Fünf Jahre mit Höhen und Tiefen
13.08.2024 Mellingen, Region ReusstalIm November 2019 übernahmen Sabrina und Tali Fraissler das «Weisse Kreuz» – nun hören sie auf
Kaum waren sie als neues Wirtepaar des «Weissen Kreuzes» gestartet, kam die Pandemie. Doch Sabrina und Tali Fraissler liessen sich nie unterkriegen. Nach ...
Im November 2019 übernahmen Sabrina und Tali Fraissler das «Weisse Kreuz» – nun hören sie auf
Kaum waren sie als neues Wirtepaar des «Weissen Kreuzes» gestartet, kam die Pandemie. Doch Sabrina und Tali Fraissler liessen sich nie unterkriegen. Nach fünf Jahren ist es für das Wirtepaar nun Zeit, neue Wege zu gehen.
Es war eine schöne Zeit», sagen Sabrina und Tali Fraissler. Sie verlassen auf Ende Monat das Restaurant Weisses Kreuz. Fünf Jahre waren sie das Wirtepaar des Mellinger Traditionsrestaurants. «Wir haben viel probiert, das Beste aus einem so kleinen Restaurant herausgeholt und ihm ein positives Image verliehen», so Tali Fraissler. «Das bestätigen auch die guten Google-Rezensionen.»
Der Entscheid, im «Weissen Kreuz» aufzuhören, sei ihnen nicht leicht gefallen. Trotzdem sei nun der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel. «Der Pachtvertrag läuft im November aus», sagen sie.
Über die fünf Jahre gesehen, sei die Zeit im «Weissen Kreuz» positiv gewesen. «Es hat sicherlich Höhen und Tiefen gegeben», sagt Sabrina Fraissler. «Aber wir hören nicht auf, weil wir in finanziellen Schwierigkeiten wären. Für uns ist es Zeit für eine Veränderung. Wir möchten in Zukunft vermehrt Bankette ausrichten. Ich komme aus dieser Branche. Das soll nun wieder mehr Gewicht in unserem Leben erhalten. Bankette sind wegen der Grösse des Restaurants im ‹Weissen Kreuz› nicht möglich», führt sie aus.
Austrinkete zum Abschied
Die Grösse des Lokals stellte das Wirte paar auch vor andere Herausforderungen. «Ist das Restaurant voll besetzt, ist es für uns zwei zu viel Arbeit. Eine Person mehr im Service und in der Küche einzustellen, rechnet sich während ruhigeren Zeiten aber nicht. Trotzdem sei das Restaurant über die fünf Jahre gesehen finanziell gut gelaufen, betont Sabrina Fraissler. Damit widerspricht sie den im Städtli kursierenden Gerüchten, der Wechsel im «Weissen Kreuz» passiere wegen einer finanziellen Notlage.
Bereits vor einem Jahr, als ein Konkursverfahren gegen die Wirtin lief, waren Gerüchte zu hören. Sowohl Fraissler als auch das Konkursamt bestätigten damals jedoch, dass es sich um einen kleinen Betrag handle, der Betrag zwar überwiesen, die Frist aber um ein paar Stunden verpasst wurde.
«Die Corona-Zeit, der krankheitsbedingte sechsmonatige Ausfall meines Mannes und das Konkursverfahren waren sehr viel Pech», so Fraissler. Diese Zeit sei nicht einfach gewesen und habe sie ermüdet. Inzwischen ist das jedoch in den Hintergrund gerückt, Sabrina und Tali Fraissler sehen ihre Zeit im «Weissen Kreuz» positiv: «Wir konnten immer auf unsere Stammgäste zählen, die unsere Küche und den Service schätzten. Auch der Vermieter war immer sehr kooperativ und hat uns stets unterstützt», sagen sie.
Mellingen liegt ihnen am Herzen
Der Abschied vom «Weissen Kreuz» fällt den Fraisslers vor allem wegen ihren Stammgästen nicht leicht. Aber: «Wir hören mit der Gastronomie nicht auf und werden in der Region bleiben. Alle Gutscheine vom ‹Weissen Kreuz› können später am neuen Ort eingelöst werden», erzählen sie.
Wo sie ihre nächste Station als Wirtepaar hinführt, wollen die Fraisslers noch nicht verraten. «Wir werden zeitnah mitteilen, wann die Austrinkete stattfindet und wohin wir danach gehen», führen sie aus.
Wer die neue Wirtin oder der neue Wirt des «Weissen Kreuzes» wird, steht noch nicht fest. «Wir haben bis November noch einen laufenden Pachtvertrag. Die Nachfolgelösung wird vom Inhaber bereits aufgegleist», sagen Sabrina und Tali Fraissler.
Debora Gattlen