Der ehemalige Gemeinderat Stephan Schibli kandidiert für die Nachfolge von Kurt Diem
Vor knapp einem Jahr erst zog sich Stephan Schibli aus dem Gemeinderat zurück – nun will es der FDP-Mann noch einmal wissen. Er tritt für die Nachfolge des abtretenden Gemeindeammanns ...
Der ehemalige Gemeinderat Stephan Schibli kandidiert für die Nachfolge von Kurt Diem
Vor knapp einem Jahr erst zog sich Stephan Schibli aus dem Gemeinderat zurück – nun will es der FDP-Mann noch einmal wissen. Er tritt für die Nachfolge des abtretenden Gemeindeammanns Kurt Diem an.
Die Anmeldefrist für die Nachwahl vom 22. September ist am Freitag abgelaufen. Und noch am selben Tag verkündete die FDP Stetten, dass sie einen Kandidaten für die Nachfolge von Kurt Diem gefunden habe.
Es ist nicht irgendein Kandidat, sondern ein bekanntes Gesicht: «Stephan Schiblis umfassende Erfahrung, sein integrativer und partizipativer Führungsstil sowie seine nachgewiesene Kompetenz im Management grosser Projekte machen ihn zu einem idealen Kandidaten», schrieb die FDP in ihrer Mitteilung. Schibli war seit 2015 Gemeinderat, bevor er im vergangenen Jahr überraschend zurücktrat.
Über die genauen Hintergründe seines Rücktritts wurde in der Folge spekuliert. Gegenüber dem «Reussbote» liess Schibli verlauten, dass er sich aus «rein sachlichen Gründen» zu dem Schritt entschlossen hätte. Etwa in der Ausgabenpolitik oder der Personalführung sei er mit den Entscheiden des Gremiums öfter nicht einverstanden gewesen. Aber war das Grund genug, um nach neun Jahren aus dem Gemeinderat zurückzutreten? Oder stimmte die Chemie im Rat nicht?
«Ich ging im Guten»
«Nein, es hatte nichts mit der Chemie zu tun – ich ging vor einem Jahr im Guten», betont Stephan Schibli. «Ich hatte gute Gespräche mit allen Gemeinderäten, inklusive dem Gemeindeammann, und es gab nie eine Missstimmung.» Der Grund für seinen Rücktritt seien definitiv die genannten sachlichen Punkte gewesen. «Und jetzt sind das Tempi passati», so Schibli.
Warum aber ist der FDP-Mann nach kaum einem Jahr bereit für eine Rückkehr? «Stetten liegt mir sehr am Herzen – und es ist mir wichtig, dass die Gemeinde weiter gut funktionieren kann», erklärt Schibli. Dabei habe er zuerst abgewartet, ob sich ein geeigneter Kandidat für das Amt findet. «Hätte sich ein valabler Kandidat beworben, hätte ich mich zurückgehalten», sagt Schibli. «Aber als sich bis zum Anmeldeschluss am Freitag niemand gemeldet hatte, gab ich meine Kandidatur bekannt.»
Was der Software-Unternehmer als Gemeindeammann prioritär anpacken würde, will er noch nicht verraten. «Dafür ist es noch zu früh», sagt Schibli.
Grundsätzlich sei die Gemeinde «im Fluss». Zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur sei in den vergangenen zehn Jahren sehr viel erreicht worden. Deshalb sei Stetten heute von der Infrastruktur her auf einem «hervorragenden Stand». Das habe allerdings auch einen Einfluss auf die Finanzen. Hier lässt sich Schibli etwas in die Karten schauen. «Die Erneuerung der Infrastruktur brachte grosse Abschreibungen mit sich», sagt er. Es handle sich zwar um Buchgeld, das belaste aber die Rechnung. «Deshalb müssen wir in den nächsten Jahren darauf achten, dass wir nicht zu sehr ins Minus kommen – das wird für die Gemeinde sehr wichtig sein.»
Die finanzielle Stabilität wäre für Schibli als Gemeindeammann somit ein grosses Anliegen. Seine weiteren Prioritäten dürften sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren.
Marko Lehtinen