dem Einblick in die verschiedenen Berufe können die Jugendlichen feststellen, welche Berufe für sie in Frage kommen und welche nicht. Zudem erhalten sie einen Einblick in die Berufswelt», führt Schulleiter Stefan Lüpold aus. «Das ist sehr wertvoll, obwohl 60 Prozent der Bez-Abgänger eine weiterführende Schule als Nachfolgelösung wählen.»
Medizinische Berufe sind beliebt
Zum ersten Mal beim Berufsinfotag der Bez mit dabei war die Spitex Heitersberg. Acht Jugendliche und ein Jugendlicher liessen sich von der Bildungsverantwortlichen Sarina Wiehl zeigen, was eine Fachfrau Gesundheit (FaGe) bei ihrem täglichen Einsatz zu erledigen hat. Dazu gehört auch das Bereitstellen von Medikamenten in einer «Dosette» (Sortierbox). Diese Arbeit konnten die Jugendlichen gleich selbst ausprobieren. Statt echten Tabletten kamen Smarties zum Einsatz. Als «Zückerli» durften diese auch gleich nach der erfüllten Aufgabe konsumiert werden. Als zweite praktische Übung legten sie sich gegenseitig einen Kompressionsverband an. «Es fühlt sich an wie in einem Skischuh beim Skifahren», sagt Sarina Seiler (Tägerig). Seiler interessiert sich zwar für medizinische Themen, will später aber lieber einer Arbeit mit Kindern nachgehen. Sie will Primarlehrerin werden. Ihre Kollegin Joy Meier sagt: «Ich helfe gerne Menschen. Ich würde ebenfalls gerne mit Kindern arbeiten. Ich kann mir aber auch vorstellen, einen medizinischen Beruf zu erlernen, wie zum Beispiel FaGe.» Natasa Kraljevic fügt an: «Ich möchte Medizin studieren. Mich interessiert der menschliche Körper. Wenn ich gesund bleibe, kann ich mir aber auch vorstellen, eine Profikarriere im Tennis weiter zu verfolgen.»
Geldschätzspiel und Kundenberatung
Bei der Raiffeisen Aare-Reuss in Mellingen erhielten die Jugendlichen einen Einblick in den Beruf Kauffrau/ Kaufmann und in die Kundenberatung. Nebst einer Bankführung gab es auch den nicht alltäglichen Blick in die Tresorräume für Kunden und Bancomate. «Die Einbautresore für die Kunden sind gleich sicher, wie diese, in welchem wir unser Geld aufbewahren», führt Daniel Streit, Mitglied der Geschäftsleitung aus. Spannend wurde es, als die Jugendlichen selbst einen Korb mit Münzen befüllten und den Wert schätzten. Im Zeitalter von papierlosen Zahlungsmitteln war eine gute Vorstellungskraft gefragt. Die Münzzählmaschine spukte ratternd das unbestechliche Resultat aus. Und siehe da, Geld schätzen, konnten alle Jugendliche bestens. Auch als Kundenberater machten sie eine gute Figur. Sie wurden von Alain Büttiker, Auszubildender, eingeführt. Er zählte Vorzüge auf, welche eine Berufslehre mit sich bringt. «Ich schätze sehr, dass ich bereits mein eigenes Geld verdiene», sagte er. Während einige von den teilnehmenden Jugendlichen sich den Beruf als Kauffrau/Kaufmann vorstellen können, wollen viele eine weiterführende Schule besuchen.
Farben auf Herz und Nieren geprüft
Bei der Fislibacher Firma Monopol AG tauchten elf Jugendliche in die Welt der Farben ab. Nebst einer Betriebsführung zeigten Lackingenieur Sebastian Münkel und Laborantin Sonja Waltenspühl, was der Beruf Laborant mit der Fachrichtung Farbe und Lacke und allgemeine Chemie ausmacht. Die Jugendlichen durften gleich selbst Hand anlegen und auf Aluminiumplatten Farben aufbringen und anschliessend eine Qualitätskontrolle vornehmen. «Damit sehen wir, ob die Farbe gut ist», führt Münkel aus. Die Platte wurde dazu verbogen. Die Hitze- und Kältebeständigkeit der Farbe wird so geprüft. Der Test, bei dem eine Kugel auf die Mitte der Platte fällt, simuliert den Hageleinschlag an einer Fassade. Münkel hofft, dass dank des Berufsinfotages die freie Lehrstelle besetzt werden kann.
Debora Gattlen



