Auf den Spuren der zwei Raben
11.06.2024 Mellingen, Region ReusstalRund 160 Teilnehmende beim Seniorenausflug nach Einsiedeln
Die Mellinger Seniorenreise ist für die Jahrgänger 1954 und älter. Sie führte diesmal ins Klosterdorf Einsiedeln, das zwei Raben im Wappen trägt.
Wenn Engel Reisen, lacht die Sonne. Und wenn sie ...
Rund 160 Teilnehmende beim Seniorenausflug nach Einsiedeln
Die Mellinger Seniorenreise ist für die Jahrgänger 1954 und älter. Sie führte diesmal ins Klosterdorf Einsiedeln, das zwei Raben im Wappen trägt.
Wenn Engel Reisen, lacht die Sonne. Und wenn sie zurück sind, dann krachts. Stadtrat Beat Gomes hat denn auch vollmundig verkündet, er hätte als Organisator der Reise auch gutes Wetter bestellt. Das Versprechen hielt. Allerdings nur bis die drei «Eurobusse» die Reiseschar am Abend hinter dem «Coop» aussteigen liess. Glücklich, wer einen Schirm dabei hatte. Es entlud sich nämlich am letzten Donnerstagabend ein veritabler Wolkenbruch über Mellingen. So kam es, dass nicht alle der 160 mitgereisten Ü70 trockenen Hauptes nach Hause kamen. Sie durften sich aber trösten mit schönen Erinnerungen an den verflossenen Tag, der nach übereinstimmenden Aussagen der Teilnehmenden gelungen war. Wie Stadtrat Gomes erklärt, ist es immer recht schwierig, eine solche Reise zu planen. Es sollte nicht allzu weit mit dem Bus gehen, weil die Leute im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so lange in einem Bus sitzen mögen. Zudem muss ein Lokal gefunden werden, das über die räumliche Kapazität für grosse Reisegruppen verfügt. Es soll überdies eine Destination sein, die in den letzten Jahren nicht angefahren worden ist. Und nicht zuletzt sollten keine allzu beschwerlichen Fussstrecken zum Ziel im Wege stehen. So kam die Idee auf, wieder einmal nach Einsiedeln zu «pilgern», das ein jeder in seinem Leben schon gesehen hat. So war denn auch interessant, zu sehen, wie sehr sich das berühmte Klosterdorf im Laufe der Zeit verändert hat. Natürlich gehörte für die meisten Mellinger Senioren der Besuch der grandiosen Klosterkirche mit der Gnadenkapelle und der schwarzen Madonna zum Pflichtprogramm.
Schwarze Madonna
Die Gnadenkapelle aus schwarzem Marmor wurde im 1. Jahrhundert als «Kapelle der Einsiedler» erbaut, und soll der Legende nach von Engeln geweiht worden sein. Darin befindet sich die berühmte Schwarze Madonna. Sie ist übrigens deshalb schwarz, weil sie im Laufe der Zeit vom Russ der Kerzen, Öllampen und dem Weihrauch eingeschwärzt wurde. Weil die Lindenholzfigur nach einer Reinigung immer wieder schwarz wurde, hat man sie im Jahr 1803 schwarz angemalt.
Geschichte der zwei Raben
Zum Mittagessen trafen sich die Mellinger Senioren im grossen Saal des Kultur- und Kongresszentrums «2 Raben». Dort wurden sie kulinarisch mit «Geschnätzeltem», Nudeln und Gemüse verwöhnt. Zum Nachtisch gab es eine feine Schwarzwälder Torte. Im Anschluss lauschte die Reisegruppe aus Mellingen dem Vortrag über die Geschichte des Klosterdorfes und erfuhr, was es mit den zwei Raben im Dorfwappen auf sich hat. Eine dramatische Geschichte, ohne Happyend.
Raben verfolgen ruchlose Schurken
Die Gründung Einsiedelns geht auf den heiligen Mönch St. Meinrad zurück, der um 838 in die Gegend kam. Er starb eines gewaltsamen Todes. Zwei Schurken, die von Zürich herüberkamen, wollten den karg lebenden Mönch um seine vermeintlichen Reichtümer bringen. Aus lauter Frust, weil nichts zu holen war, haben sie ihn grausam getötet. Doch zwei aufmerksame Raben haben die ruchlosen Schurken bis nach Zürich verfolgt, wo sie verhaftet und zum Tode verurteilt wurden.



