Fazit zur Schulraumplanung: «Gut durchdacht»
31.05.2024 Niederrohrdorf, Region RohrdorferbergDie Informationsveranstaltung «Primarschule braucht mehr Platz» war sehr gut besucht. Neben Bedenken gab es auch Lob
Am Dienstagabend stellte der Gemeinderat eine Variante vor, die das Raumproblem an der Primarschule löst. Gebaut wird ein viergeschossiger Neubau direkt an die ...
Die Informationsveranstaltung «Primarschule braucht mehr Platz» war sehr gut besucht. Neben Bedenken gab es auch Lob
Am Dienstagabend stellte der Gemeinderat eine Variante vor, die das Raumproblem an der Primarschule löst. Gebaut wird ein viergeschossiger Neubau direkt an die Mehrzweckhalle, alle Sportanlagen bleiben erhalten.
Es könnte ein gutes Vorzeichen sein, meinte gegen 21 Uhr Frau Gemeindeammann Gisela Greder. Ein gutes Vorzeichen insofern, als die Stimmberechtigten nach zehn Jahren Schulraumplanung an der Einwohnergemeindeversammlung am 18. Juni endlich grünes Licht zur empfohlenen Lösung der Platzprobleme an der Primarschule geben könnten. Die Hoffnung besteht jedenfalls nach dieser Veranstaltung, die erwartungsgemäss interessiert – rund 150 Niederrohrdorferinnen und Niederrohrdorfer waren in die Mehrzweckhalle gekommen. Man hatte befürchtet, dass sie sich in die Länge ziehen könnte. Nach über einer Stunde aber war der Anlass beendet, alle Publikums-Fragen beantwortet. Zwar diskutierten im Saal einige in kleineren Gruppen weiter über Vor- und Nachteile der empfohlenen Variante, betrachteten und erörterten die im Saal aufgehängten Pläne. Man war sich aber weitgehend einig, dass der Vorschlag «gut durchdacht» scheint.
Lage und Nutzungsflächen
Der zuständige Gemeinderat Kevin Van hatte zunächst nochmals Hintergründe auf die Bevölkerungsentwicklung, die wachsenden Schülerzahlen und den damit verbundenen Platzmangel an der Primarschule hingewiesen. Seit der letzten Winter-Gmeind hatte eine neu gebildete Schulraumplanungskommission, der Niederrohrdorfer Bauverwalter Andreas Ritter und weitere Fachexperten an der Schulraumplanung gemeinsam weitergearbeitet. Verschiedene Varianten seien in einem mehrstufigen Prozess betreffend Lage, Abhängigkeiten zur Kreisschule und optimale Nutzungsflächen geprüft worden, erklärte Van. Dabei habe sich die Variante «4d», bestehend aus einem viergeschossigen, direkt an die Mehrzweckhalle gebauten Neubau, als bester Vorschlag erwiesen. «Sie führt auf dem Areal der Primarschule zu einer Art Campuslösung», so der Gemeinderat.
Die empfohlene Variante «4d»
Bei dieser Variante würde das rund 50 Jahre alte, sanierungsbedürftige Schulhaus Rüsler zurückgebaut. Auf dem frei werdenden Platz könnte über der bestehenden Zivilschutzanlage ein Neubau mit Musikräumen, Bibliothek und Aula entstehen. Vorteile der Variante Neubau wären der attraktive Schulraum nach zeitgemässem Standard mit kurzen Wegen sowie eine hohe Kostensicherheit im Vergleich zu einem Um- und Aufbau. Die Sportanlagen und auch das Gebäude Annex bleiben zudem erhalten. Schulhaus-Provisorien würden sich während der Bauzeit erübrigen.
Kevin Van äussert sich auch zu den geschätzten Kosten, die sich bei dieser Variante inklusive Rückbau des Schulhauses Rüsler auf rund 27,5 Millionen Franken belaufen. «Es ist allerdings mit Kostenabweichungen von bis zu 25 Prozent zu rechnen.» Mit steigenden Kinderzahlen wachse in Niederrohrdorf zudem der Bedarf an Tagesstrukturen. Man habe sich aber entschlossen, diese Planung gesondert an einem separaten Standort zu betrachten, so Gemeinderat Van.
Dann gehts zurück auf Feld 1
Im Rahmen einer Konsultativabstimmung kann sich die Gemeindeversammlung am 18. Juni zum Bauperimeter Kreisschule, zum Projektvorschlag Primarschule sowie auch zum Terminprogramm Kreisschule und Primarschule äussern. «Verbindlich», erinnerte einmal mehr Kevin Van, «ist diese Abstimmung nicht.» – Als in der anschliessenden Diskussion dennoch die Frage gestellt wurde, was nach einem «Nein» zum Konsultativ-Vorschlag geschehen würde, erklärte Van: «Dann müssen wir zurück auf Feld 1.»
Van gab schliesslich zu bedenken, dass man sich mit Plan und Idee zur Raumplanung Primarschule in einer sehr frühen Phase befinde. «In der Projektphase kann es zu Abweichungen kommen.»
Fragen zu Raum und Sicherheit
«Ist jetzt genug Platz und Spielraum vorhanden?», lautete die erste Publikumsfrage. Es sollte genügend Raum «spatzig» sein, antwortete Kevin Van. Zwei Klassenzimmer und ein Gruppenraum seien in Reserve. Zudem bleibt die Erweiterungsmöglichkeit für drei Klassenzimmer und zwei Nebenräume auf dem Annexbau erhalten.
«Schwierig», beantwortete er den zeitlichen Rahmen. Es seien zwei Bauprojekte – Primarschule und Kreisschule Rohrdorferberg – am Laufen, beide verbunden mit grossen Baustellen. «Wer baut zuerst?» Zwar wird davon ausgegangen, dass der Schulbetrieb während der Bauzeit weitergeführt werden. Sicherheitsbedenken kamen dennoch, etwa von Förster Guido Schibli, der im Winter alle zwei Wochen mit dem Lastwagen Holzschnitzel in die Schule transportiert. Diese Lieferung, meinte er, sei auf dem Schulgelände eine Herausforderung.
Heidi Hess