Das «Andalusia» betreibt an der EM ein Public Viewing – der Viertelfinal der Schweiz gegen England war gut besucht
Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Public Viewing in Mellingen fieberten und litten mit der Schweizer Nati mit.
Der Todesstoss kam beim Penaltyschiessen. ...
Das «Andalusia» betreibt an der EM ein Public Viewing – der Viertelfinal der Schweiz gegen England war gut besucht
Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Public Viewing in Mellingen fieberten und litten mit der Schweizer Nati mit.
Der Todesstoss kam beim Penaltyschiessen. Ein Aufschrei ging durch die Menge, als Manuel Akanji den Penalty verschoss. Bei den weiteren Versuchen waren die Hände aufs Herz gelegt, zum Gebet gefaltet oder zur Faust geballt. Es half aber alles nichts. Die Schweizer Nati schied im Viertelfinale aus.
«Die Nati hat gut gespielt», sagte Lukas Treichler, ehemaliger Präsident des FCs Mellingen, nach dem Spiel. «Mit etwas mehr Glück hätte es anders ausgesehen.» Chris und Allika Wirz aus Niederrohrdorf sagten: «Die Nati hat gut gespielt. Wir werden hier trotzdem das Finale anschauen, auch wenn die Schweiz nicht dabei ist.» Zuschauer Roger Hofer fügt an: «Das Resultat passt zum Hundswetter.» Betreiber und ehemaliger FC-Präsident Daniel Schmid bringt es auf den Punkt: «Es ist schade, wir waren so nahe am Halbfinale dran.»
Regen war schlechtes Omen
Einige trauten bereits vor dem Anpfiff dem Wetter nicht und sahen sich den Match auf der Terrasse oder im Restaurant Andalusia an. Andere waren optimistischer und verfolgten das Spiel auf dem Public-Viewing-Platz vor dem Hallenbad. Begehrt waren die Plätze in den wenigen Zelten oder im Fasnachtswagen der Andalusier.
Die Stimmung während der ersten Halbzeit war verhalten – der Match ohne nennenswerte Höhepunkte. Einzig vor der Pause wurde die heroische Aktion von Granit Xhaka bejubelt. Ob der Wolkenbruch oder die fehlenden Torchancen für die schlechte Stimmung verantwortlich waren, war nicht auszumachen. Bei einsetzendem Regen leerte sich der Platz blitzartig. Nur ein paar Hartgesottene harrten in Pelerinen auf den Bänken aus. Die anderen drängten sich in die Zelte oder dislozierten ins Restaurant.
Die Stimmung änderte sich schlagartig in der zweiten Halbzeit. Die Schweiz machte mächtig Druck, das Publikum fieberte mit. Als das 1:0 durch Breel Embolo fiel, war der Jubel gross. Doch nur fünf Minuten später folgte die Ernüchterung. Und beim Penaltyschiessen war die Anspannung schliesslich deutlich zu spüren. Statt Freudentaumel war am Ende aber Enttäuschung angesagt, weil die Nati so knapp am Halbfinale vorbeischrammte.
Debora Gattlen