Der Gemeinderat in neuer Besetzung
28.06.2024 Remetschwil, Region RohrdorferbergAm Montag fand die Gemeindeversammlung in der Turnhalle statt – echte Kontroversen gab es nicht
Die 91 Stimmberechtigten hiessen alle Geschäfte gut. Darüber hinaus wurde der scheidende Gemeinderat und Ex-Vizeammann Maurizio Giani feierlich verabschiedet. Matthias Grob, der ...
Am Montag fand die Gemeindeversammlung in der Turnhalle statt – echte Kontroversen gab es nicht
Die 91 Stimmberechtigten hiessen alle Geschäfte gut. Darüber hinaus wurde der scheidende Gemeinderat und Ex-Vizeammann Maurizio Giani feierlich verabschiedet. Matthias Grob, der kürzlich ins Gremium gewählt wurde, hatte seinen ersten Auftritt.
Nachdem das Protokoll der letzten Gmeind sowie der Rechenschaftsbericht mit grossem Mehr genehmigt worden waren, kam es Maurizio Gianis Nachfolger im Finanzressort zu, der Versammlung die Jahresrechnung 2023 zu präsentieren. Matthias Grob amtet erst seit zwei Wochen als Gemeinderat: «Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung», sagte er zu Beginn seiner Ausführungen. Die Rechnung 2023 schloss bei einem Steuerfuss von 92 Prozent mit einem Ertragsüberschuss von gut 466 000 Franken («Reussbote», 14. Juni). Der Überschuss sei überwiegend durch höhere Einnahmen von Privatpersonen sowie höhere Gewinn- und Kapitalsteuern entstanden, so Grob. «Wir haben solide und stabile Finanzen und werden auch in Zukunft genug Einnahmen generieren», bilanzierte er mit Blick auf die Finanzentwicklung in der Gemeinde. Die Jahresrechnung wurde einstimmig angenommen.
Tanklöschfahrzeug beschlossen
Als letzte der vier beteiligten Gemeinden sollte Remetschwil den Kredit für ein neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Regio Heitersberg-Reusstal genehmigen. Das aktuelle Tankfahrzeug sei 25-jährig, so Gemeinderat Urs Herzog: «Wir haben keine Ersatzteile mehr für das Auto bekommen», führte er weiter aus. Das Fahrzeug kostet insgesamt 525 000 Franken. Der Anteil der Gemeinde beträgt 136 317 Franken – beides ohne Mehrwertsteuer, wohlgemerkt. Anders als in Stetten, wo genau das Fehlen der Mehrwertsteuer im Antrag bemängelt worden war, musste die Kreditsumme jedoch vor der Abstimmung nicht neu berechnet werden.
Ein Votant wollte hingegen wissen, wie die unterschiedlich hohen Subventionen der Aargauischen Gebäudeversicherung in den vier Gemeinden zustande kommen – in Remetschwil übernimmt die AGV 45 Prozent des Gemeindeanteils. Das sei eine sehr komplexe Angelegenheit und habe unter anderem mit der Einwohnerzahl und der Gefährdungsklasse zu tun, so Herzog. «Wir konnten es abschliessend nicht genau definieren, wieso das so ist», gab er zu. «Was macht man mit dem alten Feuerwehrauto?», lautete eine Frage aus der Versammlung. Man suche in erster Linie einen Käufer und werde sonst einen anderen Verwendungszweck finden, antwortete Herzog. Der Kredit für das Tanklöschfahrzeug wurde nach einigen technischen Nachfragen ohne Gegenstimmen bewilligt, ebenso wie die Kreditabrechnung für die Vorprojektierungsphase des abgebrochenen Projekts zur Erweiterung der Schulanlage Rüsler.
Trotz der stolzen Summe von 655 000 Franken wurde auch der Kredit für die Erneuerung der Hübelgasse inklusive Werkleitungen und Strassenbeleuchtungen ohne Wortmeldung und mit grossem Mehr bewilligt.
Überdurchschnittliche Amtszeit
Nach über 14 Jahren im Gemeinderat und zehn Jahren als Vizeammann wurde Maurizio Giani schliesslich an der Gmeind feierlich verabschiedet: «Das ist eine Leistung und keine Selbstverständlichkeit», betonte Frau Gemeindeammann Vreni Sekinger. Das sei weit mehr als die durchschnittliche Amtszeit im Aargau. Sie hob Gianis Verdienste um die Gemeinde und seine lockere Art hervor. Dieser habe immer einen flotten Spruch auf den Lippen gehabt. Giani lobte im Gegenzug die gute Zusammenarbeit im Gremium: «In 14,5 Jahren hat es nie eine Minute gegeben, wo es mir abgelöscht hat.»
Michael Lux