Brack schützt seine Server mit einem Notstromaggregat – das Baugesuch dazu liegt derzeit auf
Die Brack Immobilien AG will für eine Strommangellage gerüstet sein. Mehrere Tage können die Server mit dem Diesel-Notstromaggregat, das bereits realisiert ist, ...
Brack schützt seine Server mit einem Notstromaggregat – das Baugesuch dazu liegt derzeit auf
Die Brack Immobilien AG will für eine Strommangellage gerüstet sein. Mehrere Tage können die Server mit dem Diesel-Notstromaggregat, das bereits realisiert ist, laufen.
Turbodiesel mit Direkteinspritzung, 4,4 Liter Hubraum und ein Kraftstoffverbrauch von maximal 23 Litern – die technischen Daten des Notstromaggregats lesen sich wie das Datenblatt eines amerikanischen Strassenkreuzers. Nur, dass es hier nicht um die sportliche Leistung geht, sondern um die Stromerzeugung. 108 kW Dauerleistung soll das 3,1 x 1,3 Meter grosse Gerät liefern, das hinter dem Brack-Firmensitz im Gewerbepark Mägenwil installiert und von einem Metallzaun umgeben ist. «Kleinstbauten mit einer Grundfläche bis fünf Meter Grundfläche sind nicht bewilligungspflichtig, aber nur, wenn sie keine Emissionen ausstossen», erklärt Gemeindeschreiber Matthias Däster, während er die Mappe mit dem offiziellen Baugesuch heraussucht. Dieses umfasst neben Projektbeschrieb und Plänen auch Umwelt- und Lärmschutzgutachten.
Der Bau sei vorab mit der Gemeinde abgesprochen gewesen, es hätten aber noch einige Unterlagen gefehlt, heisst es von Seiten der Projektleitung. Daher liege das Baugesuch erst jetzt auf, nachdem das Projekt bereits im vergangenen Jahr ausgeführt worden war. Laut Baugesuch liegen die umliegenden Gebäude sowie die angrenzenden Nachbargebäude in der Arbeits- sowie der Landwirtschaftszone, weshalb etwas höhere Immissionswerte für den Lärmschutz gelten. Diese dürfen 65 dB am Tag und 55 dB in der Nacht nicht überschreiten. Man liege deutlich unter den Grenzwerten, auch bezüglich der Abgase, so die Planer: «Umwelttechnisch und vom Schall her haben wir das Luxusmodell genommen», so ein Verantwortlicher: Die Kosten für das Aggregat: rund 150 00000000 Franken.
Falls die Mangellage doch kommt
Das Notstromaggregat soll der Absicherung im Falle einer Strommangellage dienen, wie sie seit Ausbruch des Ukraine-Krieges immer wieder heraufbeschworen wurde. Falls es einmal tatsächlich soweit kommt, können die beiden Serverräume des Online-Händlers einige Tage weiter betrieben werden. Diese verfügen zwar über die notwendige Spannungsversorgung bei kurzfristigen Stromausfällen, bisher aber nicht für den Fall einer längeren Unterbrechung. Wie der Name schon sagt, soll das Notstromaggregat jedoch nur im Bedarfsfall arbeiten. Darüber hinaus läuft es nur einige Male im Jahr für eine Stunde im Testbetrieb.
Die wenigen Nachbarn wird der Geräuschpegel der Anlage vermutlich kaum stören. Laut Planer übertönt die angrenzende Birrfeldstrasse, auf der täglich tausende Fahrzeuge verkehren, die Geräusche des Aggregats deutlich. Letztendlich muss die Bauverwaltung aber entscheiden: «Die Lärmpegelbeurteilung ist Teil der baurechtlichen Prüfung des Baugesuchs», so Matthias Däster. Die Unterlagen zum Baugesuch liegen noch bis zum 16. April öffentlich auf.
Michael Lux