Generationen im Klassenzimmer – die Pro Senectute Aargau sucht Senioren als Unterstützung
Mit ihrem freiwilligen Engagement bereichern Seniorinnen und Senioren den Schulalltag der Kinder und entlasten die Lehrpersonen. In Mellingen braucht es noch Unterstützung.
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Generationen im Klassenzimmer – die Pro Senectute Aargau sucht Senioren als Unterstützung
Mit ihrem freiwilligen Engagement bereichern Seniorinnen und Senioren den Schulalltag der Kinder und entlasten die Lehrpersonen. In Mellingen braucht es noch Unterstützung.
Es ist ein Erfolgsmodell. In einigen Gemeinden sind in den Primarschulen sehr zahlreich Seniorinnen und Senioren ehrenamtlich als Unterstützung tätig. Während in den Klassenzimmern der Primarschule Mellingen-Wohlenschwil nur noch eine Seniorin tätig ist, sieht es in Fislisbach anders aus. Mit 16 Personen ist die Schule Spitzenreiter in der Region. «Die Wertschätzung für die Arbeit zeigt sich beim jährlichen Erfahrungsaustausch», sagt Karin Bösch, Stellenleiterin Pro Senectute Baden. «Es sind jeweils auch die Lehrpersonen, bei welchen sie im Einsatz sind, mit dabei.»
Nun soll mit einem Aufruf Verstärkung für die Primarschule Mellingen-Wohlenschwil gefunden werden. «Vor Corona waren fünf Seniorinnen und Senioren in Mellingen tätig.» Während der Pandemie stiegen jedoch vier aus. Noch sind nicht alle Vakanzen besetzt.
Mellingen nur noch eine Person
Am diesjährigen Erfahrungsaustausch in Mellingen war nur eine Seniorin mit der Lehrperson und der Schulleitung vor Ort. «Die Schulleitung sagte, dass sie im Schulblatt einen Aufruf starten. Ich schlug vor, diesen auch im Reussboten zu platzieren», so Bösch. In Stetten habe dies im letzten Jahr Wirkung gezeigt. Heute sind dort sechs Personen im Einsatz.
Doch es gibt auch andere Wege. Kürzlich fand in Baden eine Infoveranstaltung der Pro Senectute Baden statt. Von 16 anwesenden Personen bekundeten 15 Interesse. «Wir konnten für Mellingen bereits eine weitere Person finden», so Bösch. «Wir sind aber noch auf der Suche nach weiteren Leuten, die einmal in der Woche einen halben Tag eine Klasse unterstützen.» Viele Lehrpersonen würden mit den Seniorinnen und Senioren eine jahrelange Beziehung pflegen. «Es gab auch schon Seniorinnen und Senioren, die bei einem Stellenwechsel ebenfalls mitwechselten», sagt sie. Andere wiederum hätten auch schon die Stufe mit den Schülerinnen und Schülern gewechselt.
Gesucht werden Personen ab 60 Jahren, die sich im Schulzimmer einsetzen lassen wollen. Voraussetzungen sind: Geduld mit Kindern, Humor und Einfühlungsvermögen. Die Einsatzdauer: ein halber Tag pro Woche. Ferien müssen nicht während den Schulzeiten genommen werden. Schon in den Neunzigerjahren starteten erste Schulklassen Versuche mit Seniorinnen und Senioren als freiwillige Helferinnen und Helfer. Das Ziel: Brücken bauen zwischen Kindern und Seniorinnen und Senioren.
Fünf Schulen aus der Region
Die freiwillige Arbeit für die Schulen organisiert die Pro Senectute Aargau. Im Bezirk Baden sind 100 Seniorinnen und Senioren in Klassenzimmern im Einsatz. 13 Schulen sind dabei. Aus der Region: Birmenstorf, Fislisbach, Mellingen-Wohlenschwil, Oberrohrdorf und Stetten. Die Schulen können sich an die Pro Senectute wenden. Diese führt die Bewerbungsgespräche durch und vermittelt die Seniorinnen und Senioren an die Schulen. Dafür entrichten diese einen kleinen Unkostenbeitrag.
Debora Gattlen
Infos unter: Pro Senectute Aargau in Baden, Stellenleiterin Karin Bösch, Tel. 056 203 40 82 oder karin.boesch@ag.prosenectute.ch