Im Juli und August finden ergänzende Untersuchungen zum Zustand der Alten Reussbrücke statt
Ergänzend zu den bisherigen Langzeitmessungen werden an der Alten Reussbrücke weitere Untersuchungen durchgeführt. Sie sollen Aufschluss über den Untergrund ...
Im Juli und August finden ergänzende Untersuchungen zum Zustand der Alten Reussbrücke statt
Ergänzend zu den bisherigen Langzeitmessungen werden an der Alten Reussbrücke weitere Untersuchungen durchgeführt. Sie sollen Aufschluss über den Untergrund geben.
Die Alte Reussbrücke ist zwar nicht auf den sprichwörtlichen Sand gebaut, aber dafür auf sogenannten siltigen Ton. «Der ist weicher als Sand», weiss Christian Birchmeier, Projektleiter beim Kanton. Daher habe man sich vor 100 Jahren nicht, wie ursprünglich geplant, für eine Bogenbrücke entschieden. Denn aufgrund des sehr weichen Untergrunds hätten dabei zu starke horizontale Kräfte auf die Brücke gewirkt. Stattdessen baute man eine Balkenbrücke, die auf beiden Seiten je auf 40 Holzpfosten ruht. Bei diesem Brückensystem wirken wenige bis gar keine horizontalen, sondern vertikale Kräfte. Nach fast einem Jahrhundert ist die Brücke dennoch stark sanierungsbedürftig, wie Langzeitmessungen ergaben («Reussbote» 24. März).
Wir wissen schon seit vielen Jahren, dass sich die Widerlager auf der Seite Baden verschoben haben», so Birchmeier. Die Betonteile müssen im Zuge der Sanierung mindestens teilweise ersetzt werden. Nun sollen ergänzende Baugrunduntersuchungen zeigen, in welchem Umfang Massnahmen nötig sind. Am Mittwoch wurde dazu eine Drucksondierung durch die Firma Geoprofile aus Adligenswil (LU) durchgeführt. Dabei wurde eine 30 Meter lange Metallstange mit einer Messsonde an der Spitze durch den Asphalt in den Boden gedrückt. «Wir brauchen das, um den Wechsel der Bodenschichten festzustellen», erklärt der Projektleiter. Dass der Boden sehr weich ist, bestätigten bereits erste Ergebnisse. Im August sollen während drei Tagen nochmals Sondierungsbohrungen auf bis zu 12 Meter Tiefe auf beiden Seiten des Trottoirs sowie am Widerlager erfolgen. Dabei werden auch Bohrkerne entnommen. Zusammen mit den Langzeitmessungen, die wohl fortgeführt werden, will man sich so ein genaueres Bild vom Untergrund machen. Die eigentliche Sanierung der Brücke beginnt voraussichtlich im Frühling 2026 – also nach Beginn der Sanierung der Hauptgasse. «Wir gehen davon aus, dass es Überlappungen bei den Baustellen geben wird», sagt Christian Birchmeier.
Michael Lux