Stromleitungen für Fällarbeiten entfernt
01.03.2024 Niederrohrdorf, Region RohrdorferbergDer Forstbetrieb Reusstal führte zum Schutz der Starkstromleitung Holzschlagarbeiten aus
Der Eingriff am Waldrand ist nicht zu übersehen. Seit Montag waren Vollernter und Motorsägen des Forstbetriebs Reusstal an der Holzrütistrasse im Dauereinsatz. Der Forstbetrieb ...
Der Forstbetrieb Reusstal führte zum Schutz der Starkstromleitung Holzschlagarbeiten aus
Der Eingriff am Waldrand ist nicht zu übersehen. Seit Montag waren Vollernter und Motorsägen des Forstbetriebs Reusstal an der Holzrütistrasse im Dauereinsatz. Der Forstbetrieb arbeitete im Auftrag der AEW Energie AG.
Ein zehn Meter breiter Streifen Wald musste das Forst-Team links und rechts zwischen den zwei Hochspannungsmasten abholzen. Darunter auch sehr alte und bis zu 30 Meter hohe Bäume. Sie wurden entfernt, weil sie zur Gefahr für die Starkstromleitung wurden. Diese verläuft parallel zur Holzrütistrasse nach Niederrohrdorf. «Alle zwei Jahre organisieren wir eine Begehung mit Förstern», sagt Reto Lanz, Leiter Regional-Center Bremgarten der AEW. «Der Zustand der Bäume, welche in der Nähe der Starkstromleitungen wachsen, wird angeschaut, kranke Bäume markiert und aus Sicherheitsgründen gefällt.»
Eingriff für die Versorgungssicherheit
Sind die Bäume entlang der Starkstromleitungen zu hoch gewachsen oder durch Umwelteinflüsse stark geschädigt, braucht es eine Auslichtung des Waldes. Das letzte Mal wurden vor 20 Jahren für einen ähnlichen Eingriff die Leitungen an der Holzrütistrasse abgehängt. Das veranlasste die AEW auch dieses Mal wieder. Am Montag hängten Monteure die Starkstromleitung zwischen zwei Masten ab. «Die Leitungen wurden abgehängt, damit sie durch umfallende Bäume nicht beschädigt werden. Zusätzlich kann so auch die Sicherheit für das Forst-Team gewährleistet werden», führt Lanz aus. Die Leitung versorgt Fischbach-Göslikon, Niederwil, Tägerig und Mellingen mit Strom. Für die Fällarbeiten wurde der Strom umgeleitet. «Es ist ein grosser Aufwand damit verbunden. Trotzdem ist der Eingriff wichtig, damit keine Bäume auf die Leitungen fallen und diese beschädigen», so Lanz. Das kann kurzfristig zu einem Stromausfall in Fischbach-Göslikon, Niederwil, Mellingen und Tägerig führen. Vor einiger Zeit fiel während eines Sturms auf diesem Streckenabschnitt ein Baum auf die Leitung. Ein Strommast knickte dabei um. Er musste am Betonsockel verstärkt werden. Um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sicherzustellen, hat die AEW den Auftrag für die Fällung der Bäume an der Holzrütistrasse in Auftrag gegeben.
Waldbesitzer zeigten sich kooperativ
Vertreter der AEW, des Forstbetriebs Reusstal und der Waldbesitzer waren an der vorgängigen Begehung für die Sicherheitsholzerei anwesend. Aufgeforstet wird punktuell mit Eichen. Es wird vor allem auf Naturverjüngung gesetzt. Das Forstteam schaute daher bereits bei den Fällungen darauf, dass Jungbäume, wie Ahorne, nicht zu Schaden kamen. «Die Waldbesitzer zeigten sich sehr kooperativ», führt Guido Schibli, Forstwart und Betriebsleiter des Forstbetriebs Reusstal aus.
Die Arbeiten wurden zwischen Montag und Freitag ausgeführt. Die grosse Bäume, Fichten, Buchen und auch Eichen wurden nach und nach gefällt. Im Einsatz waren zusätzlich ein Vollernter und ein Forstwirtschaftsfahrzeug.
Am Dienstag war wegen der Fällarbeiten die Holzrütistrasse von 8 bis 16 Uhr für sämtlichen Verkehr, inklusive Fussgänger, gesperrt.
Glück für Eiche an der Weggabelung
«Muss diese Eiche auch weichen», fragt Marcel Ramser, Imker und Waldbesitzer, Förster Guido Schibli. «Es ist ein Prachtsbaum.» Schibli konnte Entwarnung geben – der imposante Baum kann weiter gedeihen. Lediglich ein paar Äste wurden ihm mit der im Greifarm integrierten Säge des Forstfahrzeuges gekappt. Die übrigen Bäume hatten kein Glück. Circa 250 m3 Holz mussten weichen. «Nach 20 Jahren war der Eingriff fällig», so Schibli. Es ist keine Rodung, sondern ein Sicherheitsholzschlag für die AEW-Stromleitung. Das Forstteam hat seine Arbeit inzwischen abgeschlossen. Die Leitungen zwischen den zwei Starkstrommasten werden heute von Monteuren wieder eingehängt, der Strom freigeschaltet.
Debora Gattlen