Infoabend der Gemeinde über die Sanierung der Bahnhofstrasse und den Bau eines Bushofes

Der Gemeinderat hat seine Hausaufgaben gemacht. Gemeindeammann Peter Wiederkehr und Projektleiter Pascal Bachmann zeigten auf, weshalb ein Bushof und die Sanierung der Bahnhofstrasse Sinn machen.

Kritische Stimmen gegen das Projekt waren aus der Bevölkerung aufgetaucht. An der Gemeindeversammlung vom 7. Juni 2023 war bei der Absegnung des Projektierungskredits über 150 000 Fr. hinterfragt worden, ob es für die Mägenwiler Bevölkerung einen Bushof brauche. Bekanntlich ist die Finanzlage der Gemeinde nicht auf Rosen gebettet – Ausgaben sind auf das Notwendigste beschränkt.
Gemeindeammann Peter Wiederkehr zeigte daher am Mittwochabend gleich zu Beginn des Infoabends auf, dass die Buslinien von Pendlern durchaus genutzt und der Kanton Mägenwil daher als Bus-Knotenpunkt von kantonaler Bedeutung einstuft. Solle Mägenwil für den Bushof von Bundessubventionen von 45 Prozent durch das Agglo- 4-Programm profitieren, müssten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Seit vier Jahren seien die Gemeinde und der Kanton am Planen. «Wir wissen jetzt wie der Bushof aussieht und wo er hinkommt», so Wiederkehr.

Bushof erhält vorgelagerte Grüninsel
«So wie die Situation mit wartenden Bussen zurzeit ist, ist es keine gute Sache», bringt es Wiederkehr auf den Punkt. «Mit dem neuen Bushof wird die Verkehrssituation vor dem Bahnhof optimiert.» Bis anhin warteten verschiedene Buslinien direkt auf der Strasse vor dem Bahnhof auf die Fahrgäste. Für Fussgänger und Automobilisten stellen die Busse oft ein unübersichtliches Hindernis dar. Zudem werden bei der Bushaltestelle die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) nicht erfüllt. Seit Anfang 2024 müssten Haltestellen bereits barrierefrei nutzbar sein. «Gibt es eine Klage, würden wir gezwungen, das Projekt zu realisieren.» Fakt sei, wenn von den Bundessubventionen profitiert werden soll, müsse das Projekt bis 2028 realisiert werden.
Acht Varianten für den Bushof wurden von der Planungskommission mit Vertretern der Gemeinde Mägenwil, der Regionalbus Lenzburg AG und der Sektion öV des Kantons und der SBB angeschaut. Mit dabei war auch die Ortsplanungskommission. Die optimale und kostengünstigste Variante überzeugte. Der Bushof wird ein langes Sägezahnperron mit drei Haltekanten erhalten. «Die Gelenkbusse können hintereinander in die Buchten reinfahren», so Wiederkehr. Zum Bushof gehört auch eine vorgelagerte begrünte Insel. Bäume werden gepflanzt und Bänke laden zum Verweilen ein. Durch den Grünstreifen führt auch ein Trottoir, welches die Verbindung zum Wolfsboden sicherstellt. Ebenfalls angegliedert sind fünf Kurzzeitparkplätze. Die Buchten des Bushofes sind aus Beton. Zwei von ihnen erhalten ein Wartehäuschen.

Bahnhofstrasse gleichzeitig saniert
Der Sanierungsbedarf der Bahnhofstrasse beschränkt sich nicht nur auf den Bushof, sondern bis zur Einmündung der Mattenstrasse. Vor allem das Teilstück nach der Kurve im Bereich der Mattenstrasse war sehr eng – ein Kreuzen nicht möglich. Durch Landabtausch kann die Fahrbahn auf sechs Meter verbreitert werden und es entsteht ein neues Trottoir. Die Verhandlungen wurden bereits geführt. Erneuert werden gleichzeitig die Werkleitungen. «Vor allem die Wasserleitung weist starke Korrosion auf und es kam bereits vermehrt zu Wasserrohrbrüchen», so Pascal Bachmann, Projektleiter der Gerber und Partner AG.
Die Kosten belaufen sich für den Bushof und die Sanierung der Bahnhofstrasse, ohne Werkleitungen, auf 3,07 Mio. Franken. Der Gemeindeanteil abzüglich Bundes- und Kantonssubventionen beträgt 1,14 Mio. Franken. «Die Werkleitungen werden aus den Spezialfinanzen Wasser/Abwasser finanziert. Bekanntlich haben wir dort mehr Einnahmen als Ausgaben. Eine Investition ist deshalb sinnvoll», so Wiederkehr.

Debora Gattlen