Der Arabas Cirque Jeunesse gastiert einmal mehr im Städtli. Am 16. August ist Publikumspremiere
Der Jugendzirkus Arabas Cirque Jeunesse hat wieder sein Zelt hinter der Hevo AG aufgeschlagen. Das passende Motto des Programms: «Jahruus, Jahrii». Denn die Kinder und Jugendlichen ...
Der Arabas Cirque Jeunesse gastiert einmal mehr im Städtli. Am 16. August ist Publikumspremiere
Der Jugendzirkus Arabas Cirque Jeunesse hat wieder sein Zelt hinter der Hevo AG aufgeschlagen. Das passende Motto des Programms: «Jahruus, Jahrii». Denn die Kinder und Jugendlichen trainieren das ganze Jahr für die spektakulären Auftritte im Sommer.
Vor mehr als 25 Jahren wurde der Arabas Cirque Jeunesse aus Bremgarten von zirkusbegeisterten Kindern und Eltern als Verein gegründet. Damals war noch Unterstützung von professionellen Artisten nötig, um die teils waghalsigen Nummern einzustudieren. Doch längst braucht der Zirkus keine externe Hilfe mehr am Trapez oder am Seil – und auch nicht bei der Jonglage oder auf dem Einrad. Die Jüngeren lernen von den Älteren. Mancher, der einst selbst im Jugendalter anfing, trainiert heute die eigenen Kinder. «Ich bin seit der dritten Saison dabei, war zwischendurch weg und bin jetzt mit den eigenen Kindern wieder dabei», erzählt Priska Paffrath (41). Sie betreut die Nummern am «Chinesischen Masten». Auch Sohn Severin (15) und Tochter Amelie (12) sind mit von der Partie. Eine typische «Zirkusfamilie» also.
Eltern müssen mitziehen
Genauso wie die Familie von Andreas Winter und Luzia Muehlemann. Gleich drei ihrer Kinder stehen in der Manege: Johanna (12) Jakob (10) und Matilda (7). Der Zirkus ist buchstäblich ein Familienhobby. Priska Paffrath geht sogar weiter. Ohne, dass die Eltern selbst mitmachten, würde der Zirkus gar nicht funktionieren, glaubt sie: «Der Zeitaufwand ist gross, da müssen alle mitziehen.» Denn neben den 41 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 19 Jahren, wirken im Hintergrund noch 60 bis 70 Erwachsene mit. Sie basteln Kulissen, helfen beim Transport oder beim Aufbau des Zirkuszelts. Dabei kommt der Plausch nicht zu kurz: «Es sind alles gute Leute, da freut man sich immer, sie zu treffen», sagt Andreas Winter.
Training mehrmals die Woche
Und was finden die jungen Zirkusartistinnen und -artisten so spannend an dem Projekt? «Zirkus ist nichts, was jeder zweite macht », findet Severin, der neben dem Zirkus auch noch Eishockey spielt. «Das gemeinsame Auftreten und das Training sind spannend, man lernt auch wirklich was», erklärt Johanna. Vorkenntnisse braucht es keine zum Mitmachen. Dafür einen langen Atem. Denn mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste für Interessierte.
Ausserdem muss fleissig trainiert werden. Das Training für die nächste Saison beginnt im Herbst kurz nach der letzten Vorstellung. Dann wird jede Nummer zwei bis fünfmal die Woche einstudiert – zunächst in der Turnhalle, zwei Wochen vor der Premiere dann im echten Zirkuszelt. Das steht seit dem Wochenende in Mellingen. Bald beginnt die intensivste Phase, das einwöchige Trainingslager vor Ort, bevor es endlich heisst: «Manege frei!». Das diesjährige Motto lautet: «Jahruus, Jahrii». Dabei wird der Alltag der Kinder szenisch in die Zirkusnummern integriert – von der Schneeballschlacht übers Pfadilager bis zum weihnachtlichen Lichtermeer. «Uns ist es wichtig gewesen, wieder realistischere Themen zu nehmen, das ist für die Kinder einfacher», so Nina Hegnauer (24) und Joël Demierre (22). Sie sind selbst ehemalige Zirkuskinder und haben es mittlerweile bis zum Zirkusdirektor gebracht. So schliesst sich der Kreis.
Michael Lux
Infos und Tickets: arabas.ch