Die Motocross-Weltmeister Christoph und Andreas Hüsser wurden zum 70. Geburtstag im Wald verewigt
Die Gebrüder Christoph und Andreas Hüsser sind in die Annalen des Schweizer Motorsports eingegangen. Sie wurden 1988 und 1989 Motocross-Weltmeister im Seitenwagen. Zu ihrem 70. ...
Die Motocross-Weltmeister Christoph und Andreas Hüsser wurden zum 70. Geburtstag im Wald verewigt
Die Gebrüder Christoph und Andreas Hüsser sind in die Annalen des Schweizer Motorsports eingegangen. Sie wurden 1988 und 1989 Motocross-Weltmeister im Seitenwagen. Zu ihrem 70. Geburtstag wurde zu ihren Ehren im Wald von Stetten ein Waldweg eingeweiht. Die Schweiz tut sich traditionell schwer mit ihren Helden.
Selbst für Roger Federer gibt es in Basel noch keine nach ihm benannte Strasse. Solche Ehrungen erfolgen in der Regel erst posthum. Das ist in Stetten nicht anders. Dort wollten Freunde der beiden Motocross-Legenden Christoph und Andreas Hüsser zu deren 70. Geburtstag eine Strasse oder einen Weg nach den beiden berühmten Brüdern benennen, die Schweizer Sportgeschichte geschrieben haben.
Die Idee kam von Alice Aeschlimann. Sie ist die Nichte von Paola Frank, der Partnerin von Andreas Hüsser. Die Idee wurde an Werner Humbel, einem anderen Stetter Urgestein, herangetragen. Der umtriebige Energieunternehmer (Biogas und Biodiesel aus Pommes-frites-Öl) wandte sich kurzerhand mit einem Gesuch an den Gemeinderat von Stetten. Eine mächtige «Hüsser-Sitzbank» aus Eichenholz gibt es schon. Sie wurde zum 65. Geburtstag der Gebrüder Hüsser eingeweiht. Die Bank steht im «Sack», wie das Waldstück genannt wird, hoch über der Reuss und bietet vorbeikommenden Wanderern beim Verweilen einen prächtigen Blick auf die unberührte Flussbiegung.
Nun beabsichtigten die Hüsser-Freunde auch noch die zur Hüsser-Bank führenden Waldwege nach deren Namen zu benennen. Die Stetter Waldwege sind nach Auskunft von Forstwart Guido Schibli bis dato noch ohne Namen. Dem «Hüsserweg» wäre also nichts im Wege gestanden. Aber, wie gesagt, das mit der Heldenverehrung in der Schweiz hat einen schweren Stand. Nicht anders in Stetten. An seiner Sitzung vom 10. Juni beriet der Gemeinderat über Werner Humbels Antrag. Und er kam zum Schluss, dass der Waldweg, der zur Hüsser-Sitzbank führt, «Weltmeisterweg» genannt werden solle. Und er beschied: Die entstehende «Wegmarkierung» soll in Holz gehalten werden und «vollumfänglich durch die privaten Initianten getragen werden.» Immerhin. In Anlehnung an die Wegmarkierungen in Niederrohrdorf verlangte Guido Schibli von den Initianten Schilder aus einheimischer Lerche. «Die ist besonders wetterbeständig und lange haltbar», sagt Schibli.
Hüssers montierten Schilder selber
Hergestellt wurden die Wegmarkierungen mit dem Schriftzug «Weltmeisterweg» von der Schreinerei Peterhans, Schibli in Fislisbach.
Letzten Montag rückten Christoph und Andreas Hüsser, begleitet von den Initianten in den «Sack» aus, um die beiden Schilder höchstpersönlich festzuschrauben. Anschliessend traf sich die Gesellschaft bei der Hüsser-Sitzbank zu einem kleinen Umtrunk, um den denkwürdigen Anlass zu feiern.
Beat Gomes