Eine dritte Terrasse fürs Städtli
16.08.2024 Mellingen, Region ReusstalWeiteres Baugesuch für eine provisorische Trottoirverbreiterung in der Hauptgasse liegt auf
Nach dem «Scharf Eck» und dem «Löwen» soll es nun auch vor der Hauptgasse 2 eine Trottoirverbreiterung mit zusätzlichen Tischen geben. Verkehrstechnisch sei dies ...
Weiteres Baugesuch für eine provisorische Trottoirverbreiterung in der Hauptgasse liegt auf
Nach dem «Scharf Eck» und dem «Löwen» soll es nun auch vor der Hauptgasse 2 eine Trottoirverbreiterung mit zusätzlichen Tischen geben. Verkehrstechnisch sei dies kein Problem, sagt die Abteilung Bau und Planung.
Das aktuelle Baugesuch für eine Trottoirverbreiterung hat Hans Peter Küng eingereicht. Ihm gehört die Liegenschaft Hauptgasse 2. Mit seinem Baugesuch reagiert er aber nicht etwa auf die Bauprojekte der Konkurrenz. Dass er dieses erst jetzt eingereicht hat, hat rein praktische Gründe, denn er weilte in den Ferien. Wie Martin Rubi und Martina Wagen ist Küng Mitglied der Arbeitsgruppe «Aufwertung Hauptgasse». «Wir haben das gemeinsam angesprochen, dass wir, sobald das Begegnungszonenkonzept steht, die Baugesuche einreichen», erklärt Küng.
Laut aktuellem Baugesuch soll das Trottoir gegenüber vom «Scharf Eck» um einen Meter verbreitert werden. Die Holzkonstruktion beinhaltet auch eine Rampe für Fussgänger und Kinderwagen, damit diese aus Richtung «Löwen» kommend nicht durch die neu geplante Terrasse laufen müssen und das Trottoir vorher gefahrlos verlassen können: «Zusätzlich zu den bestehenden vier Tischen sind fünf weitere kleine Tische geplant», erläutert Hans Peter Küng die Baupläne. Gedacht seien die Tische zunächst für das Restaurant Viva Pizza. Wenn die Harlekin-Bar, die im 1. Stock der Liegenschaft untergebracht ist, ebenfalls Tische nutzen wolle, stehe dem aber nichts im Wege. Wie auch die Trottoirverbreiterungen vor den beiden anderen Gastrobetrieben, soll die Terrasse vor der Hauptgasse 2 ebenfalls nur provisorisch bestehen, bis die Sanierung der Hauptgasse Ende 2025 beginnt. Die Belebung der Altstadt ist auch Küngs vorrangiges Ziel.
Alternativroute für den öV
Weil das Trottoir vor der Hauptgasse 2 nach hinten versetzt sei, könne der Bus, der von der Reussbrücke durchs Tor fahre, trotz beidseitig verbreitertem Trottoir geradeaus fahren, ohne ausweichen zu müssen, erklärt Küng. Es sei ausserdem genug Platz, damit die Busse auch noch grössere Fahrzeuge kreuzen könnten. Das bestätigt auch Reto Studer, Leiter Planung und Bau Planung in Mellingen. Aufgrund des neuen Verkehrsregimes und des geringeren Verkehrsaufkommens sieht er kein Problem in der Verbreiterung. Trotz der provisorischen Verbreiterung des Gehweges vor dem Restaurant Viva Pizza sei an der Hauptgasse 2 mit 5,85 Metern noch genügend Fahrbahnbreite vorhanden, damit dort ein Lastwagen oder Bus mit einem Personenwagen kreuzen könne: «Im Extremfall ist sogar ein Kreuzungsmanöver von zwei Lastwagen weiterhin möglich», so Studer.
Wenn es nach Hans Peter Küng ginge, sollte der öV künftig gar nicht mehr durch die Hauptgasse verkehren. Zumal während der Sanierung der Reussbrücke ohnehin der Verkehr umgeleitet werden müsse. «Kanton und Postautobetreiber sind dabei ein Konzept zu erstellen», bestätigt Reto Studer mit Bezug auf die einjährigen Sanierungsarbeiten an der Brücke, die voraussichtlich im Frühling 2026 beginnen. Für den öV werde die Durchführung aber bereits ab Dezember 2025 gesperrt, wenn die Sanierung der Hauptgasse beginne.
«Wenn es ein Jahr funktionieren würde, sollte es auch für die weitere Zukunft funktionieren», glaubt Hans Peter Küng, der sich wünscht, die Altstadt ganz vom Durchgangsverkehr zu befreien. Dann habe man beispielsweise auch mehr Möglichkeiten für die Kulturszene. «Meine Idee wäre, dass man durch die Hauptgasse flanieren kann. Das könnte eine sehr schöne Sache geben», findet Küng. Sein Baugesuch ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Michael Lux