Um mit Plattitüden zu beginnen: Die Zeiten ändern sich, wir werden älter und verstehen die Jungen nicht mehr. Und früher war sowieso alles besser! Als junger Alter (ha!) halte ich von dieser Aussage nicht viel, obwohl ich sie, ehrlich gesagt, auch schon gemacht habe.
Ja, ...
Um mit Plattitüden zu beginnen: Die Zeiten ändern sich, wir werden älter und verstehen die Jungen nicht mehr. Und früher war sowieso alles besser! Als junger Alter (ha!) halte ich von dieser Aussage nicht viel, obwohl ich sie, ehrlich gesagt, auch schon gemacht habe.
Ja, früher war vieles anders. Zum Beispiel gab es Singlebörsen wie Tinder noch nicht. Mann und Frau mussten sich noch selber in der freien Wildbahn suchen. Und da blieb ihnen normalerweise nichts anderes übrig, als das Haus zu verlassen und unter die Leute zu gehen. Na, ihr Jungen, da staunt ihr? Analog statt digital, von Mensch zu Mensch, von Angesicht zu Angesicht. Dass sich die (Aus-)Wahl der Partnerin oder des Partners allenfalls als «Fehlgriff» herausstellte, und viele Liaisons nicht lange hielten, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Ich wiederhole mich: Es war nicht besser, aber anders.
Was ich eigentlich sagen wollte: Meine junge Sportsfreundin Lisa schwärmte mir letzthin von Tinder vor. «Auf der App für Mobile-Dating werden dir nach der Anmeldung Leute vorgeschlagen, deren Profil zu deinen Einstellungen passt, also potenzielle Matches.» «Wie bitte?», fragte ich. Sie fuhr fort: «Ein Match entsteht, wenn sich zwei Personen sympathisch sind und sich gegenseitig ein Like schenken. Gefällt dem Nutzer eine Person, so wischt er das Bild nach rechts. Gefällt sie ihm nicht, wischt er es nach links. Wenn beide Nutzer ihre Bilder gegenseitig nach rechts gewischt haben, entsteht ein Match, und man kann fortan mit dieser Person über einen Chat kommunizieren. ‹Chunsch drus?›»
Alles klar, Lisa, danke. Was ich mich allerdings frage: Weshalb kommt mir beim Begriff Match immer Fussball, Handball oder Hockey in den Sinn? Und nicht Tinder? Die Antwort liegt auf der Hand: Es ist halt doch eine Frage des Alters.
Jean